Otto Ulscht

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Johann Georg Otto Ulscht (geb. 2. April 1880 in Bischofsheim in der Rhön[1]; gest. ) war ein Fürther Ingenieur und Bauunternehmer.

Leben

Er kam als viertes Kind des kgl. Gendarms und späteren Gerichtsvollziehers Sebastian Ulscht (1837–1889) und dessen Ehefrau Maria Margaretha, geborene Burkhardt (1848–1921) zur Welt. Taufpaten waren der Schweinfurter Gastwirt Johann Raab und der Bischofsheimer Gendarm Georg Saar.[1] Heimatberechtigt war er in Poppenlauer, wo die Eltern 1872 geheiratet hatten. Der Vater, inzwischen am Amtsgericht Rehau tätig, starb als Otto Ulscht 9 Jahre alt war. Die verwitwete Mutter ging um 1892 nach Nürnberg und zog die Kinder allein auf. Der Nürnberger Maurer- und Steinmetzmeister Karl Ulscht (1882–1944) war sein Bruder.

Vermutlich wurde Otto Ulscht in Nürnberg zum Ingenieur ausgebildet. Von 1907 bis 1914 war er in Hamburg bei der Fa. L. Berringer Nachfahren als Oberingenieur beschäftigt, wo er insbesondere mit Aufgaben im Stahlbetonbau befasst war. Während des Ersten Weltkriegs war er Soldat und hierbei etwa 26 Monate an der Front eingesetzt. Ende 1918 kaufte er das Baugeschäft von Georg Beer mit zugehörigen Liegenschaften.[2] Die am 1. Dezember 1918 eröffnete Firma trug den Namen „Baugeschäft Georg Beer, Inhaber Otto Ulscht“. Seit Januar 1922 hieß das Unternehmen „Baugeschäft Otto Ulscht“.[3]

Anfangs hatte Ulscht seinen Geschäfts- und Wohnsitz in der Hornschuchpromenade 49, Mitte August 1924 verlegte er diesen zur Höfener Straße 10.[4] Am 13. Januar 1919 stellte er beim Stadtmagistrat ein Gesuch um Verleihung des Fürther Bürgerrechts (noch gemäß der alten Gemeindeordnung). Mit Magistratsbeschluss vom 13. Februar 1919 wurde ihm gegen Gebühr von 80 Mark das Bürgerrecht verliehen und die Bürgerurkunde ausgehändigt.[2]

Otto Ulscht heiratete in einer Doppelhochzeit am Ostersonntag, den 4. April 1920 in Vach Pauline Sophie Schmidt (geb. 8. Dezember 1888 in Vach), Tochter von Johann Georg Friedrich Schmidt, des Besitzers der Vacher Mühle und dessen Ehefrau Margareta Barbara, geborene Hummelmann.[5] Zugleich heiratete die jüngere Schwester seiner Braut namens Elise Babetta Schmidt den verwitweten Vacher Arzt Dr. ‚Anton‘ Martin Hirsch.

Werke

 ObjektArchitektBauherrBaujahrAkten-Nr.Baustil
Höfener Straße 10; Höfener Straße 14Wohn- und GeschäftshausMax Ebert
Otto Ulscht
Otto Ulscht1923D-5-63-000-452

Außerdem:

Veröffentlichung

  • Otto Ulscht: Kontor- und Industriehaus der Verlagsgesellschaft deutscher Konsumvereine m. b. H. , Hamburg, Strohhaus 38/40; Zeitschrift Beton und Eisen 1915, Heft 4/5

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Kirchenbücher Bad Neustadt a. d. Saale, Taufen 1880–1947, S. 1
  2. 2,0 2,1 “Akten des Stadtmagistrats Fürth. Ulscht Otto, Baugeschäftsinhaber – Bürgerrechtsverleihung. 1919.“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 b/U 3
  3. Firmenbogen Beer, Georg; nc. Ulscht, Otto; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  4. Familienbogen Ulscht, Otto; StadtAFÜ Sign.-Nr. A. 4. 5
  5. Kirchenbücher St. Matthäus Vach, Trauungen 1879–1926, S. 122
  6. Nordbayerische Zeitung vom 31. Januar 1931; siehe Gert Kuntermann: Fürth 1931 (Buch), Fürth 2018, S. 7/8

Bilder