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Nach seiner Militärdienstzeit als Einjährig-Freiwilliger beim 1. Chevaulegers-Regiment in [[Nürnberg]] begann er [[1902]] sein Studium in München. | Nach seiner Militärdienstzeit als Einjährig-Freiwilliger beim 1. Chevaulegers-Regiment in [[Nürnberg]] begann er [[1902]] sein Studium in München in der gerade gegründeten neuen Zeichenschule von Moritz Heymann (1870 - 1937), einem Impressionisten aus Breslau. [[1905]] wechselte Berneis sein Studiumsort und wechselte nach Berlin. Dort studierte er Malerei bei Max Liebermann (1847 - 1935), Lovis Corinth (1858 - 1925) und Max Slevogt (1868 - 1932), die zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen Impressionismus zählen. Besonders Slevogt schien Berneis als Mentor gedient zu haben, wie es aus den Briefen des Nachlasses von Berneis hervorgeht<ref>Briefe von Max Slevogt an Benno Berneis, Sammelmappe in der Berlinerischen Galerie, Berlin</ref>. | ||
Am [[13. November]] [[1906]] heiratete Benno Berneis in Berlin die jüdische Schauspielerin Betty Meyer, von der er sich jedoch im Dezember [[1908]] wieder hatte scheiden lassen. Am [[16. November]] [[1915]] heiratete er erneut, während eines Heimaturlaubs in Berlin, die jüdische Schauspielerin Gertrud Martersteig, geb. Eysoldt, mit der er bereits einen fünfjährigen Sohn hatte. | |||
Während seiner Studienzeit in Berlin stellte Berneis für sich selbst schnell fest, wo er nach dem Studium weiterhin leben und arbeiteten wolle - nämlich in Berlin zusammen mit namhaften Künstlern des Impressionismus und Expressionismus aus. [[1912]] stellte er in der Bremer Kunsthalle seine Bilder aus, dessen Direktor Gustav Pauli ihn bereits als "Meister" titulierte, dessen Vita man dem Publikum kaum noch beschreiben müsste, da er ja "so bekannt" sei. Weiterhin wurden [[1914]] seine Bilder zusammen mit Werken des Bildhauers August Gaul und des Malers Hans Michaelson in einer Ausstellung in dem renommierten Kunstsalon des bekannten jüdischen Verlegers und Galeristen Paul Cassirer gezeigt. | |||
Im gleichen Jahr (1914) beteiligte sich Berneis an der Abspaltung der sog. "[https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Secession Berliner Sezession]" zur neu gegegründeten Künstlergruppe die "[https://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Secession Freie Sezession]", rund um Max Liebermann. Die Abspaltung erfolgte auf Grund von inhatlichen Verwerfungen einzelner Künstler. Der 30-jährige Berneis zählte zwar zu diesem Zeitpunkt noch zu den "Nachwuchskräften", wurde aber von den anderen Künstlerkollegen selbstverständlich aufgenommen. Per Losverfahren, wie es die Satzung der "Freien Sezession" vorsah, wurde Berneis mit 14 weiteren Künstlern in den Gründungsvorstand bestimmt. Neben Berneis waren noch bekannte Künstler im Vorstand vertreten, wie z.B. Barlach, Beckmann, Gaul, Lehmbruck, Liebermann, Slevogt, Trübner, van de Velde und Zille. | |||
Sein Talent blieb in der Kunstwelt nicht verborgen. So schrieben einschlägig bekannte Zeitschriften folgendes über seine Werke: | |||
: "''In der jüngsten Zeit hatte Berneis seine Ziele höher gesteckt. Er versuchte sich in großen Kompositionen. Baute er zunächst auf der guten Tradition der alten Berliner Sezession, insbesondere den Lehren, die Liebermann in seinem Werke aufgestellt hatte, weiter, so fand er nun in den Wagnissen der jüngeren Generation die Bestätigung eigener dunkler Sehnsüchte. So unternahm er es, die kraftgenialischen Versuche seiner Schülerzeit in malerische Form zu bringen.''" <ref>Curt Glaser: Benno Berneis, unter Nekreloge. Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe, Bd. 27 (NF), 1916, S. 411 ff.</ref> | |||
: "''Sein Talent war romantischer Art. Er liebte eine gewisse Art von phantastischer Aufgeregtheit, er kultivierte die leidenschaftliche Malerei und erinnerte in seinen Motiven zuweilen an Delacroix. Darum gehörte er auch nicht so sehr der Generation der nach der Natur arbeitenden Impressionisten an, als vielmehr den im Atelier dichtenden Expressionisten. Aus jeder seiner Arbeiten sprach eine ungemeine geistige Lebendigkeit.''"<ref>n.n.: Berneis - Chronik, Kunst und Künstler. Illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe, Bd. 14, 1916, S. 620</ref> | |||
== Teilnahme am 1. Weltkrieg == | |||
Nach den ersten Erfolgen begann kurz darauf im August der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] und Benno Berneis musste sich als Unteroffizier beim Stab der 1. Bayerischen Train-Abteilung in München melden.<ref>Bayerisches Hauptstaatsarchiv; München; Abteilung IV Kriegsarchiv. Kriegstammrollen, [[1914]]-[[1918]]; Band: 18927. Kriegsrangliste: Bd. 2</ref> Von dort aus kam er im Oktober [[1914]] als Teil einer Train-Formation an die Westfront. Als guter Reiter wurde er bei der Koordination des Proviantnachschubs zur Front beauftragt. Am 24. Februar [[1915]] erhält er sein Offiziers-Patent als Leutnant der Reserve. Wie viele seiner Kollegen meldete sich wohl auch Benno Berneis anschließend freiwillig zur Fliegertruppe. Anfang September [[1915]] versetzte man ihn zur Fliegerersatzabteilung 2 nach Schneidemühl, wo er zum Jagdflieger ausgebildet wurde. | |||
Nach seiner Ausbildung zum Jagdflieger kommt er anschließend zur Fokkerstaffel des Armeeoberkommandos III an die Westfront. Dort stirbt er am [[8. August]] [[1916]] bei einem Luftkampf über Saint-Souplet. In einem Kondolenzbrief vom [[10. August]] [[1914]] schrieb sein Formationsführer Oberleutnant Kurt Student darüber: | Nach seiner Ausbildung zum Jagdflieger kommt er anschließend zur Fokkerstaffel des Armeeoberkommandos III an die Westfront. Dort stirbt er am [[8. August]] [[1916]] bei einem Luftkampf über Saint-Souplet. In einem Kondolenzbrief vom [[10. August]] [[1914]] schrieb sein Formationsführer Oberleutnant Kurt Student darüber: |