Bürkleinstraße: Unterschied zwischen den Versionen
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Alledings hatte schon im Dezember [[1936]] der Stadtbaurat [[Hermann Herrenberger]] amtsintern angeregt, eine Straße nach [[Friedrich Bürklein]] als hervorragenden Baukünstler zu Ehren zu benennen. Er habe als Architekt und Bauinspektor im Jahr [[1838]] den Entwurf für ein Fürther [[Rathaus]] ausgefertigt und sei der begabteste Schüler des Münchner Architekten und Oberbaurats Gärtner gewesen. [[Friedrich Bürklein]] ist auch der Schöpfer des Athanäums (das spätere Maximilianeum) und der Maximilianstraße in München. | Alledings hatte schon im Dezember [[1936]] der Stadtbaurat [[Hermann Herrenberger]] amtsintern angeregt, eine Straße nach [[Friedrich Bürklein]] als hervorragenden Baukünstler zu Ehren zu benennen. Er habe als Architekt und Bauinspektor im Jahr [[1838]] den Entwurf für ein Fürther [[Rathaus]] ausgefertigt und sei der begabteste Schüler des Münchner Architekten und Oberbaurats Gärtner gewesen. [[Friedrich Bürklein]] ist auch der Schöpfer des Athanäums (das spätere Maximilianeum) und der Maximilianstraße in München. | ||
Ab Januar [[1937]] führte [[Herrenberger]] einen Schriftverkehr mit dem Enkel Dipl. Ing. Friedrich Bürklein in Berlin-Schöneberg, wobei er diesem versicherte, er werde dem [[Oberbürgermeister]] die Benennung einer Straße nach seinem Großvater vorschlagen. Da nicht feststand, welche Straße (neue oder bestehende Straße in Form einer Umbenennung) in Frage kam, verzögerte sich die Straßenbennung. Im März [[1939]] trug der Enkel Dipl. Ing. Friedrich Bürklein vor, ''dass er bei seinem Besuch in Fürth zu seinem großen Leidwesen feststellt habe, dass im Rathaus weder eine Tafel, noch sonst ein Erinnerungszeichen angebracht ist, welche(s) über den Erbauer und die Bauzeit irgendwelchen Aufschluss geben. Wenn einer Straßenbenennung nicht willfahren werden könne, frage er an, ob irgendein Hinweis auf den Erbauer des Rathauses im oder am Rathaus angebracht werden könne, da das Rathaus zweifellos einen Monumental darstelle.'' | Ab Januar [[1937]] führte [[Hermann Herrenberger]] einen Schriftverkehr mit dem Enkel Dipl. Ing. Friedrich Bürklein in Berlin-Schöneberg, wobei er diesem versicherte, er werde dem [[Oberbürgermeister]] die Benennung einer Straße nach seinem Großvater vorschlagen. Da nicht feststand, welche Straße (neue oder bestehende Straße in Form einer Umbenennung) in Frage kam, verzögerte sich die Straßenbennung. Im März [[1939]] trug der Enkel Dipl. Ing. Friedrich Bürklein vor, ''dass er bei seinem Besuch in Fürth zu seinem großen Leidwesen feststellt habe, dass im Rathaus weder eine Tafel, noch sonst ein Erinnerungszeichen angebracht ist, welche(s) über den Erbauer und die Bauzeit irgendwelchen Aufschluss geben. Wenn einer Straßenbenennung nicht willfahren werden könne, frage er an, ob irgendein Hinweis auf den Erbauer des Rathauses im oder am Rathaus angebracht werden könne, da das Rathaus zweifellos einen Monumental darstelle.'' | ||
Baurat [[Herrenberger]] antwortete am [[23. Juni]] [[1939]]: ''es sei geplant, eine neue Baugruppe von Volkswohnungen „Bürklein-Hof“ zu benennen; sie sei bisher nicht in Angriff genommen wegen fehlender Baumaterialien.'' Das Rathaus werde zurzeit und in den nächsten Jahren umgebaut und es werde ein Hinweis an den Erbauer Friedrich Bürklein angebracht. Nach mehreren Wiedervorlagen des Schriftverkehrs und den Vermerken „zurzeit keine Veranlassung“, wurde vom Hochbauamt am 6. Juni 1942 verfügt „W.V. [Wiedervorlage] nach dem Kriege“. | Baurat [[Hermann Herrenberger]] antwortete am [[23. Juni]] [[1939]]: ''es sei geplant, eine neue Baugruppe von Volkswohnungen „Bürklein-Hof“ zu benennen; sie sei bisher nicht in Angriff genommen wegen fehlender Baumaterialien.'' Das Rathaus werde zurzeit und in den nächsten Jahren umgebaut und es werde ein Hinweis an den Erbauer Friedrich Bürklein angebracht. Nach mehreren Wiedervorlagen des Schriftverkehrs und den Vermerken „zurzeit keine Veranlassung“, wurde vom Hochbauamt am 6. Juni 1942 verfügt „W.V. [Wiedervorlage] nach dem Kriege“. | ||
Am [[16. September]] [[1947]] schrieb der stellvertretende Stadtbaurat Heinisch an Dipl. Ing. Fritz Bürklein in Berlin-Schöneberg. Es erwies sich als unzustellbar, weil das Haus Grunewaldstraße 45 zerstört und eine neue Adresse unbekannt war. Die Mitteilung lautete: ''Zu Ehren Ihres Herrn Großvaters, des berühmten Architekten und Gestalter des Fürther Rathauses, Friedrich Bürklein, wurde mit Beschluss des Stadtrats Fürth vom 31.10.1946 die im Süden der Stadt gelegene frühere Bapaume-Straße in Bürkleinstraße umbenannt. Hierdurch werde Ihr persönlicher Wunsch und der ihres Herrn Vaters erfüllt.'' | Am [[16. September]] [[1947]] schrieb der stellvertretende Stadtbaurat Heinisch an Dipl. Ing. Fritz Bürklein in Berlin-Schöneberg. Es erwies sich als unzustellbar, weil das Haus Grunewaldstraße 45 zerstört und eine neue Adresse unbekannt war. Die Mitteilung lautete: ''Zu Ehren Ihres Herrn Großvaters, des berühmten Architekten und Gestalter des Fürther Rathauses, Friedrich Bürklein, wurde mit Beschluss des Stadtrats Fürth vom 31.10.1946 die im Süden der Stadt gelegene frühere Bapaume-Straße in Bürkleinstraße umbenannt. Hierdurch werde Ihr persönlicher Wunsch und der ihres Herrn Vaters erfüllt.'' |
Version vom 21. März 2016, 01:08 Uhr
Vorlage:GebäudeKarte Die Bürkleinstraße ist eine Straße in der Fürther Südstadt. Sie ist eine Querverbindung zwischen Jahnstraße und Fronmüllerstraße.
