Seite:Fronmüller Chronik.pdf/7

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VII Vorrede zur ersten Auflage.

städtischen Beamten, Geistlichen, Advokaten u. s. w. auf­zuführen, ebenso die wichtigeren Unglücksfälle, Feuersbrünste, Ueberschwemniungen u. s. w.

Wenn es nun auch zunächst Zweck dieser langjährigen Arbeit ist, den Bewohnern Fürths die Erinnerung an das von ihnen und ihren Vorfahren Durchlebte und Erstrebte wach zu erhalten, so wird es doch auch für auswärtige Leser nicht ohne Interesse sein, die Geschichte einer Stadt näher kennen zu lernen, die so vieles Eigenthümliche bietet, die, von einem wenig bedeutenden Wallfahrtsorte lange vor des benachbarten Nürnbergs Entstehung ihren Ursprung nehmend, allmählich durch industrielle Entwickelung sich emporhob, die durch den Hinzutritt der rührigen und intelligenten jüdischen Vertrie­benen, sowie durch das Uebersiedeln der von dem Zunftzwange aus Nürnberg verjagten gewerblichen Kräfte gefördert wurde, obschon sie Jahrhunderte lang unter drei Herren gestanden war, die fortwährend um den Alleinbesitz stritten und die Einwohnerschaft in drei feindliche Lager schieden, bis endlich am Schlusse des vorigen Jahrhunderts die segensreiche ein­heitliche Herrschaft erst unter dem Scepter Preußens und dann unter dem Bayerns örtlichen Frieden und Sicherheit brachte, so daß Fürth, welches am Anfänge des Jahrhunderts noch ein Großdorf war, sich nun zu einer Stadt erster Klasse emporschwang. Keine Hofhaltung, keinen Adel, keine Garni­son, keine Pensionisten in sich bergend, verdankt sie ihre rasche Entwickelung allein ihrer Gewerbthätigkeit und ihrem Handel. Vergebens wird der Leser bei der fast ausschließlich indu­striellen Bevölkerung der Stadt nach glänzenden Kriegs- und Waffenthaten, nach Leistungen großer Talente im Bereiche der Wissenschaften suchen. Davon wird er wenig finden, wohl