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== Verfolgung in der NS-Zeit ==
 
== Verfolgung in der NS-Zeit ==
Fasold hatte sich in Göttingen bereits seit dem Machtwechsel durch den Nationalsozialismus "antinazitstisch" geäußert und über "''Hitler Witze''" gemacht<ref>Aniko Szabo, Vertreibung Rückkehr Wiedergutmachung, Göttinger Hochschullehrer im Schatten des Nationalsozialismus, Wallenstein Verlag 2000, Göttingen, S. 162 ff.</ref>. Nach der Machtübernahme [[1933]] kam es deswegen zwischen seinem Vorgesetzten Beumer und Fasold zu einer Unterredung, die Fasold später als "regelrechte Verhöre" bezeichnete. Bei dieser Unterredung soll Beumer Fasold sämtliche "antihitlerischen Äußerungen" seit 1930 vorgehalten haben, so dass Fasold keine andere Möglichkeit mehr sah, als am [[8. Dezember]] [[1934]] ein Urlaubsgesuch einzureichen - mit der Begründung "praktische Erfahrungen sammeln zu wollen". Beumer lies Fasold gehen, da er ihn offensichtlich trotz aller politischen Differenzen dennoch für einen guten Wissenschafter hielt<ref>Aniko Szabo, Vertreibung Rückkehr Wiedergutmachung, Göttinger Hochschullehrer im Schatten des Nationalsozialismus, Wallenstein Verlag 2000, Göttingen, S. 162 ff.</ref>.
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Fasold hatte sich in Göttingen bereits seit dem Machtwechsel durch den Nationalsozialismus "''anti-nazitstisch''" geäußert und über "''Hitler Witze''" gemacht<ref>Aniko Szabo, Vertreibung Rückkehr Wiedergutmachung, Göttinger Hochschullehrer im Schatten des Nationalsozialismus, Wallenstein Verlag 2000, Göttingen, S. 162 ff.</ref>. Nach der Machtübernahme [[1933]] kam es deswegen zwischen seinem Vorgesetzten Beumer und Fasold zu einer Unterredung, die Fasold später als "regelrechte Verhöre" bezeichnete. Bei dieser Unterredung soll Beumer Fasold sämtliche "''anti-hitlerischen Äußerungen''" seit [[1930]] vorgehalten haben, so dass Fasold keine andere Möglichkeit mehr sah, als am [[8. Dezember]] [[1934]] ein Urlaubsgesuch einzureichen - mit der Begründung "praktische Erfahrungen sammeln zu wollen". Beumer lies Fasold gehen, da er ihn offensichtlich trotz aller politischen Differenzen dennoch für einen guten Wissenschaftler hielt<ref>Aniko Szabo, Vertreibung Rückkehr Wiedergutmachung, Göttinger Hochschullehrer im Schatten des Nationalsozialismus, Wallenstein Verlag 2000, Göttingen, S. 162 ff.</ref>.
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Fasold versuchte während der Beurlaubung an der Universtität Tübingen Fuß zu fassen, was sich allerdings als ein schwieriges Unterfangen herausstellte. Am [[1. Oktober]] [[1935]] beantragte erneut die Verlängerung seines Urlaubes in Göttingen, der Antrag wurde aber ohne Angaben von Gründen abgelehnt. Zusätzlich zur Ablehnung des Urlaubsgesuches kam vom zuständigen Ministerium die Drohung der Entziehung der Lehrbefugnis gem. § 18 Reichshabilitationsordnung hinzu. Fasold versuchte sich dem "System" anzupassen um weiterhin in seinem Beruf tätig zu seinen, so dass er am [[4. Juni]] [[1934]] die Aufnahme in die [[NSDAP]] beantragte<ref>Aniko Szabo, Vertreibung Rückkehr Wiedergutmachung, Göttinger Hochschullehrer im Schatten des Nationalsozialismus, Wallenstein Verlag 2000, Göttingen, S. 162 ff.