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== Zweck und spätere Erweiterungen == | == Zweck und spätere Erweiterungen == | ||
[[Bild:Lokschuppen II.jpg|thumb|right|Lokschuppen, Ostseite 2005]]Der zweiständig (bzw. | [[Bild:Lokschuppen II.jpg|thumb|right|Lokschuppen, Ostseite 2005]]Der zweiständig (bzw. 2 x 2 hintereinander, also vierständig) ausgeführte Lokschuppen diente als Standplatz für Rangierlokomotiven der Staatseisenbahn, die zunächst den Austausch von Waggons der [[Ludwig-Süd-Nord-Bahn]] und der [[Ludwigseisenbahn]] gewährleisteten, vor allem da die Ludwig-Süd-Nord-Bahn erst 1876 über Fürth verlief. | ||
Am 25. August 1844, dem Namenstag des Königs, eröffnete die Teilstrecke Nürnberg | Am 25. August 1844, dem Namenstag des Königs, eröffnete die Teilstrecke Nürnberg – Bamberg der Ludwig-Süd-Nord-Bahn, ein Jahr nachdem das entsprechende Teilstück des [[Ludwigskanal]]s in Betrieb gegangen war. | ||
Entsprechend den Bestimmungen des königlichen Privilegiums musste die [[Ludwigsbahn]]-Gesellschaft einen Anschluss schaffen, er entstand in Form einer „Ausweiche“. Die Betriebseröffnung der „[[Fürther Kreuzung]]“ fand am 15. Oktober 1844 statt.<ref>Wolfgang Mück: Deutschlands erste Eisenbahn mit Dampfkraft. Die kgl. priv. Ludwigs-Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth. Fürth 1985. (2. Aufl.). S. 210 f.</ref> | Entsprechend den Bestimmungen des königlichen Privilegiums musste die [[Ludwigsbahn]]-Gesellschaft einen Anschluss schaffen, er entstand in Form einer „Ausweiche“. Die Betriebseröffnung der „[[Fürther Kreuzung]]“ fand am 15. Oktober 1844 statt.<ref>Wolfgang Mück: Deutschlands erste Eisenbahn mit Dampfkraft. Die kgl. priv. Ludwigs-Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth. Fürth 1985. (2. Aufl.). S. 210 f.</ref> | ||
So konnten Güterwagen über das Verbindungsgleis direkt zwischen Staatsbahn und Ludwigsbahn überführt werden. Auch für den Personenverkehr entwickelte sich die Fürther Kreuzung zeitweilig zu einem Schwerpunkt. Ab 1845 – der genaue Zeitpunkt ist nicht mehr festzustellen – konnten Fahrgäste an der Fürther Kreuzung umsteigen. | So konnten Güterwagen über das Verbindungsgleis direkt zwischen Staatsbahn und Ludwigsbahn überführt werden. Auch für den Personenverkehr entwickelte sich die Fürther Kreuzung zeitweilig zu einem Schwerpunkt. Ab 1845 – der genaue Zeitpunkt ist nicht mehr festzustellen – konnten Fahrgäste an der Fürther Kreuzung umsteigen. | ||
Vielleicht entstand schon zu dieser Zeit der historische Lokschuppen am heutigen U-Bahn-Haltpunkt „Stadtgrenze“, wahrscheinlich aber erst um 1860 im Rahmen des Anschlusses an die Ludwigs-West-Bahn. Die gesamte Strecke der Ludwig-Süd-Nord-Bahn von Hof bis Lindau mit einer Länge von 566 Kilometern war am 1. März 1854 fertiggestellt worden | Vielleicht entstand schon zu dieser Zeit der historische Lokschuppen am heutigen U-Bahn-Haltpunkt „Stadtgrenze“, wahrscheinlich aber erst um 1860 im Rahmen des Anschlusses an die Ludwigs-West-Bahn. Die gesamte Strecke der Ludwig-Süd-Nord-Bahn von Hof bis Lindau mit einer Länge von 566 Kilometern war am 1. März 1854 fertiggestellt worden; im Ministerium dachte man über eine Abkürzung der Strecke Augsburg – Frankfurt nach. Aus Fürth kam ein entsprechendes Gesuch auf eine Direktverbindung Würzburg – Fürth, die Abgeordnetenkammer entschied sich im August 1861 mehrheitlich für den Bau. Schon im Oktober 1862 war der Abschnitt Nürnberg – Fürth fertiggestellt, an dem heute der Lokschuppen liegt – vermutlich der älteste Lokschuppen Deutschlands. | ||
