GRUNDIG Radio-Werke: Unterschied zwischen den Versionen
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* Christel Bronnenmeyer: ''Max Grundig. Made in Germany.'' Ullstein Buchverlage, Berlin 1999, ISBN 978-3548358772. | |||
* Steven Zahlaus: ''Grundig AG''. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): ''Stadtlexikon Nürnberg''. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - [http://online-service.nuernberg.de/stadtarchiv/dok_start.fau?prj=biblio&dm=Stadtlexikon im Internet] | * Steven Zahlaus: ''Grundig AG''. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): ''Stadtlexikon Nürnberg''. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - [http://online-service.nuernberg.de/stadtarchiv/dok_start.fau?prj=biblio&dm=Stadtlexikon im Internet] | ||
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* Walter Mayer: ''Wie das Fernsehen nach Fürth kam''. In: Rundfunk und Museum, Heft 61, August 2007, S.4 - 8 | * Walter Mayer: ''Wie das Fernsehen nach Fürth kam''. In: Rundfunk und Museum, Heft 61, August 2007, S.4 - 8 | ||
* [[Alexander Mayer]]: ''[[Grundig und das Wirtschaftswunder (Buch)|Grundig und das Wirtschaftswunder.]]'' Sutton-Verlag, Erfurt 2008, ISBN 978-3-86680-305-3. | |||
==Lokalberichterstattung== | ==Lokalberichterstattung== |
Version vom 27. September 2016, 16:13 Uhr
Die GRUNDIG GmbH später GRUNDIG AG war ein Fürther Unternehmen für Unterhaltungselektronik. Teile des früheren Geschäftsbetriebs agieren rechtlich unabhängig bzw. selbständig unter Verwendung des Namens Grundig (sowohl als Firmenname als auch als Produktmarkenbezeichnung), vgl. unten.
Überblick
Das Unternehmen wurde 1930 vom Radiohändler Max Grundig gegründet. Seit Anfang der 1950er Jahre waren die Grundig Radio-Werke Europas größter Rundfunkgerätehersteller. Sie wurden zu einem Symbol des westdeutschen Wirtschaftswunders und galten lange Zeit als sogenanntes Traditionsunternehmen. Im April 2003 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden.
Produkte
Zu den Kernprodukten gehörten Geräte im Bereich der Unterhaltungselektronik (z. B. Radios, Fernseher, Tonbandgeräte, Videorecorder, HiFi-Anlagen), Videoüberwachungs- und Einbruchmeldeanlagen (Sicherheitstechnik), Messtechnik, Autoradios, Satelliten-Receiver, usw., später auch Klein-Elektrogeräte (z. B. Rasierer, Haarschneidemaschinen, Haartrockner) und Büroelektronik (z. B. Diktiergeräte).
Geschichte
Gründung
Die Geschichte des Konzerns begann 1930 mit der Gründung des Radio-Vertrieb Fürth, Grundig & Wurzer (RVF). Nach Kriegsende 1945 erkannte Max Grundig den Absatzmarkt für Radios und leitete die Produktion des Gerätebausatzes „Heinzelmann“ ein. 1947 wurde der Grundstein für ein Fabrik- und Verwaltungsgebäude an der Fürther Kurgartenstraße gelegt, das schon nach kurzer Bauzeit als Hauptfertigungsstandort fungierte. Ein sichtbares Zeichen für die Verbindung mit der Stadt Fürth war die Aufnahme des Fürther Kleeblatts in das Firmenlogo.
Blütezeit
1951 wurden die ersten Fernsehempfänger in einer neuen Fabrikhalle gefertigt - der Standort und das Unternehmen wuchsen rasant. Grundig war zu dieser Zeit Europas größter Rundfunkgerätehersteller. Unternehmen aus Nürnberg, Frankfurt am Main und Karlsruhe wurden aufgekauft, darunter die Adlerwerke und Triumph. Beide Werke fusionierten 1956 zur Triumph-Adler AG und produzierten seither nur noch Büromaschinen, jedoch nicht unter der Marke Grundig, sondern mit eigenen Namen. 1960 entstand die erste Fertigung für Grundig im Ausland - Tonbandgeräte wurden in Irland gefertigt. Auch auf der Fürther Hardhöhe und in Nürnberg-Langwasser entstanden neue Fertigungshallen. 1968 trennte sich Grundig von der Triumph-Adler AG, um 1972 die Grundig-Werke GmbH in eine eigene Aktiengesellschaft umzuwandeln.
