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: ''"Von der Altstadt aus entwickelte sich das heutige Bild der Stadt, jahrhundertelang lag dort das Zentrum unseres Gemeinwesens", stellt Stadtrat Hans Lotter (FDP), selbst betroffener Hauseigentümer, aber auch der Initiator der Sanierungspläne fest. "Heute verfallen Gebäude, ohne Möglichkeit, dem Einhalt zu gebieten. Es ist ein Wohnen dort in drangvoller Enge mit all den bekannten unerfreulichen Folgeerscheinungen für Gesundheit, Familie und Hausfrieden. Die Verhältnisse sind rückständig, die Straßen dem Verkehr nicht gewachsen." Lotter fährt fort, die Altstadtsanierung müsse das Ergebnis haben, dieses in vielen Beziehungen anfällig gewordene Gebiet wieder gesunden zu lassen und es auf seine traditionelle Bedeutung zurückzuführen. Die Bauentwicklung im Westen und die damit verbundene Gewichtsverlagerung verschaffe der Altstadt ihre frühere zentrale Mittellage. Es werde Aufgabe der Bauerverwaltung sein, eine Baukonzeption zu entwickeln, die diese Voraussetzungen Rechnung trage. "Wenn wir auf diese Weise das ganze Gebiet neue Geltung erfährt, werden auch die privaten Althausbesitzer", meint Lotter, "sich aufgeschlossen und interessiert zeigen. Es wird aber notwendig sein, ihnen von Seiten der Stadt entgegenzukommen, wenn sie den Wiederaufbau im Rahmen der Neuplanung selbst leisten wollen. Man wird vielleicht auch nach einem Weg suchen müssen, abgetreten Besitz mit Eigentumswohngen zu entschädigen, um das Gefühl einer Deklassierung zu ersparen."''<ref>fn: Des alten Gänsberg verheißungsvolle Zukunft - Befragung der FN bei den Altstädtlern. In: Fürther Nachrichten vom 2. August 1958</ref> | : ''"Von der Altstadt aus entwickelte sich das heutige Bild der Stadt, jahrhundertelang lag dort das Zentrum unseres Gemeinwesens", stellt Stadtrat Hans Lotter (FDP), selbst betroffener Hauseigentümer, aber auch der Initiator der Sanierungspläne fest. "Heute verfallen Gebäude, ohne Möglichkeit, dem Einhalt zu gebieten. Es ist ein Wohnen dort in drangvoller Enge mit all den bekannten unerfreulichen Folgeerscheinungen für Gesundheit, Familie und Hausfrieden. Die Verhältnisse sind rückständig, die Straßen dem Verkehr nicht gewachsen." Lotter fährt fort, die Altstadtsanierung müsse das Ergebnis haben, dieses in vielen Beziehungen anfällig gewordene Gebiet wieder gesunden zu lassen und es auf seine traditionelle Bedeutung zurückzuführen. Die Bauentwicklung im Westen und die damit verbundene Gewichtsverlagerung verschaffe der Altstadt ihre frühere zentrale Mittellage. Es werde Aufgabe der Bauerverwaltung sein, eine Baukonzeption zu entwickeln, die diese Voraussetzungen Rechnung trage. "Wenn wir auf diese Weise das ganze Gebiet neue Geltung erfährt, werden auch die privaten Althausbesitzer", meint Lotter, "sich aufgeschlossen und interessiert zeigen. Es wird aber notwendig sein, ihnen von Seiten der Stadt entgegenzukommen, wenn sie den Wiederaufbau im Rahmen der Neuplanung selbst leisten wollen. Man wird vielleicht auch nach einem Weg suchen müssen, abgetreten Besitz mit Eigentumswohngen zu entschädigen, um das Gefühl einer Deklassierung zu ersparen."''<ref>fn: Des alten Gänsberg verheißungsvolle Zukunft - Befragung der FN bei den Altstädtlern. In: Fürther Nachrichten vom 2. August 1958</ref> | ||
Lotter selbst verkaufte als Erster der Stadt Fürth sein Gebäude Anfang der 1960er Jahre und zog ebenfalls als erster ehem. Bewohner der Altstadt [[1964]] im Rahmen der in den nächsten Jahren stattfindenden Umsiedlungsbemühungen der Stadt Fürth aus der Altstadt weg<ref>Stadtarchiv Fürth - Zeitgeschichtliche Sammlung - Schreiben der Stadt ohne Datum - Sanierungschronik des Altstadtgebietes "Gänsberg" VI - 61 / Pl - HK</ref>. Den Abbruch der ersten Häuser kommentierte Lotter gegenüber der Zeitung mit den Worten: ''Stadtrat Hans Lotter drückte seine Freude darüber aus, dass mit dem Abbruch der Gebäude und damit mit der Altstadtsanierung begonnen wird. Der Abbruch sei schon aus hygienischen Gründen erforderlich, denn wenn die Menschen ausgezogen sind, niste sich oft Ungeziefer in den Häusern ein.''