[[1911]] wurde an den ca. | [[1911]] wurde an den ca. 200 m² großen Lokschuppen ein Nebengebäude (evtl. [[Feldschmiede]]) und ein Wohnhaus angebaut. | ||
== Verfall und Sanierung == | == Verfall und Sanierung == | ||
[[Bild:Lokschuppen I.jpg|thumb|right|Lokschuppen, Südseite 2005]] | [[Bild:Lokschuppen I.jpg|thumb|right|Lokschuppen, Südseite 2005]] | ||
Der Lokschuppen befindet sich mittlerweile in stark verfallenem Zustand, da die Bahn und die Immobiliengesellschaft Aurelis (ursprünglich | Der Lokschuppen befindet sich mittlerweile in stark verfallenem Zustand, da die Bahn und die Immobiliengesellschaft Aurelis (ursprünglich 100-prozentige Bahntochter) seit etwa 30 Jahren jegliche Unterhaltsmaßnahme unterlassen hat und Instandsetzungsverfügungen gerichtlich anfechtet bzw. mit Abrissanträgen beantwortet. | ||
Seit 2004 bemüht sich Stadtheimatpfleger [[Alexander Mayer]] intensiv um die Erhaltung und Instandsetzung | Seit 2004 bemüht sich Stadtheimatpfleger [[Alexander Mayer]] intensiv um die Erhaltung und Instandsetzung dieses einmaligen Baudenkmals. Im April 2006 verkündete die Stadt Fürth, dass der Lokschuppen saniert werde: "''Dies hat die Bahn AG nun in einem Schreiben an Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung zugesagt [...] die Arbeiten sollen bis Ende Mai ausgeführt werden''." <ref> [http://www.fuerth.de/home/fuerther-rathaus/newsarchiv/archiv-2006/historischer-lokschuppen-wird-saniert.aspx Stadt Fürth - Stadtnachrichten]</ref> Geschehen ist jedoch nichts dergleichen. Da weder die Bahn noch die Immobiliengesellschaft ''Aurelis'' trotz entsprechender Instandsetzungsverfügungen ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Instandsetzung des Gebäudes nachkamen, schlug Mayer im März 2008 den Abbau und Wiederaufbau im fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim vor. Das Museum bestätigte zwar in einem Schreiben an Mayer die bauliche und historische Qualität des Gebäudes, Museumsleiter Professor Konrad Bedal sah jedoch im März 2008 eine Verlegung nach Bad Windsheim „ohne eine konzeptionelle Einbindung“ als nicht vertretbar. Sein Nachfolger Herbert May bestätigte im Oktober 2010 die Ablehnung. | ||
Die Immobiliengesellschaft ''Aurelis'' der Deutschen Bahn AG (seit 2007 in Besitz des Baukonzerns Hochtief und des Immobilienfonds Redwood Grove International) weigerte sich bislang, eine nötige Sanierung vorzunehmen. Im März [[2006]] erklärte sie sich vorgeblich dazu bereit, das Baudenkmal vom | Die Immobiliengesellschaft ''Aurelis'' der Deutschen Bahn AG (seit 2007 in Besitz des Baukonzerns Hochtief und des Immobilienfonds Redwood Grove International) weigerte sich bislang, eine nötige Sanierung vorzunehmen. Im März [[2006]] erklärte sie sich vorgeblich dazu bereit, das Baudenkmal vom 11.000 m² großen Gelände zu trennen und somit möglichen Investoren den Weg für eine Sanierung zu erleichtern. Konkrete Anfragen wurden jedoch abgewiesen oder aber nicht beantwortet. | ||
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