Jean Lederer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Jean Lederer''' (geb. [[18. Juni]] [[1869]] in [[Fürth]], [[Geburtsstraße::Lilienplatz]]; gest. [[8. Februar]] [[1962]]) war ein Fürther Original.  
'''Jean Lederer''' (geb. [[18. Juni]] [[1869]] in [[Fürth]], [[Geburtsstraße::Lilienplatz]]; gest. [[8. Februar]] [[1962]]) war ein Fürther Original. Lederer war verheiratet und hatte eine Tochter.
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Jean Lederer wurde in der Wirtschaft [[Zum Fuchsbau]] am [[Lilienplatz]] als Sohn eines Schuhmachermeisters geboren. Lederer wurde [[Beruf::Friseur]]/ Barbier und betrieb sein Geschäft in der [[Theaterstraße]]. Er war ein auf vielfältige Weise origineller Mensch.
Jean Lederer wurde in der Wirtschaft [[Zum Fuchsbau]] am [[Lilienplatz]] als Sohn eines Schuhmachermeisters geboren. Lederer wurde [[Beruf::Friseur]]/ Barbier und betrieb sein Geschäft in der [[Theaterstraße]]. Er war ein auf vielfältige Weise origineller Mensch.


Nebenher malte er Aquarelle mit Fürther Straßen- und Gebäudemotiven ebenso wie Portraits, erfand [[Fürther Sprache|Fürther Mundartgedichte]], war Geiger und sammelte Käfer.  
Lederer malte überwiegend Aquarelle mit Fürther Straßen- und Gebäudemotiven sowie Portraits von sog. Charakterköpfen. Zusätzlich erfand er [[Fürther Sprache|Fürther Mundartgedichte]], war Geiger und sammelte leidenschaftlich Käfer. Seine ehem. Volksschulerlehrer schüttelten später die Köpfe, als sie sahen was und wie er zeichnete. In der Schule hatte er in Zeichnen lediglich eine Vier bekommen<ref> H.H.: ''Der fröhliche "Schank" wird 90 alt''. In: Fürther Nachrichten vom 17. Juni 1959</ref>.  


Bei dem Bild auf der rechten Seite handelt es sich um eine Wandzeichnung im ehem. Haus von Jean Lederer in der [[Theaterstraße 4]]. Es ist nach Angaben der [[Fürther Geschichtsblätter]] um [[1935]] entstanden und und zeigt wie während der Zeit des [[Nationalsozialismus]] in Fürth Privatleute "ihre regimetreuen Ansichten ungehemmt zum Ausdruck brachten."<ref>Fürther Geschichtsblätter. Mikwen in Fürth, die Kellerquellenbäder der Isrealitinnen von Gisela Naomi Blume, Heft 3/2011, S. 78 [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=cat_view&gid=27&Itemid=202 online abrufbar]</ref> Sein Salon beschreibt Hans Lotter in einem Zeitungsartikel 1999 wie folgt: "''Die Baderstube war klein und bescheiden möbliert. . Neben dem einzigen Behandlungssessel vor der Spiegelgarnitur gab es nur ein Wartebänkchen, einen Tisch mit einem Stuhl daneben. Das war alles. Kein Verkauf von einschlägigen Produkten, keine Zeitschriften.Es war das Hereinspielen privater Elemente, die dem Stübchen Wärme und Intimität verlieh: Bei gutem Licht und freien Zwischenzeiten sah man hier den Meister mit dem Malen beschäftigt. Gab es wartende Kundschaft, unterhielt sich Frau Lederer von ihrem Stuhl hinter dem Tischchen aus mit nachbarlichern Neuigkeiten oder Alltagsgeschichten, die sie, Zustimmung einfordernd, stets mit einem "Ne Schang" ("Ist es nicht so, Jean") abschloß.''" <ref>Hans Lotter: ''Der passionierte Barbier von Fürth''. In: Fürther Nachrichten vom 16./ 17. Januar 1999</ref>


Bei dem Bild auf der rechten Seite handelt es sich um eine Wandzeichnung im ehem. Haus von Jean Lederer in der [[Theaterstraße 4]]. Es ist nach Angaben der [[Fürther Geschichtsblätter]] um 1935 entstanden und und zeigt wie während der Zeit des [[Nationalsozialismus]] in Fürth Privatleute "ihre regimetreuen Ansichten ungehemmt zum Ausdruck brachten."<ref>Fürther Geschichtsblätter. Mikwen in Fürth, die Kellerquellenbäder der Isrealitinnen von Gisela Naomi Blume, Heft 3/2011, S. 78 [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=cat_view&gid=27&Itemid=202 online abrufbar]</ref>
Sein Lebensende verbrachte Lederer im Altenheim in der Würzburger Straße (Bau 108), dem späteren Grete Schickedanz Heim. Seinen 90. Geburtstag feierte er mit den Menschen um sich, seine Frau und Tochter waren bereits vor Ihm verstorben. Die Fürther Nachrichten betitelten den "''philopsphischen Alleingänger''" 1956 als "''Zeitgenosse - abseits vom Lärm der Welt''".<ref> H.H.: ''Der fröhliche "Schank" wird 90 alt''. In: Fürther Nachrichten vom 17. Juni 1959</ref> Sein Nachlass ist leider nach dem Tod aufgelöst worden, ein großer Teil der Bilder verschwunden.
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== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Lederer Jean''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 239
* ''Lederer Jean''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 239
== Lokalberichterstattung ==
* Hans Lotter: ''Der passionierte Barbier von Fürth''. In: Fürther Nachrichten vom 16./ 17. Januar 1999
* H.H.: ''Der fröhliche "Schank" wird 90 alt''. In: Fürther Nachrichten vom 17. Juni 1959
* n.n.: ''Jaen Lederer - Ein Fürther Künstler und Aquarellist''. In: Fürther Tageblatt vom 13. Dezember 1929


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
91.170

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