Grete Schickedanz: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Grete Schickedanz''' (geb. [[20. Oktober]] [[1911]] in [[Fürth]] als ''Grete [[Geburtsname::Lachner]]''; gest. [[23. Juli]] [[1994]] in [[Fürth]]) war eine Fürther [[Beruf::Unternehmer]]in. Sie war Inhaberin des Großversandhauses [[Quelle]] (Quelle Schickedanz AG & Co.).
  
[[Bild::Bild:Portrait Grete Schickedanz.jpg|thumb|right|Portrait Grete Schickedanz]]
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== Kindheit ==
{{Person}}'''GreteSchickedanz''' (geb. [[Geburtstag::20. Oktober]] [[Geburtsjahr::1911]] in [[Fürth]] als ''Grete [[Geburtsname::Lachner]]''; gest. [[Todestag::23. Juli]] [[Todesjahr::1994]] in [[Fürth]]) war eine Fürther [[Beruf::Unternehmer]]in. Sie war Inhaberin des Großversandhauses [[Quelle]] (Quelle Schickedanz AG & Co.).
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Grete Lachner kam aus einfachen Verhältnissen. [[Grete Lachner]] wurde [[1927]] mit 15 Jahren als Lehrmädchen bei der Firma [[Quelle]] eingestellt und war dadurch von Anfang an bei der Firma. Durch ihren Fleiß, die Lernbegierde und ihre Korrektheit wurde sie sofort in ein neueröffnetes Geschäft eingesetzt. Ihr Lohn betrug 21 RM pro Monat, wovon sie 15 RM an ihre Eltern abgeben musste. Da er ihren Ehrgeiz und ihre Liebenswürdigkeit schätzte, nahm er sie auf wichtige Geschäftsreisen mit und ließ sie auf seine Kinder aufpassen. Dadurch entstand eine familiäre Beziehung zu ihm und seiner Familie.
  
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Ein tragischer Unfall am [[13.Juli]] [[1929]] änderte vieles. [[Gustav Schickedanz]] erste Frau [[Anna Schickedanz]] und der gemeinsame Sohn [[Leo Schickedanz]] starben bei einem Autounfall. Grete Lachner half Schickedanz aus seinem psychologischen Schock, sein Trauma zu überwinden.
  
== Jugend ==
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Am [[8.Juni]] [[1942]] fand die Hochzeit der beiden in der [[Kirche St. Paul]] in der Fürther Südstadt statt. Die Geburt der am [[20.Oktober]] [[1943]] geborenen Tochter [[Madeleine Schickedanz]] brachte zusätzlich wieder Licht in [[Gustav Schickedanz]] Leben.
Grete Lachner kam aus armen Verhältnissen und musste für ihr Geld hart arbeiten.
 
 
 
== Familie ==
 
Als langjährige Mitarbeiterin beim Unternehmen [[Quelle]] baute sie Vertrauen zum Geschäftsleiter, [[Gustav Schickedanz]], auf. Da er ihren Ehrgeiz und ihre Liebenswürdigkeit schätzte, nahm er sie auf wichtige Geschäftsreisen mit und ließ sie auf seine Kinder aufpassen. Dadurch entstand eine familiäre Beziehung zu ihm und seiner Familie.
 
Ein tragischer Unfall am [[13.Juli]] [[1929]] änderte vieles. [[Gustav Schickedanz]] erste Frau [[Anna Schickedanz]] und der gemeinsame Sohn [[Leo Schickedanz]] starben bei einem Autounfall. [[Grete Lachner]] half Schickedanz aus seinem psychologischen Schock, sein Trauma zu überwinden und zu vergessen.
 
Am [[8.Juni]] [[1942]] fand die Hochzeit der beiden in St. Paul, in Fürth, statt. Die Geburt der am [[20.Oktober]] [[1943]] geborenen Tochter [[Madeleine Schickedanz]] brachte zusätzlich wieder Licht in [[Gustav Schickedanz]] Leben. Die Familie gab ihm Halt, Zuversicht und ermutigte ihn.
 
Die soziale Fürsorge sowie die Herzlichkeit gegenüber vor allem notleidenden, schwerkranken oder behinderten Kindern zeigt Grete Schickedanz ehrenamtliches Interesse.
 
