Kirche "Zu Unserer Lieben Frau": Unterschied zwischen den Versionen

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Sie ist die erste katholische Kirche in Fürth nach der [[Reformation]]. Die Kirche wurde 1824-28 erbaut, der Entwurf stammt von Leo von Klenze. Dessen Urheberschaft ist jedoch umstritten. In jedem Fall entspricht die Kirche den "Anweisungen zur Architektur des christlichen Cultus" von Klenze, die dieser 1822 für das bayerische Staatsbauwesen erstellt hatte.
Sie ist die erste katholische Kirche in Fürth nach der [[Reformation]].  
 
Bereits [[1812]] hatte der kgl. Kämmerer und Oberzollamtskontrolleur Baron Wilhelm Friedrich von Nordegg zu Rabenau darauf gedrungen, dass die Fürther Katholiken einen eigenen Priester und einen eigenen Raum für den Gottesdienst bekommen sollten. Er provozierte die protestantische Gemeinde, indem er seine Tochter von einem Nürnberger Priester in seiner Wohnung taufen ließ. Zu dieser Zeit zählte die katholische Gemeinde in Fürth 546 Mitglieder von denen 381 in Fürth selbst lebten. Im April [[1820]] riefen aber sogar die Vorsteher der jüdischen und der protestantischen Gemeinde zu einer Sammlung auf. Es kamen 1300 Gulden zusammen und die jüdische Gemeinde stiftete später noch einmal 300 Gulden für den Unterhalt eines katholischen Priesters. Das erzbischöfliche Vikariat in Bamberg startete darauf hin eine breite Spendenaktion, die die beachtliche Summe von 33600 Gulden erbrachte. Die bayerische Regierung stiftete den Baugrund am östlichen Ende der Stadt an der frequentierten Straße nach Nürnberg, heute [[Königstraße 126]].
 
Die Kirche wurde 1824-28 erbaut, der Entwurf stammt von Leo von Klenze. Dessen Urheberschaft ist jedoch umstritten, die Pläne könnten auch vom kgl. Bauinspektor Anton Brüger aus Nürnberg stammen, einem Schüler Leo von Klenzes. In jedem Fall entspricht die Kirche den "Anweisungen zur Architektur des christlichen Cultus" von Klenze, die dieser 1822 für das bayerische Staatsbauwesen erstellt hatte.
 
Der protestantische Kaufmann [[Johann Leonhard Büttner]] stiftete mit 1000 Gulden eine 16 Zentner schwere Glocke. Diese trug die Aufschrift "''Aus Achtung für Religion und ohne Rücksicht des Glaubensbekenntnisses gestiftet''". <ref> {{BuchQuelle|Fürth im 19. Jahrhundert (Buch)|Seite=49}} </ref>
 
Die Fürther Glaubensgenossenschaften zeigten mit vielen Beiträgen zum Bau dieser Kirche eine seltene Eintracht und Toleranz.
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* Leyh, Robert: Kath. Stadtpfarrkirche Unsere Liebe Frau, Fürth. - München, 1987. - (Kleine Kunstführer ; 1632)
* Leyh, Robert: Kath. Stadtpfarrkirche Unsere Liebe Frau, Fürth. - München, 1987. - (Kleine Kunstführer ; 1632)
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==Einzelnachweise==
<references/>


==Lokalberichterstattung==
==Lokalberichterstattung==

Version vom 15. Oktober 2015, 03:57 Uhr

Kirche zu unserer lieben Frau
Erbaut: 1824/28
Weihe: 1828
katholisch
Baustil: Klassizismus
Architekt: Leo von Klenze, Bauleitung: Brüger
Besonderheiten:

Die Kirche "Zu Unserer Lieben Frau" ist eine katholische Kirche in der Fürther Innenstadt.


Entstehung

Außenansicht von Westen

Sie ist die erste katholische Kirche in Fürth nach der Reformation.

Bereits 1812 hatte der kgl. Kämmerer und Oberzollamtskontrolleur Baron Wilhelm Friedrich von Nordegg zu Rabenau darauf gedrungen, dass die Fürther Katholiken einen eigenen Priester und einen eigenen Raum für den Gottesdienst bekommen sollten. Er provozierte die protestantische Gemeinde, indem er seine Tochter von einem Nürnberger Priester in seiner Wohnung taufen ließ. Zu dieser Zeit zählte die katholische Gemeinde in Fürth 546 Mitglieder von denen 381 in Fürth selbst lebten. Im April 1820 riefen aber sogar die Vorsteher der jüdischen und der protestantischen Gemeinde zu einer Sammlung auf. Es kamen 1300 Gulden zusammen und die jüdische Gemeinde stiftete später noch einmal 300 Gulden für den Unterhalt eines katholischen Priesters. Das erzbischöfliche Vikariat in Bamberg startete darauf hin eine breite Spendenaktion, die die beachtliche Summe von 33600 Gulden erbrachte. Die bayerische Regierung stiftete den Baugrund am östlichen Ende der Stadt an der frequentierten Straße nach Nürnberg, heute Königstraße 126.

Die Kirche wurde 1824-28 erbaut, der Entwurf stammt von Leo von Klenze. Dessen Urheberschaft ist jedoch umstritten, die Pläne könnten auch vom kgl. Bauinspektor Anton Brüger aus Nürnberg stammen, einem Schüler Leo von Klenzes. In jedem Fall entspricht die Kirche den "Anweisungen zur Architektur des christlichen Cultus" von Klenze, die dieser 1822 für das bayerische Staatsbauwesen erstellt hatte.

Der protestantische Kaufmann Johann Leonhard Büttner stiftete mit 1000 Gulden eine 16 Zentner schwere Glocke. Diese trug die Aufschrift "Aus Achtung für Religion und ohne Rücksicht des Glaubensbekenntnisses gestiftet". [1]

Die Fürther Glaubensgenossenschaften zeigten mit vielen Beiträgen zum Bau dieser Kirche eine seltene Eintracht und Toleranz.

Beschreibung des Baudenkmals

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Sandsteinquaderbau mit Satteldach, Chorapsis, Fassadenturm mit Satteldächlein und Portikus am Hauptportal, Saalbau mit eingezogenem Altarraum, flach gewölbter Decke und Orgelempore, klassizistisch, von Johann Brüger, 1824-28; mit Ausstattung; Teil des Ensembles Alexanderstraße/Hallplatz.

Siehe auch

Literatur

  • Katholisches Stadtpfarramt "Unsere liebe Frau": 175 Jahre Stadtpfarrkirche "Unsere liebe Frau" Fürth, 2004, Druckerei Dörfler, 32 S.
  • Helldörfer, Eduard: Wer plante die Kirche? : Diskussion zu den Baumeistern von Unsere Liebe Frau in Fürth, in: Heinrichskalender, 85. 2010 (2009), S. 82 – 86
  • Leyh, Robert: Kath. Stadtpfarrkirche Unsere Liebe Frau, Fürth. - München, 1987. - (Kleine Kunstführer ; 1632)

Einzelnachweise

Lokalberichterstattung

Bilder