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Der Gefängniswärter Christof Forster kam ursprünglich aus Ingolstadt. Er bewarb sich auf die Stelle im Fürther Gefängnis, die er in den Anfängen der 1900er Jahre antrat. Für seine Dienste als Gefängnisverwalter erhielt er 1913 die "Silberne Medaille des Verdienstordens der Bayerischen Krone" und 1916 erhielt er das "Luitpold Kreuz". 1924 ging er im Alter von 69 Jahren in den Ruhestand und kehrte nach Ingolstadt zurück. Die Geschwister Forsters ergriffen unterschiedliche Berufe. Ein Bruder wurde Tierarzt, der zweite Bruder wurde Studienrat - genauso wie eine Schwester von ihm. Die beiden anderen Schwestern heirateten in gutbürgerliche Familien ein. Während seine Geschwister nach München, Nürnberg oder Duisburg umzogen, wohnte Albert Forster bis zum Schluss bei den Eltern in der Wohnung.  
 
Der Gefängniswärter Christof Forster kam ursprünglich aus Ingolstadt. Er bewarb sich auf die Stelle im Fürther Gefängnis, die er in den Anfängen der 1900er Jahre antrat. Für seine Dienste als Gefängnisverwalter erhielt er 1913 die "Silberne Medaille des Verdienstordens der Bayerischen Krone" und 1916 erhielt er das "Luitpold Kreuz". 1924 ging er im Alter von 69 Jahren in den Ruhestand und kehrte nach Ingolstadt zurück. Die Geschwister Forsters ergriffen unterschiedliche Berufe. Ein Bruder wurde Tierarzt, der zweite Bruder wurde Studienrat - genauso wie eine Schwester von ihm. Die beiden anderen Schwestern heirateten in gutbürgerliche Familien ein. Während seine Geschwister nach München, Nürnberg oder Duisburg umzogen, wohnte Albert Forster bis zum Schluss bei den Eltern in der Wohnung.  
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Forster selbst besucht von 1908 bis 1912 die Volksschule in Fürth. Anschließend wechselte er an das humanistische Gymnasium in der Königstraße 105, dem heutigen Heinrich-Schliemann-Gymnasium. Er verließ 1920 nach acht Schuljahren die Schule mit der mittleren Reife, nachdem er das zweite und fünfte Schuljahr wiederholen musste. In seinem späteren Personalbogen versuchte Forster vermutlich das Sitzenbleiben zu kaschieren, in dem er u.a. die Volksschulzeit von vier auf fünf Jahre verlängerte. Nach der Schule absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete anschließend im Bankfach. In seiner Freizeit war er ein Fan der SpVgg Fürth, denen er 1947 in der Todeszelle ein Gedicht widmete.  
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Forster selbst besucht von 1908 bis 1912 die Volksschule in Fürth. Anschließend wechselte er an das humanistische Gymnasium in der Königstraße 105, dem heutigen Heinrich-Schliemann-Gymnasium. Er verließ 1920 nach acht Schuljahren die Schule mit der mittleren Reife, nachdem er das zweite und fünfte Schuljahr wiederholen musste. In seinem späteren Personalbogen versuchte Forster vermutlich das Sitzenbleiben zu kaschieren, in dem er u.a. die Volksschulzeit von vier auf fünf Jahre verlängerte. Nach der Schule absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete anschließend im Bankfach (Bankhaus Brückner). In seiner Freizeit war er ein Fan der SpVgg Fürth, denen er 1947 in der Todeszelle ein Gedicht widmete.  
    
== Karriere in der NSDAP ==
 
== Karriere in der NSDAP ==
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Seinen Weg zur NSDAP lies Forster von seinem Biografen Wilhem Löbsack niederschreiben, der jeweils in den Jahren 1934, 1936 und 1940 als Biograf für Forster tätig war. So beschreibt Forster, wie er mit 21 Jahren der NSDAP zum ersten Mal in Berührung kam: ''"Im Januar 1923 sah ich zuerst in München Männer in Windjacken, roten Armbinden mit einem weißen Feld, auf dem ein Hackenkreuz war, hinter Hackenkreuzfahnen maschieren und wusste damals nicht, was das alles bedeuten sollte. Ich erinnere mich noch sehr genau, dass bei der Heimfahrt von München nach Fürth im Schnellzug ein ganz Teil solcher Männer, die aus Erlangen waren, mitfuhr und mit einer Begeisterung ohnegleichen vaterländische Lieder sang. Dieses Erlebnis an dem Sonntag gab mir Veranlassung, mich für diesse Sache zu interessieren. In meiner Heimatstadt Fürth gab es so etwas damals noch nicht.''" Acht Monate später fand der sog. "Deutsche Tag" in Nürnberg statt, den Forster nach eigenen Worten erneut beeindruckte. Forster: ''"Ich hörte dann, dass der Führer dieser Leute Adolf Hitler heiße, hatte aber sonst keine Ahnung."'' Nachdem er von dem Auftritt der Nationalsozialisten nach eigenen Worten so "ergriffen" war, trat er am 7. November 1923 in die am 18. September 1923 neugegründete Ortsgruppe Fürth als SA Mann ein. Bereits nach vier Wochen hatte die Ortsgruppe 80 Mitglieder, ''"so dass die Fürther SA vereidigt und bei einem "vaterländischen Abend" die Fahne der Sturmabteilung geweiht werden konnte."''<ref>Wilhelm Löbsack: Danzigs Gauleiter Albert Forster, Hamburg 1934, S. 9ff.</ref> Bereits einen Tag nach seinem Eintritt wird die NSDAP und SA nach dem gescheiterten Hitlerputsch in München verboten. Forster übernimmt in Fürth die Führung in der Fürther Gruppe und tritt am 1. August 1924 in die NS-Tarnorganisation "Großdeutsche Volksgemeinschaft" ein. "Alles Bestreben ist darauf gerichtet, für die Zeit die Männer zusammenzuhalten, bis der Führer wiederkommt und mit ihnen zu neuem Kampf und Sieg stürmt. Mit wenigen Kerlen ziehen sie in der Verbotszeit von einem Lokal ins andere, um unter der Maske eines Gesangsvereins oder Mandolinenclubs (Forster war ein guter Gitarrenspieler) zusammenzusein, überall als "die Hitler" bald erkannt und hinausgeworfen."<ref>Wilhelm Löbsack: Danzigs Gauleiter Albert Forster, Hamburg 1934, S. 11</ref> In dieser Zeit wird Forster beruflich wegen seinen politischen Ansichten und Aktivitäten zunächst strafversetzt, dann am 30. Juni 1924 entlassen. Gleichzeitig lernt Forster Julius Streicher kennen, der große Stücke auf ihn hält und ihn persönlich förderte. Julius Streicher stellte Forster Hitler vor und erkannte als erstes sein rhetorisches Talent.
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Nachdem Hitler am 20. Dezember 1924 bereits wieder aus dem Gefängnis entlassen wurde nahm er gleich wieder seine politischen Aktivitäten auf. Hitler veranlaßte die Auflösung der Großdeutschen Volksgemeinschaft und gründete statt dessen erneut die NSDAP. Am 5. April 1925 trat Albert Forster erneut in die NSDAP ein und erhielt die Mitgliedsnummer 1924.
     
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