 
 
 
 
== Anfänge der Geschäftslaufbahn ==
 
[[Grete Lachner]] wurde [[1927]] mit 15 Jahren als Lehrmädchen eingestellt und war dadurch bereits von Anfang an bei der Firma dabei. Durch ihren Fleiß, die Lernbegierde und ihre Korrektheit wurde sie sofort in ein neueröffnetes Geschäft eingesetzt.
 
Ihr Lohn betrug 21RM pro Monat, wovon sie 15RM an ihre Eltern abgeben musste. Im Laufe der Zeit stieg sie im Unternehmen auf.
 
  
 
== Unternehmen Quelle ==
 
== Unternehmen Quelle ==
 
[[1945]] begann [[Grete Schickedanz]] das Unternehmen [[Quelle]] 4 Jahre lang ohne ihren Mann, [[Gustav Schickedanz]], wieder aufzubauen. Sie musste dies alleine durchführen, da es ihrem Mann in dieser Zeit verboten war, in der Firma zu arbeiten. Zur Hilfe beim Aufbau standen ihr dabei ihr Schwager und ihre Schwägerin.
 
[[1945]] begann [[Grete Schickedanz]] das Unternehmen [[Quelle]] 4 Jahre lang ohne ihren Mann, [[Gustav Schickedanz]], wieder aufzubauen. Sie musste dies alleine durchführen, da es ihrem Mann in dieser Zeit verboten war, in der Firma zu arbeiten. Zur Hilfe beim Aufbau standen ihr dabei ihr Schwager und ihre Schwägerin.
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[[1946]], wenige Monate nach Kriegsende, gründete sie einen kleinen Textilien laden in Hersbruck. Dies ermöglichte ihr die Kontaktwiederherstellung zu ehemaligen Kunden.
 
[[1946]], wenige Monate nach Kriegsende, gründete sie einen kleinen Textilien laden in Hersbruck. Dies ermöglichte ihr die Kontaktwiederherstellung zu ehemaligen Kunden.
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Im Jahr [[1949]] kehrte [[Gustav Schickedanz]] ins Unternehmen zurück, da sein Berufsverbot aufgehoben worden war.
 
Im Jahr [[1949]] kehrte [[Gustav Schickedanz]] ins Unternehmen zurück, da sein Berufsverbot aufgehoben worden war.
 
Nach dem Tod ihres Mannes am [[27.März]] [[1977]] übernahm sie zusammen mit ihren Schwiegersöhnen die Leitung des Unternehmens.
 
Nach dem Tod ihres Mannes am [[27.März]] [[1977]] übernahm sie zusammen mit ihren Schwiegersöhnen die Leitung des Unternehmens.
 
[[1987]] gab sie mit 76 Jahren die Leitung ab, blieb dennoch Vorsitzende des Verwaltungsrates.
 
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== Ehrungen ==
 
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* [[1981]]: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern
 
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* 1981: [[Auszeichnung::Ehrenbürger(innen)|Ehrenbürgerwürde]] der Stadt Fürth
 
* 1981: [[Auszeichnung::Ehrenbürger(innen)|Ehrenbürgerwürde]] der Stadt Fürth
* 1981: Ehrenbürgerwürde der Stadt Hersbruck
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* 1981: [[Ehrenbürger(innen)|Ehrenbürgerwürde]] der Stadt Hersbruck
 
* 1981: Professorenwürde der Republik Österreich
 
* 1981: Professorenwürde der Republik Österreich
 
* [[1991]]: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
 
* [[1991]]: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
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==Literatur==
 
==Literatur==
 
 
* Theo Reubel-Ciani: [[Grete Schickedanz - Ein Leben für die Quelle (Buch)|Grete Schickedanz - Ein Leben für die Quelle]]. Festschrift zum 75. Geburtstag
 
* Theo Reubel-Ciani: [[Grete Schickedanz - Ein Leben für die Quelle (Buch)|Grete Schickedanz - Ein Leben für die Quelle]]. Festschrift zum 75. Geburtstag
 
* [[Der Katalog (Buch)|Der Katalog]], Festschrift zum 80. Geburtstag
 
* [[Der Katalog (Buch)|Der Katalog]], Festschrift zum 80. Geburtstag
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==Lokalberichterstattung==
 
==Lokalberichterstattung==
 
 
* ''Eine starke Frau, die Fürth prägte''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 20. Oktober 2011  
 
