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Das Fehlen eines „historischen Vereins“ empfand er als große Lücke im kulturellen Leben der Stadt. So schrieb er einen offenen Brief an die Fürther Presse, welcher am [[6. Januar]] [[1933]] veröffentlicht wurde. In diesem Brief rief Schwammberger zur Gründung eines Heimat-Vereins auf mit den Worten: ''"280 Vereine gebe es in Fürth, einer Stadt mit 80.000 Einwohnern, aber eben keinen historischen oder Heimat-Verein ... Dabei ist die Fürther Geschichte sehr interessant ... Findet sich wahrhaftig niemand, der hier die Führung übernimmt?"'' - „[[Alt-Fürth]]“ war geboren<ref>Nordbayerische Zeitung, 6. Januar 1933</ref>. Am [[20. Februar]] [[1933]] wurde er zum 1. Vorsitzenden des neuen Vereins gewählt. Seine Amtszeit endete zunächst mit seinem beruflichen Wechsel in die von der Deutschen Wehrmacht besetzten Ostgebiete. Er folgte dem bis dahin in Fürth als [[Oberbürgermeister]] eingesetzten [[Franz Jakob]], der wegen diverser Verfehlungen in Fürth nicht mehr "haltbar" war.  
 
Das Fehlen eines „historischen Vereins“ empfand er als große Lücke im kulturellen Leben der Stadt. So schrieb er einen offenen Brief an die Fürther Presse, welcher am [[6. Januar]] [[1933]] veröffentlicht wurde. In diesem Brief rief Schwammberger zur Gründung eines Heimat-Vereins auf mit den Worten: ''"280 Vereine gebe es in Fürth, einer Stadt mit 80.000 Einwohnern, aber eben keinen historischen oder Heimat-Verein ... Dabei ist die Fürther Geschichte sehr interessant ... Findet sich wahrhaftig niemand, der hier die Führung übernimmt?"'' - „[[Alt-Fürth]]“ war geboren<ref>Nordbayerische Zeitung, 6. Januar 1933</ref>. Am [[20. Februar]] [[1933]] wurde er zum 1. Vorsitzenden des neuen Vereins gewählt. Seine Amtszeit endete zunächst mit seinem beruflichen Wechsel in die von der Deutschen Wehrmacht besetzten Ostgebiete. Er folgte dem bis dahin in Fürth als [[Oberbürgermeister]] eingesetzten [[Franz Jakob]], der wegen diverser Verfehlungen in Fürth nicht mehr "haltbar" war.  
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Ab dem [[1. April]] [[1940]] wurde Schwammberger in [http://de.wikipedia.org/wiki/Toru%C5%84 Thorn] als Direktor des Städtischen Kulturamtes beschäftigt, am [[1. April]] [[1942]] wurde er zum Oberverwaltungsrat bzw. Kulturdezernent befördert. Zu seinen neuen Zuständigkeiten in Thorn gehörten u. a. folgende Bereiche: Stadttheater, Städtisches Orchester, Stadtarchiv und Museum, Bibliothek, Volks- und Musikbücherei, Städtische Bildersammlung und die Musikschule.<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 1</ref> Im November 1942 wurde Schwammberger zum Kreisschulungsleiter ernannt.<ref>Stadtarchiv Torun. Allta miasta Toninie 1939 - 1945 Sygn. E 748, Blatt 126</ref> Die Aufgaben des Kreisschulungsleiters der NSDAP waren die Organisation und Durchführung der weltanschaulich-politischen Schulungen im Kreisgebiet, die Betreuung der Kreisschulungsburg und deren Veranstaltungen von Lehrgängen und Wochenendkursen, die Überwachung der fachlichen Schulungen der Verbände sowie die Bildung und Ausrichtung des weltanschaulich-politischen Schulungsreferentenstabes (Schulungsredner).<ref>Organisationshandbuch der NSDAP. Selbstverlag der NSDAP Franz Eher Nachfahren, München 1937, S. 179 ff.</ref>
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Ab dem [[1. April]] [[1940]] wurde Schwammberger in [http://de.wikipedia.org/wiki/Toru%C5%84 Thorn] als Direktor des Städtischen Kulturamtes beschäftigt, am [[1. April]] [[1942]] wurde er - nunmehr als Kulturdezernent - zum Oberverwaltungsrat befördert. Zu seinen neuen Zuständigkeiten in Thorn gehörten u. a. folgende Bereiche: Stadttheater, Städtisches Orchester, Stadtarchiv und Museum, Bibliothek, Volks- und Musikbücherei, Städtische Bildersammlung und die Musikschule.<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 1</ref> Im November 1942 wurde Schwammberger zum Kreisschulungsleiter ernannt.<ref>Stadtarchiv Torun. Allta miasta Toninie 1939 - 1945 Sygn. E 748, Blatt 126</ref> Die Aufgaben des Kreisschulungsleiters der NSDAP waren die Organisation und Durchführung der weltanschaulich-politischen Schulungen im Kreisgebiet, die Betreuung der Kreisschulungsburg und deren Veranstaltungen von Lehrgängen und Wochenendkursen, die Überwachung der fachlichen Schulungen der Verbände sowie die Bildung und Ausrichtung des weltanschaulich-politischen Schulungsreferentenstabes (Schulungsredner).<ref>Organisationshandbuch der NSDAP. Selbstverlag der NSDAP Franz Eher Nachfahren, München 1937, S. 179 ff.</ref>
 
