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[[Bild:Gassenschänke.jpg|thumb|right|150px|alter Hinweispfeil auf eine Straßenverkaufstheke]] | [[Bild:Gassenschänke.jpg|thumb|right|150px|alter Hinweispfeil auf eine Straßenverkaufstheke]] | ||
Es entspricht dem Charakter des Durchgangsortes Fürth ebenso wie der geselligen Veranlagung seiner Einwohner, dass viele Wirtshäuser entstanden. Jakob Feßlein (1604) nennt 35 Wein- und Bierwirte. Die Gestalt des Wirtes wurde als typisch für Fürth empfunden. | Es entspricht dem Charakter des Durchgangsortes Fürth ebenso wie der geselligen Veranlagung seiner Einwohner, dass viele Wirtshäuser entstanden. | ||
Jakob Feßlein (1604) nennt 35 Wein- und Bierwirte. Die Gestalt des Wirtes wurde als typisch für Fürth empfunden. | |||
Erhard Andreas Saueracker zitiert in seinem Buch "Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth und seiner zwölf einverleibten Ortschaften, Erster Theil, Seite 50, Nürnberg und Leipzig 1786": ''"In Fürth / Giebts nichts als [[Juden]] und Wirth; / Und wer nicht gesehen hat, einen Juden und Wirth, / Der ist nicht gewesen in Fürth"''. Auch folgender Spruch deutet darauf hin, dass der Wirt zu den häufigen Erscheinungen in Fürth gehört: ''"In Färth - oder wou / hat a Wärt - oder wer / sei Fraa (Frau) - oder wen / derschlong (erschlagen) - oder wos"''. 1804 zählte man in Fürth 168 Gasthäuser, 1819 bestanden nur mehr 70 Gasthäuser, darunter zwei erstklassige (Brandenburger Hof und Kronprinz von Preußen). 1879 nennt das Adressbuch 2 Hotels ([[Hotel Kütt|Kütt]] und [[Zur Eisenbahn]]), 17 Gastwirte, die Fremde beherbergten, 4 Weinwirte, 10 Cafes und 176 Bierwirte. | Erhard Andreas Saueracker zitiert in seinem Buch "Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth und seiner zwölf einverleibten Ortschaften, Erster Theil, Seite 50, Nürnberg und Leipzig 1786": ''"In Fürth / Giebts nichts als [[Juden]] und Wirth; / Und wer nicht gesehen hat, einen Juden und Wirth, / Der ist nicht gewesen in Fürth"''. | ||
Auch folgender Spruch deutet darauf hin, dass der Wirt zu den häufigen Erscheinungen in Fürth gehört: ''"In Färth - oder wou / hat a Wärt - oder wer / sei Fraa (Frau) - oder wen / derschlong (erschlagen) - oder wos"''. | |||
1804 zählte man in Fürth 168 Gasthäuser, 1819 bestanden nur mehr 70 Gasthäuser, darunter zwei erstklassige (Brandenburger Hof und Kronprinz von Preußen). 1879 nennt das Adressbuch 2 Hotels ([[Hotel Kütt|Kütt]] und [[Zur Eisenbahn]]), 17 Gastwirte, die Fremde beherbergten, 4 Weinwirte, 10 Cafes und 176 Bierwirte. | |||
1905 zählte man in Fürth 2 Hotels (Kütt und [[Hotel National|National]]), 1 Gasthof (das [[Schwarzes Kreuz|Schwarze Kreuz]]), 4 Weinwirtschaften, 14 Cafes und 397 Bierwirtschaften. 1919 gab es 3 Hotels und 375 Gaststätten. 1930 gab es 314, 1967 waren es 348 Gaststätten. Die Gastwirtsinnung wurde 1886 gegründet.<ref>''Wirtshäuser''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 395 - 396</ref> | 1905 zählte man in Fürth 2 Hotels (Kütt und [[Hotel National|National]]), 1 Gasthof (das [[Schwarzes Kreuz|Schwarze Kreuz]]), 4 Weinwirtschaften, 14 Cafes und 397 Bierwirtschaften. 1919 gab es 3 Hotels und 375 Gaststätten. | ||
1930 gab es 314, 1967 waren es 348 Gaststätten. Die Gastwirtsinnung wurde 1886 gegründet.<ref>''Wirtshäuser''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 395 - 396</ref> | |||
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