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GENSBERCHGWERCH

ALTSTADTLÄDEN

Die Bürgervereinigung hat in einer ihrer letzten Versammlun­ gen beschlossen, das bislang zweimal (1976 und 1977) veranstaltete „Gensberchgwerch" nicht mehr durchzuführen.

Die Bürgervereinigung besitzt seit geraumer Zeit eine Art Kartei, aus der - übersichtlich und rasch abrufbar - sämtliche Hausbesitzer des St.-Michaels-Viertels zu ersehen sind. In diese Liste sollen nun alle Läden und sonstige gewerbliche Nutzräume aufgenommen werden, die derzeit oder in naher Zukunft zu vermieten sind. Denn immer wieder wird der Altstadtverein von Privatinteressenten um Mithilfe bei der Beschaffung von Ladenräumen im St.-Michaels-Viertel ange­ gangen. Da die Bürgervereinigung bekanntlich jede Art von Wiederbelebung des Altstadtquartiers bejaht und grundsätz­ lich zur Unterstützung (durch Vermittlung und persönlichen Einsatz) möglicher Vorhaben bereit ist, soll diese allzeit prä­ sente Ladenliste ihr und interessierten Bürgern die Arbeit dabei erleichtern. Zudem soll sich daraus eine klare Konzep­ tion (z. B. keine Konzentration gleichartiger Gewerbe, son­ dern eine gezielte Verteilung) in der konkreten Wiederbele­ bung durch Gaststätten, Geschäfte und Handwerksbetriebe ergeben. Wir bitten deshalb alle Hausbesitzer im Altstadtbereich, der Bürgervereinigung möglichst rasch sämtliche in Frage kom­ mende Räume zu melden. Diese Angaben sollen an Dieter Lindinger, Friedenstraße46.8501 Weiherhof, Tclfon 607606 gesandt werden. Er übernimmt die dazu nötige Koordination. Die Bürgervereinigung bedankt sich im voraus bereits für die (hoffentlich recht aktive) Mithilfe.

Sie begründet diese Entscheidung damit, daß zum einen der organisatorische Aufwand für beide Veranstaltungen in kei­ nem Verhältnis zum jeweiligen Ergebnis stand, daß anderer­ seits in nächster Zeit ohnehin keine Gelegenheit mehr dazu sein wird: Soll doch endlich der große Bau-Boom in der bisher so einsamen Sanierungswüste beginnen und damit ein Fest dieser Art auf dem ehemaligen Gänsberg unmöglich und ohnehin überflüssig machen. Stattdessen plant die Bürgervereinigung ein mehrtägiges „echtes Altstadtfest” im Viertel nördlich der Königstraße für das kommende Jahr.

BÜRGERFEST REGENSBURG Eine Abordnung der Fürther Bürgervereinigung fuhr am 16. Juli dieses Jahres zum „Bürgertest" nach Regensburg, um dort Einblicke in die Organisation und Durchführung solch großer, eine ganze Innenstadt umfassender Altstadtfeste zu gewinnen. Außerdem konnten dabei die bereits im vergangenen Jahr geknüpften Kontakte zur dortigen „Vereinigung der Altstadt­ freunde Regensburg” vertieft und Erfahrungen ausgetauscht werden. Vom Regensburger Bürgerverein wurde im übrigen vorge­ schlagen, irgendwann eine gemeinsame Veranstaltung bei­ der Altstadtvereine (z. B. Podiumsdiskussion, Dokumentation o.ä.) durchzuführen. Denn so ließe sich die überregionale Solidarität in gleicher Weise betroffener Bürgerinitiativen vor allem gegenüber kommunalen und staatlichen Institutionen deutlich demonstrieren.

SCHUTZGEMEINSCHAFT ALT-BAMBERG Ebenfalls zu besserem Erfahrungsaustausch und gegenseiti­ ger Unterstützung in allen Problemen des Denkmalschutzes und der Altstadtsanierung dient die Kontaktaufnahme der Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael zur schon seit 1968 bestehenden ..Schutzgemeinschaft Alt-Bamberg". Diese Bürgerinitiative hat cs sich zur Verpflichtung gemacht, das alte Bamberg zu schützen und vor Zerstörung und Ver­ schandelung zu bewahren. Neben den üblichen Wiederbelebungsprojekten (ähnlich den unseren) veranstaltet sie alle zwei Jahre die sog. „Bamberger Gespräche". Dabei treffen sich Leute nahezu aller in der Bundesrepublik existierender Altstadtbürgerinitiativen mit Wissenschaftlern, Politikern aller Parteien und Vertretern der Landesämter für Denkmalschutz und erörtern in der Regel sehr differenziert jeweils anstehende Fragen aus ihrem lokal unterschiedlichen und doch von gemeinsamen Vorstellungen geprägten Tätigkeitsbereich. Unsere Bürgervereinigung wurde nun in den Verteiler der Bamberger Altstadtfreunde aufgenommen, sie wird somit an den nächsten „Gesprächen” (1978/79) teilnehmen. Denn nur durch ständige gegenseitige Hilfe - die vielbeschworene Soli­ darität eben - und intensiven Informationsaustausch lassen sich berechtigte Bürgerinteressen voll wirksam vertreten. Nur so auch können sich Bürgerinitiativen als „informelle Denk­ malschutz- und Sanierungsinstitutionen" gegenüber den etablierten Einrichtungen (Landesamt für Denkmalpflege. Regierung, Baubehörde, Stadtverwaltung etc.) auf Dauer be­ haupten.

AUFLÖSUNGEN Zur Zeichnung „A Hafdn Graffl": 1 Doggelaskupf 2 Kehrwisch 3 Ludl 4 Schlabbm 5 Ticchda 6 Sterzn 7 Hugglkeezn 8 Brestlessteichla 9 Schloutfecher 10 Etascherla 11 Rumbl 12 Gafergollerla 13 Ufmwisch 14 Rogglmadam 15 Hendscher 16 Stamperla 17 Podschamber 18 Gnaila 19 Acheli 20 Blumascherm 21 Bladschari 22 Bollerer 23 Boggerla 24 Fodnrella 25 Stegghäftli Zum Titelbild: Dachbalkon auf dem Anwesen Königstraße 74. von der Rück­ seite aus der Mohrenstraße gesehen, neben dem Stadtschul­ amt. 15