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434 Zehnte Periode (1874).

von Schillingsfürst, welcher am 8. August 1873 unter 6 Be­werbern von der K. Regierung von Mittelfranken, K. d. I., eine persönliche Konzession zur Errichtung einer neuen (fünften) Apotheke in der Schwabacher oder einer in diese einmündenden Straße erhalten hatte, die von ihm im Hause Nr. 1 der Wein­straße errichtete Hirschenapotheke. — In diesem Jahre ließ Pri­vatier Konrad Ott auf seine Kosten ein eigenes Haus zum Besten der Pflegeanstalt für verwahrloste Mädchen und Waisen an der Poppenreuther Landstraße erbauen, wozu Grund und Boden im Jahre vorher von dem benachbarten Karolinenstift geschenkt worden war. Durch Errichtung dieses Gebäudes wurde für 24 bis 30 Zöglinge Platz geschaffen, welche von zwei Diakonissen erzogen wurden. Die Verwaltung dieser höchst wohlthätigen Anstalt wird von dem Vereine für weibl. Diakonie ausgeübt.

Am 25. Juni hat nach einem Telegramm von Marquardsen die Kammer der Abgeordneten die Beseitigung der Fürther Kreuzung bei Muggenhof durch direkte Führung der Südnord­bahn über Fürth mit einem Kostenaufwand von 955,O00 fl. be­schlossen. Der Abgeordnete Fürths, Rechtsanwalt Aldinger, der in der Abgeordnetenkammer allein zu dieser Position das Wort ergriff, betonte in einer wohlmotivirten Rede die Wichtigkeit dieser neuen Linie für unsere Handels- und Fabrikstadt und erklärte, daß man durch Annahme dieser Position lediglich einen Akt der Billigkeit und Gerechtigkeit vollziehe und einen Fehler wieder gut mache, den man bei der Anlage der Linie Nürnberg-Bamberg begangen habe; es sei höchste Zeit, daß dem lang­jährigen Uebelstande der Station Fürther Kreuzung einmal ein Ende gemacht werde.

Am 7. Juli um 2 Uhr Nachts kam ein ziemlich bedeutender Brand in der Jalousiefabrik von Leopold Iller (Mathildenstraße Nr. 10) aus, wobei das im Hof gelegene Fabrikgebäude total und das Wohnhaus bis auf die Umfassungsmauern nieder­ brannte. Auch der Dachstuhl des angrenzenden Metallgold­fabrikanten Gerstendörfer wurde von den Flammen zerstört und Beschädigungen erlitt das Haus der Wirths-Ehefrau Marg. Schneider. Glücklicher Weise wurde dabei kein Menschenleben vernichtet. Von den in den letzten Jahren stattgehabten Brän­den war dieser der bedeutendste. Die hiefür geleistete Ent-