* ''Eine starke Frau, die Fürth prägte''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 20. Oktober 2011  
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* ''Der Versandhandel war ihre Welt''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 23. Oktober 2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/der-versandhandel-war-ihre-welt-1.1601154 online abrufbar]
  
* ''Der Versandhandel war ihre Welt''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 23. Oktober 2011 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/der-versandhandel-war-ihre-welt-1.1601154 online abrufbar]
 
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
 
* [[Kinderheim Grete Schickedanz]]
 
* [[Kinderheim Grete Schickedanz]]
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==Bilder==
 
==Bilder==
 
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[[Kategorie:Söhne und Töchter der Stadt Fürth]]
 
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[[Kategorie:Ehrenbürger]]
 
[[Kategorie:Ehrenbürger]]

Version vom 10. September 2016, 00:19 Uhr

Portrait Grete Schickedanz.jpg
Grete Schickedanz, geb. Lachner, Unternehmerin, Ehrenbürgerin und Stifterin - Porträt im Fürther Rathaus
AuszeichnungVerleihungAmAuszeichnungBemerkung
Bayerischer Verdienstorden1979
Bundesverdienstkreuz1976
1981
1991
Groß mit Stern
am Bande
Groß mit Stern und Schulterband
Ehrenbürger(innen)1981
Ehrenweg2007
Goldene Bürgermedaille19 Oktober 1978

Grete Schickedanz (geb. 20. Oktober 1911 in Fürth als Grete Lachner; gest. 23. Juli 1994 in Fürth) war eine Fürther Unternehmerin. Sie war Inhaberin des Großversandhauses Quelle (Quelle Schickedanz AG & Co.).

Kindheit

Grete Lachner kam aus einfachen Verhältnissen. Grete Lachner wurde 1927 mit 15 Jahren als Lehrmädchen bei der Firma Quelle eingestellt und war dadurch von Anfang an bei der Firma. Durch ihren Fleiß, die Lernbegierde und ihre Korrektheit wurde sie sofort in ein neueröffnetes Geschäft eingesetzt. Ihr Lohn betrug 21 RM pro Monat, wovon sie 15 RM an ihre Eltern abgeben musste. Da er ihren Ehrgeiz und ihre Liebenswürdigkeit schätzte, nahm er sie auf wichtige Geschäftsreisen mit und ließ sie auf seine Kinder aufpassen. Dadurch entstand eine familiäre Beziehung zu ihm und seiner Familie.

Ein tragischer Unfall am 13.Juli 1929 änderte vieles. Gustav Schickedanz erste Frau Anna Schickedanz und der gemeinsame Sohn Leo Schickedanz starben bei einem Autounfall. Grete Lachner half Schickedanz aus seinem psychologischen Schock, sein Trauma zu überwinden.

Am 8.Juni 1942 fand die Hochzeit der beiden in der Kirche St. Paul in der Fürther Südstadt statt. Die Geburt der am 20.Oktober 1943 geborenen Tochter Madeleine Schickedanz brachte zusätzlich wieder Licht in Gustav Schickedanz Leben.

Unternehmen Quelle

1945 begann Grete Schickedanz das Unternehmen Quelle 4 Jahre lang ohne ihren Mann, Gustav Schickedanz, wieder aufzubauen. Sie musste dies alleine durchführen, da es ihrem Mann in dieser Zeit verboten war, in der Firma zu arbeiten. Zur Hilfe beim Aufbau standen ihr dabei ihr Schwager und ihre Schwägerin.

1946, wenige Monate nach Kriegsende, gründete sie einen kleinen Textilien laden in Hersbruck. Dies ermöglichte ihr die Kontaktwiederherstellung zu ehemaligen Kunden.

Im Jahr 1949 kehrte Gustav Schickedanz ins Unternehmen zurück, da sein Berufsverbot aufgehoben worden war. Nach dem Tod ihres Mannes am 27.März 1977 übernahm sie zusammen mit ihren Schwiegersöhnen die Leitung des Unternehmens. 1987 gab sie mit 76 Jahren die Leitung ab, blieb dennoch Vorsitzende des Verwaltungsrates.

Ehrungen

Gustav und Grete Schickedanz


Literatur

Lokalberichterstattung

Siehe auch

Bilder