Andrea Neukamm
- Vorname
- Andrea
- Nachname
- Neukamm
- Geschlecht
- weiblich
- Geburtsdatum
- 1968
- Beruf
- Markthändlerin
Andrea Neukamm (geb. 1968) war Markthändlerin in dritter Generation auf dem Fürther Wochenmarkt.
Leben und Wirken
Neukamm und ihre Familie stammten aus dem fränkischen Eggolsheim bei Forchheim. 40 Jahre lang fuhr sie täglich von Eggolsheim zunächst zum Großmarkt in Nürnberg, ehe sie in Fürth den Wochenmarkt betrieb. Den Betrieb begonnen hatte ihre Großmutter Margarete Saffer, die nach dem Zweiten Weltkrieg täglich mit dem „Huckelkorb“ fränkische Artikel in die Stadt brachte. Die Strecke von Eggolsheim legte sie mit dem Fahrrad und dem Zug zurück, mit dabei die Waren aus dem Wald bzw. aus der fränkischen Umgebung: Beeren, Pilze und Gemüse. Die Tochter Barbara Saffers (geb. 1936) stieg mit 18 Jahren in das elterliche Geschäft ein. Sie nahm auch den ersten Lieferwagen ab Mitte der 1950er Jahre in Betrieb, ein dreirädriger kleiner Lastwagen mit Ladefläche. Barbara Saffer heiratete später den Bierbrauer Johann Baptist Neukamm aus ihrer Ortschaft und betrieb den Marktstand auf der Fürther Freiheit mit Obstkisten, einer Waage mit Gewichten und einem Schemel mit Schirm weiter.
Aus der Ehe stammte 1968 die Tochter Andrea Neukamm. Sie absolvierte zunächst die Schule und schloss 1984 mit der mittleren Reife ab. Zuvor war sie bereits während der Schulzeit regelmäßig mit den Eltern in Fürth auf dem Wochenmarkt. Eine weitergehende Ausbildung legte sie im Anschluss der Schulzeit nicht ab. Nach eigenen Aussagen war die Übernahme des elterlichen Betriebs alternativlos – so übernahm sie den Marktstand als eine der künftig vier Gemüse-Stammbeschicker des Fürther Wochenmarkts.
Nach 40 Jahren beendete Neukamm ihre Tätigkeit als Marktbeschickerin im September 2024 zur Kirchweih. Sie plante zunächst das Ende ihres Marktstandbetriebs zum Jahresende 2024, beschloss aber spontan, diesen bereits zum Wiederaufbau des Wochenmarktes nach der Fürther Kirchweih aufzugeben. Gegenüber der örtliche Presse gab sie als Grund an: Sie wünsche sich zunehmend ein „normales Leben“, eines, in dem man früh in Ruhe Kaffee trinken kann, in dem man auch Zeit für einen Urlaub hat. Sie „habe sich am Schluss gefühlt wie ein Roboter“.
Der Marktstand, der zuletzt direkt am Eingang zum Wochenmarkt an der Friedrichstraße lag, wird von der Stadt Fürth als Betreiber des Wochenmarktes neu vergeben. Ob erneut ein Gemüse- und Obsthändler nachkommt, war Ende 2024 noch nicht klar.
Siehe auch
Lokalberichterstattung
- Birgit Heidingsfelder: Ende einer Ära auf dem Fürther Wochenmarkt: Darum hat Gemüsefrau Andrea Neukamm Schluss gemacht. In: Fürther Nachrichten vom 30. November 2024
- Birgit Heidingsfelder: Leerstand auf dem Fürther Wochenmarkt: Eine Institution ist weg - Was dazu bekannt ist und was nicht. In: Fürther Nachrichten vom 30. November 2024
Bilder