<ref>fn: Altstadtsanierung: Abbruch von 10 Häusern. In: Fürther Nachrichten vom 17. März 1962</ref> Das ehem. Lotter´sche Anwesen am Lilienplatz fiel im August [[1967]] der Spitzhacke zum Opfer<ref>FT: Altstadthäuser verschwinden nach und nach. In: Fränkische Tagespost vom 30. August 1967</ref>. Lotter selbst ist dem Haus geboren worden und wohnte dort insgesamt 52 Jahre. Sein Vater, der Lebkuchenmeister Daniel Lotter, bewahrte in dem doppelstöckigen „Unterbau“ seine Honigfässer auf. Sein Vater Daniel Lotter beschrieb das Haus wie folgt in seiner Chronik: ''Das Anwesen der Großeltern bestand eigentlich aus zwei, wenn nicht drei Häusern: Das Haupthaus Ecke Wasserstraße/Lilienplatz (Adresse: [[Wasserstraße 23]]) mit der Lebküchnerei im Hof und dem Laden im Parterre öffnete sich zur Wassergasse hin. Das andere größere Haus lag an der Ecke des Lilienplatzes zur Gartenstraße mit Eingang Gartenstraße; im 1. Stock dieses Hauses ([[Gartenstraße 32) lag die Wohnung, von der mein Großvater hier spricht; sie wurde in der Folgezeit von meinen Großeltern benützt. Zwischen diesen beiden Häusern Wassergasse/Gartenstraße befand sich ein kleiner Zwischenbau mit dem Eingang zum Lilienplatz; er beherbergte unten die Brotniederlassung Lotter - mit uns nicht verwandt und nicht verschwägert. In den letzten Lebens- und Pflegejahren ihres Vaters und danach wohnte seine Tochter Luise (seit 1941 Kriegerwitwe) in diesen Räumen.''<ref>Daniel Lotter: Das Tagebuch 1934 - 1946, Manuskript von seinem Enkel Dr. Herbert Jungkunz, Selbstverlag Fürth, 2003, S. 97</ref> | Lotter selbst verkaufte als Erster der Stadt Fürth sein Gebäude Anfang der 1960er Jahre und zog ebenfalls als erster ehem. Bewohner der Altstadt [[1964]] im Rahmen der in den nächsten Jahren stattfindenden Umsiedlungsbemühungen der Stadt Fürth aus der Altstadt weg<ref>Stadtarchiv Fürth - Zeitgeschichtliche Sammlung - Schreiben der Stadt ohne Datum - Sanierungschronik des Altstadtgebietes "Gänsberg" VI - 61 / Pl - HK</ref>. Den Abbruch der ersten Häuser kommentierte Lotter gegenüber der Zeitung mit den Worten: ''Stadtrat Hans Lotter drückte seine Freude darüber aus, dass mit dem Abbruch der Gebäude und damit mit der Altstadtsanierung begonnen wird. Der Abbruch sei schon aus hygienischen Gründen erforderlich, denn wenn die Menschen ausgezogen sind, niste sich oft Ungeziefer in den Häusern ein.''<ref>fn: Altstadtsanierung: Abbruch von 10 Häusern. In: Fürther Nachrichten vom 17. März 1962</ref> Das ehem. Lotter´sche Anwesen am Lilienplatz fiel im August [[1967]] der Spitzhacke zum Opfer<ref>FT: Altstadthäuser verschwinden nach und nach. In: Fränkische Tagespost vom 30. August 1967</ref>. Lotter selbst ist dem Haus geboren worden und wohnte dort insgesamt 52 Jahre. Sein Vater, der Lebkuchenmeister Daniel Lotter, bewahrte in dem doppelstöckigen „Unterbau“ seine Honigfässer auf. Sein Vater Daniel Lotter beschrieb das Haus wie folgt in seiner Chronik: ''Das Anwesen der Großeltern bestand eigentlich aus zwei, wenn nicht drei Häusern: Das Haupthaus Ecke Wasserstraße/Lilienplatz (Adresse: [[Wasserstraße 23]]) mit der Lebküchnerei im Hof und dem Laden im Parterre öffnete sich zur Wassergasse hin. Das andere größere Haus lag an der Ecke des Lilienplatzes zur Gartenstraße mit Eingang Gartenstraße; im 1. Stock dieses Hauses ([[Gartenstraße 32]]) lag die Wohnung, von der mein Großvater hier spricht; sie wurde in der Folgezeit von meinen Großeltern benützt. Zwischen diesen beiden Häusern Wassergasse/Gartenstraße befand sich ein kleiner Zwischenbau mit dem Eingang zum Lilienplatz; er beherbergte unten die Brotniederlassung Lotter - mit uns nicht verwandt und nicht verschwägert. In den letzten Lebens- und Pflegejahren ihres Vaters und danach wohnte seine Tochter Luise (seit 1941 Kriegerwitwe) in diesen Räumen.''<ref>Daniel Lotter: Das Tagebuch 1934 - 1946, Manuskript von seinem Enkel Dr. Herbert Jungkunz, Selbstverlag Fürth, 2003, S. 97</ref> | ||
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