Niedergang
1984 verkaufte der Firmengründer Max Grundig das Unternehmen an den niederländischen Elektrokonzern Philips, der es 1998 aufgrund unbefriedigender Entwicklung an ein bayerisches Konsortium unter Führung von Anton Kathrein (persönlich haftender Gesellschafter der Kathrein Werke KG) abgab. Ende Juni 2000 wurde der Firmensitz von Fürth in das benachbarte Nürnberg verlegt. Das Unternehmen erwirtschaftete 2001 einen Umsatz in Höhe von 1.281 Millionen Euro, machte dabei jedoch 150 Millionen Euro Verlust. Die Banken verlängerten daher im Herbst 2002 die Kreditlinien nicht mehr, und der Konzern musste Mitte April 2003 Insolvenz anmelden.
Zerschlagung
Ende der 1980er Jahre hatte Grundig noch über 38.000 Beschäftigte, 2003 waren bei dem Unternehmen noch rund 3.500 Mitarbeiter angestellt. Die hohen Pensionsbelastungen stellten bei den Verhandlungen um einen potentiellen Investor eines der entscheidenden Probleme dar.
Anteilseigner an der Grundig AG waren BEB Bayerische Elektronik-Beteiligungs GmbH & Co. KG (Kathrein, Bayerische Landesbank Girozentrale, Bayerischer Sparkassen- und Giroverband, HypoVereinsbank AG, Bayerische Landesbank für Aufbaufinanzierung).
Im Januar 2004 wurde der Bereich Home Intermedia System (HIS) der Grundig AG von dem türkischen Elektronikhersteller Beko Electronic A.S. und dem britischen Unternehmen Alba Radio Ltd. zu einem Kaufpreis von rund 80 Millionen Euro übernommen.
Der Bereich Bürogeräte wird von der jetzt selbständigen Grundig Business Systems GmbH weitergeführt.
Der ehemalige Geschäftsbereich Grundig Car InterMedia System wurde am 17. November 2003 von der Delphi Corporation übernommen. Neben den Bereichen Autoradio usw. zählen auch OnBoard-Units für Mauterfassungssysteme zum Produktspektrum (Toll Collect).
Zum 1. Mai 2004 wurde die Grundig SAT Systems (GSS) GmbH als Management-Buy-out gegründet. Sie übernimmt die Tätigkeiten des ehemaligen Grundig-Bereichs „Kopfstationen und Satelliten-Systeme“.
Wie bei anderen Unternehmen der Branche erfolgt die Produktion inzwischen vorwiegend in Asien und in der Türkei.
Literatur
- Grundig Werke GmbH. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 157
- GRUNDIG HEUTE - Porträt eines Weltunternehmens, 1983, Egon Fein, 286 S.
- Christel Bronnenmeyer: Max Grundig. Made in Germany. Ullstein Buchverlage, Berlin 1999, ISBN 978-3548358772.
- Steven Zahlaus: Grundig AG. In: Michael Diefenbacher; Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. Nürnberg: W. Tümmels Verlag, 1999, ISBN 3-921590-69-8 - im Internet
- Walter Mayer: Von der „Radio-Stadt“ zur Uferstadt. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 38, 2004 - im Internet
- Karl Tetzner: Das Radio und (etwas später) das Fernsehen waren in allen Lebenslagen immer dabei. In: Rundfunk und Museum, Heft 52, Januar 2005, S.4 - 8
- Walter Mayer: Wie das Fernsehen nach Fürth kam. In: Rundfunk und Museum, Heft 61, August 2007, S.4 - 8
- Alexander Mayer: Grundig und das Wirtschaftswunder. Sutton-Verlag, Erfurt 2008, ISBN 978-3-86680-305-3.
Lokalberichterstattung
- Frank Schulte: Herr Heinzelmann. In: Die Zeit vom 24. April 2003 - online abrufbar
- Nürnberger Nachrichten / Fürther Nachrichten vom 3. Mai 2008: Als die Frauen in der Fabrik wie am Küchentisch saßen. - online abrufbar.
- Brigit Dachlauer: Der Monarch der Marktwirtschaft. In: Nürnberger Nachrichten vom 3. Mai 2008 - online abrufbar.
- Umzug konnte Grundig nicht retten. In: Fürther Nachrichten vom 29. Juni 2010 - mittlerweile depubliziert!.
- Volker Dittmar: Vacher Linde beendet Dornröschenschlaf - Baudenkmal mit interessanter Geschichte. In: Fürther Nachrichten vom 05. September 2012 - online abrufbar.
- Abschied von Nürnberg: Grundig-TV verlässt die Region. In: Nordbayern.de vom 7. April 2016
- Uwe Ritzer: Grundig verabschiedet sich aus Nürnberg In: Süddeutsche Zeitung vom 11. April 2016, S. 33.
Siehe auch
Weblinks
- Grundig AG - Wikipedia
- GRUNDIG Intermedia GmbH: Grundig Nürnberg - im Internet
- Chronik der GRUNDIG AG - online abrufbar
- Die Max-Grundig Story - online abrufbar
- Dokumentation der Abrissarbeiten auf dem Grundig-Gelände, private Website
Bilder
Videos