Benennung
Die Bürkleinstraße ist nach den Erbauern des Fürther Rathauses, den Gebrüdern Friedrich und Eduard Bürklein benannt, auch wenn aus heutiger Sicht, "nur" Friedrich Bürklein der alleinige Planer und Erbauer war (siehe Artikel zum Bau des Fürther Rathauses).
Straßenbenennung
Die Straße wurde während des Nationalsozialismus unter dem Namen Bapaumestraße angelegt (Benennung: Februar 1939 nach der in mehreren Kriegen umkämpften, französischen Stadt Bapaume, Umbenennung: Oktober 1946[1]).
Alledings hatte schon im Dezember 1936 der Stadtbaurat Hermann Herrenberger amtsintern angeregt, eine Straße nach Friedrich Bürklein als hervorragenden Baukünstler zu Ehren zu benennen. Er habe als Architekt und Bauinspektor im Jahr 1838 den Entwurf für ein Fürther Rathaus ausgefertigt und sei der begabteste Schüler des Münchner Architekten und Oberbaurats Gärtner gewesen. Friedrich Bürklein ist auch der Schöpfer des Athanäums (das spätere Maximilianeum) und der Maximilianstraße in München.
Ab Januar 1937 führte Hermann Herrenberger einen Schriftverkehr mit dem Enkel Dipl. Ing. Friedrich Bürklein in Berlin-Schöneberg, wobei er diesem versicherte, er werde dem Oberbürgermeister die Benennung einer Straße nach seinem Großvater vorschlagen. Da nicht feststand, welche Straße (neue oder bestehende Straße in Form einer Umbenennung) in Frage kam, verzögerte sich die Straßenbennung. Im März 1939 trug der Enkel Dipl. Ing. Friedrich Bürklein vor, dass er bei seinem Besuch in Fürth zu seinem großen Leidwesen feststellt habe, dass im Rathaus weder eine Tafel, noch sonst ein Erinnerungszeichen angebracht ist, welche(s) über den Erbauer und die Bauzeit irgendwelchen Aufschluss geben. Wenn einer Straßenbenennung nicht willfahren werden könne, frage er an, ob irgendein Hinweis auf den Erbauer des Rathauses im oder am Rathaus angebracht werden könne, da das Rathaus zweifellos einen Monumental darstelle.
Baurat Hermann Herrenberger antwortete am 23. Juni 1939: es sei geplant, eine neue Baugruppe von Volkswohnungen „Bürklein-Hof“ zu benennen; sie sei bisher nicht in Angriff genommen wegen fehlender Baumaterialien. Das Rathaus werde zurzeit und in den nächsten Jahren umgebaut und es werde ein Hinweis an den Erbauer Friedrich Bürklein angebracht. Nach mehreren Wiedervorlagen des Schriftverkehrs und den Vermerken „zurzeit keine Veranlassung“, wurde vom Hochbauamt am 6. Juni 1942 verfügt „W.V. [Wiedervorlage] nach dem Kriege“.
Am 16. September 1947 schrieb der stellvertretende Stadtbaurat Heinisch an Dipl. Ing. Fritz Bürklein in Berlin-Schöneberg. Es erwies sich als unzustellbar, weil das Haus Grunewaldstraße 45 zerstört und eine neue Adresse unbekannt war. Die Mitteilung lautete: Zu Ehren Ihres Herrn Großvaters, des berühmten Architekten und Gestalter des Fürther Rathauses, Friedrich Bürklein, wurde mit Beschluss des Stadtrats Fürth vom 31.10.1946 die im Süden der Stadt gelegene frühere Bapaume-Straße in Bürkleinstraße umbenannt. Hierdurch werde Ihr persönlicher Wunsch und der ihres Herrn Vaters erfüllt.
Nachzutragen bleibt noch, dass der Vater und jüngste Sohn von Friedrich Bürklein 1939 bereits im 87. Lebensjahr stand. Er erfuhr somit wohl nicht mehr, dass sein Vater doch noch in Fürth eine Ehrung erhielt.
Literatur
- Bürkleinstraße. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 82
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Stadtratsakte Straßenbenennungen, 4. Band, Stadtarchiv Fürth (6/202), Recherche Peter Frank, September 2007)