</ref>. Die Aufnahme erfolgte erst im Mai [[1937]], und währte nur für kurze Zeit. Bereist fünf Jahre später - 1942 - wurde Fasold wieder aus der NSDAP und dem NS-Ärztebund ausgeschlossen, da er erneut antinationalsozialistisch aufgefallen war. Fasold soll einer Mutter erklärt haben, dass der Tod ihres Kindes durch die Mangelernährung eingetreten sei. Diese "''Diagnose''" wurde ihm als "''Sabotage an der Ernährungslage des deutschen Volkes''" ausgelegt<ref>Aniko Szabo, Vertreibung Rückkehr Wiedergutmachung, Göttinger Hochschullehrer im Schatten des Nationalsozialismus, Wallenstein Verlag 2000, Göttingen, S. 162 ff.</ref>. [[1944]] wurde Fasold wegen Wehrkraftzersetzung zu einem Jahr Konzentrationslager verurteilt, da er sich der Widerstandsgruppe "Groupe de Résistance de Villingen" als Arzt zur Verfügung gestellt hatte.
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Fasold versuchte während der Beurlaubung an der Universität Tübingen Fuß zu fassen, was sich allerdings als ein schwieriges Unterfangen herausstellte. Am [[1. Oktober]] [[1935]] beantragte erneut die Verlängerung seines Urlaubes in Göttingen, der Antrag wurde aber ohne Angaben von Gründen abgelehnt. Zusätzlich zur Ablehnung des Urlaubsgesuches kam vom zuständigen Ministerium die Drohung der Entziehung der Lehrbefugnis gem. § 18 Reichshabilitationsordnung hinzu. Fasold versuchte sich dem "System" anzupassen um weiterhin in seinem Beruf tätig zu seinen, so dass er am [[4. Juni]] [[1934]] die Aufnahme in die [[NSDAP]] beantragte<ref>Aniko Szabo, Vertreibung Rückkehr Wiedergutmachung, Göttinger Hochschullehrer im Schatten des Nationalsozialismus, Wallenstein Verlag 2000, Göttingen, S. 162 ff.</ref>. Die Aufnahme erfolgte erst im Mai [[1937]], und währte nur für kurze Zeit. Bereist fünf Jahre später ([[1942]]) wurde Fasold wieder aus der [[NSDAP]] und dem NS-Ärztebund ausgeschlossen, da er erneut antinationalsozialistisch aufgefallen war. Fasold soll einer Mutter erklärt haben, dass der Tod ihres Kindes durch die Mangelernährung eingetreten sei. Diese "''Diagnose''" wurde ihm als "''Sabotage an der Ernährungslage des deutschen Volkes''" ausgelegt<ref>Aniko Szabo, Vertreibung Rückkehr Wiedergutmachung, Göttinger Hochschullehrer im Schatten des Nationalsozialismus, Wallenstein Verlag 2000, Göttingen, S. 162 ff.</ref>. [[1944]] wurde Fasold wegen Wehrkraftzersetzung zu einem Jahr Konzentrationslager verurteilt, da er sich der Widerstandsgruppe "Groupe de Résistance de Villingen" als Arzt zur Verfügung gestellt hatte.
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Beruflich war Fasold nach Göttingen zunächst in Schenningen/Neckar als Leiter der des Kinderkrankenhauses tätig. Auch hier musste er seine Leitung abgeben, erneut wegen politischen Schwierigkeiten. Ab September [[1938]] arbeitet Fasold als Kinderarzt in [[Nürnberg]], ab [[1939]] im Kinder- und Krankenhaus in Villingen.  
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Beruflich war Fasold nach Göttingen zunächst in Schwenningen/Neckar als Leiter der des Kinderkrankenhauses tätig. Auch hier musste er seine Leitung abgeben, erneut wegen politischen Schwierigkeiten. Ab September [[1938]] arbeitet Fasold als Kinderarzt in [[Nürnberg]], ab [[1939]] im Kinder- und Krankenhaus in Villingen.
    
== Nachkriegszeit in Fürth ==
 
== Nachkriegszeit in Fürth ==
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