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Weiter wurden Vorschläge zur Verwendung eines Dieselmotors für das Hebewerk und einer größeren Auslegung des Hochbehälters eingebracht. Ingenieur Kullmann beließ es mit entsprechender Begründung beim Detailprojekt: Für einen Dieselmotor sei der geplante Betrieb zu klein, er wies auf die Möglichkeit eines Elektromotors hin, der ohne Schwierigkeiten und besondere Kosten angebracht werden kann, sobald das Netz des Elektrizitätswerks erweitert würde. Eine Speichervergrößerung lehnte er ab, da darunter die Qualität des Wassers erheblich leide und dies nur zur fortwährenden Klagen führen würde.
 
Weiter wurden Vorschläge zur Verwendung eines Dieselmotors für das Hebewerk und einer größeren Auslegung des Hochbehälters eingebracht. Ingenieur Kullmann beließ es mit entsprechender Begründung beim Detailprojekt: Für einen Dieselmotor sei der geplante Betrieb zu klein, er wies auf die Möglichkeit eines Elektromotors hin, der ohne Schwierigkeiten und besondere Kosten angebracht werden kann, sobald das Netz des Elektrizitätswerks erweitert würde. Eine Speichervergrößerung lehnte er ab, da darunter die Qualität des Wassers erheblich leide und dies nur zur fortwährenden Klagen führen würde.
 
   
 
   
Der Verwaltungsrat der Lungenheilstätte ([[Ernst Beeg|Beeg]], [[Friedrich August Zick|Zick]], Baritsch, S. Mayer, Löhner, Farrnbacher, Zinn, [[Hermann Friedrich|Friedrich]]) erklärte sich am 10. August mit dem Beschluss des Wasserwerks vom 18. Juni einverstanden. Der Magistrat genehmigte das Projekt am 16. August 1906 in der Variante, die einen Hochbehälter mit eigener Unterstützungskonstruktion (Wasserturm) vorsah. Die äußere Gestaltung des Pumpwerks wurde dem Stadtbauamt zugewiesen. Die Kostenverteilung erfolgte nach den vorhergehenden Beschlüssen. Zudem sollte ein Gesuch beim kgl. Staatsministerium des Innern um Gewährung eines Zuschusses aus dem Wasserversorgungsfonds eingereicht werden. Zugleich genehmigte der Magistrat den Beschluss des Wasserwerks-Verwaltungsrats und übertrug die gesamte Bauleitung dem Zivilingenieur Kullmann. Das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten stimmte am 28. August (Unterschrift [[Leopold Ehrmann|Ehrmann]]) dem Magistratsbeschluss, mit Ausnahme eines Details zum Honorar, zu.
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Der Verwaltungsrat der Lungenheilstätte ([[Ernst Beeg|Beeg]], [[Friedrich August Zick|Zick]], Baritsch, Dr. Mayer, Löhner, Farrnbacher, Zinn, [[Hermann Friedrich|Friedrich]]) erklärte sich am 10. August mit dem Beschluss des Wasserwerks vom 18. Juni einverstanden. Der Magistrat genehmigte das Projekt am 16. August 1906 in der Variante, die einen Hochbehälter mit eigener Unterstützungskonstruktion (Wasserturm) vorsah. Die äußere Gestaltung des Pumpwerks wurde dem Stadtbauamt zugewiesen. Die Kostenverteilung erfolgte nach den vorhergehenden Beschlüssen. Zudem sollte ein Gesuch beim kgl. Staatsministerium des Innern um Gewährung eines Zuschusses aus dem Wasserversorgungsfonds eingereicht werden. Zugleich genehmigte der Magistrat den Beschluss des Wasserwerks-Verwaltungsrats und übertrug die gesamte Bauleitung dem Zivilingenieur Kullmann. Das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten stimmte am 28. August (Unterschrift [[Leopold Ehrmann|Ehrmann]]) dem Magistratsbeschluss, mit Ausnahme eines Details zum Honorar, zu.
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Mitte August machte die Leitung der Heilstätte die überraschende Mitteilung, dass gegenwärtig vom Markt Zirndorf eine Brunnenanlage bei Weiherhof errichtet wird (seit 1908 in Betrieb), aus welcher vielleicht auch die Heilstätte günstig versorgt werden könnte. Das Stadtbauamt wurde beauftragt, das Nähere schleunigst festzustellen. Holzer reagierte ohne örtliche Erkundung sofort und warnte, sofern man die Sache näher angehen würde, würde sich eine Verschleppung der dringlichen Wasserversorgung der Lungenheilstätte ergeben. Zudem war er der Ansicht, dass sich die Wasserversorgungsfrage kaum wirtschaftlicher lösen lasse.<ref>Offenbar waren im Stadtbauamt die Ergebnisse der Voruntersuchungen nicht mehr parat, die eine solche Variante einbezogen hatten.</ref> Er empfahl, bei der Gemeindeverwaltung Zirndorf anzufragen, ob die Mitteilung auf Richtigkeit beruhe. Eine Konsultation von Ingenieur Kullmann war ihm nicht möglich, da dieser gerade verreist war.
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Der städtische Ingenieur Schug berichtete nach örtlichen Erhebungen am 24. August, dass von einer Brunnenanlage derzeit nicht die Rede sein kann, sondern von zwei Versuchsbohrungen (Tiefbohrung). Die festgestellte Schüttung betrug ca. 14 l/s und reiche seiner Ansicht nach gerade für Zirndorf mit aktuell 4536 Einwohnern. Die Herstellung einer eigenen Brunnenanlage sei zwar voraussichtlich möglich, aber teuer. Anhand von Angaben der Süddeutschen Tiefbohrgesellschaft Nürnberg-Doos ergab die Kostenaufstellung eine Summe von 35.000 M (deutlich mehr als sie Kullmann im Juni 1905 angab). Die Stellungnahmen des Stadtbauamts wurden der Pflegekommission der Heilstätte, zu Händen des praktischen Arztes und kgl. Hofrats Dr. [[Wilhelm Mayer]] zugeleitet, der keine Einwände erhob, aber dazu riet, die Zirndorfer Wasserverhältnisse im Auge zu behalten. In geheimer Sitzung des Stadtmagistrats am 6. September wurde beschlossen, von weiterer Verfolgung dieser Sache abzusehen.
    
== Honorar des Ingenieurs Kullmann ==
 
== Honorar des Ingenieurs Kullmann ==
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