[[Datei:Thorner Katharinchen Skript 0575.jpg|miniatur|links|Handschriftliches Skript des Märchenspiels Thorner Kathrinchen von Dr. Schwammberger]]
 
[[Datei:Thorner Katharinchen Skript 0575.jpg|miniatur|links|Handschriftliches Skript des Märchenspiels Thorner Kathrinchen von Dr. Schwammberger]]
 
[[Datei:Litzmannstadter Zeitung 1944 kw II Nr 170 Seite 3.jpg|miniatur|rechts|Uraufführung "Thorner Kathrinchen", 1944]]
 
[[Datei:Litzmannstadter Zeitung 1944 kw II Nr 170 Seite 3.jpg|miniatur|rechts|Uraufführung "Thorner Kathrinchen", 1944]]
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Vom [[25. Juni]] [[1952]] bis [[30. April]] [[1957]] war Schwammberger erneut als Lehrer im Volkschuldienst tätig, bevor er am [[1. Mai]] [[1957]] wieder hauptamtlich<ref>Adolf Schwammberger: ''Sinn und Aufgaben eines Stadtarchives''. (Redaktionelle Vorbemerkung). In: Nürnberger Zeitung Nr. 93 vom 20. April 1957, S. 13.</ref> die Leitung der [[Stadtbibliothek|Bibliothek]] und des [[Stadtarchiv|Archivs der Stadt Fürth]] nebst der [[Freilichtbühne]] im [[Stadtpark]] übernahm. Diese Ämter übte er bis zu seinem Ruhestand am [[30. September]] [[1970]] aus.<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 2</ref> Auch nach seiner Zurruhesetzung verfolgte er die Entwicklungen dieser Ämter weiter. So stand er dem Umzug des Stadtarchivs in das [[Schloss Burgfarrnbach]] sehr kritisch gegenüber: ''„Ein aktiv für die Bürgerschaft arbeitendes Archiv müsse seinen Sitz nicht an der Stadtperipherie, sondern mitten im Herzen der Stadt und ihrer Verwaltung haben“''.
 
Vom [[25. Juni]] [[1952]] bis [[30. April]] [[1957]] war Schwammberger erneut als Lehrer im Volkschuldienst tätig, bevor er am [[1. Mai]] [[1957]] wieder hauptamtlich<ref>Adolf Schwammberger: ''Sinn und Aufgaben eines Stadtarchives''. (Redaktionelle Vorbemerkung). In: Nürnberger Zeitung Nr. 93 vom 20. April 1957, S. 13.</ref> die Leitung der [[Stadtbibliothek|Bibliothek]] und des [[Stadtarchiv|Archivs der Stadt Fürth]] nebst der [[Freilichtbühne]] im [[Stadtpark]] übernahm. Diese Ämter übte er bis zu seinem Ruhestand am [[30. September]] [[1970]] aus.<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 2</ref> Auch nach seiner Zurruhesetzung verfolgte er die Entwicklungen dieser Ämter weiter. So stand er dem Umzug des Stadtarchivs in das [[Schloss Burgfarrnbach]] sehr kritisch gegenüber: ''„Ein aktiv für die Bürgerschaft arbeitendes Archiv müsse seinen Sitz nicht an der Stadtperipherie, sondern mitten im Herzen der Stadt und ihrer Verwaltung haben“''.
 
[[Datei:Schwammberger 1960 Knoblauchsland A6617-5.jpg|miniatur|rechts|Dr. Schwammberger, Exkursion des Vereins Alt-Fürth ins Knoblauchland, Mai 1960]]
 
[[Datei:Schwammberger 1960 Knoblauchsland A6617-5.jpg|miniatur|rechts|Dr. Schwammberger, Exkursion des Vereins Alt-Fürth ins Knoblauchland, Mai 1960]]
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== Lehre und Überzeugung ==
 
== Lehre und Überzeugung ==
 
Adolf Schwammberger erwartete vom Historiker an sich ein kritisch zurückhaltendes Urteil, gemeinverständliche Sprache und sachliche Berichterstattung. Er war der festen Überzeugung, dass der geschichtliche Stoff ''„mit wissenschaftlicher Treu und Vorsicht und in einer allgemein verständlichen Sprache dargeboten“'' werden müsse - ''„Hier wird nicht geschwätzt, sondern mitgeteilt“''.
 
Adolf Schwammberger erwartete vom Historiker an sich ein kritisch zurückhaltendes Urteil, gemeinverständliche Sprache und sachliche Berichterstattung. Er war der festen Überzeugung, dass der geschichtliche Stoff ''„mit wissenschaftlicher Treu und Vorsicht und in einer allgemein verständlichen Sprache dargeboten“'' werden müsse - ''„Hier wird nicht geschwätzt, sondern mitgeteilt“''.
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