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* [[Manfred Mümmler]]: ''Leopold Ullstein: "Gründer eines Verlagsimperiums"'', in: [[Dichter, Denker, Demokraten (Buch)|Dichter, Denker, Demokraten]], Emskirchen, 1991, S. 121 - 125 | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== | ||
Version vom 11. Oktober 2016, 08:27 Uhr
Der Verleger Leopold Ullstein |
- Vorname
- Leopold
- Nachname
- Ullstein
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsort
- Fürth
- Todesort
- Berlin
Adressart | VonObjekt |
---|---|
Geburtsadresse | Mohrenstraße 2 |
Person | Verwandtschaftsgrad |
---|---|
Alice Ullstein | Tochter |
Else Pintus | 2. Ehefrau |
Else Ullstein | Tochter |
Franz Ullstein | Sohn |
Hajum Hirsch Ullstein | Vater |
Hannchen Ullmann-Ullstein, geb. Berlin | Mutter |
Hans Ullstein | Sohn |
Hermann Ullstein | Sohn |
Julius Ullstein | Bruder |
Käthe Ullstein | Tochter |
Louis Ullstein | Sohn |
Mathilde Behrend | 1. Ehefrau |
Mathilde Ullstein | Tochter |
Max Wilhelm Ullstein | Bruder |
Rudolf Ullstein | Sohn |
Toni Ullstein | Sohn |
Leopold Ullstein (geb. 6. September 1826 in Fürth; gest. 4. Dezember 1899 in Berlin) war ein bedeutender deutscher Verleger jüdischer Herkunft.
Leopold Ullstein wurde in der Mohrenstraße 2 (damals "Hausnummer 398 an der Markgräflichen Gasse"[1]) in Fürth als Sohn des Hajum Hirsch Ullstein geboren. 1833 trat er in die Israelitische Religionsschule ein und lernte unter Isaac Loewi und Isaac Schönbrunner.[2] 1936 wechselte Leopold in die neu eröffnete Brentanosche Erziehungsanstalt. In die Lehre ging er schließlich beim Vater, dessen Papiergroßhandlung "H.H. Ullstein" zu den größten in Deutschland gehörte.[3] 1847 übernahm er mit seinen Brüdern das Geschäft. Die Papiergroßhandlung wurde in den 1850ern nach Leipzig verlegt. Nach Streitigkeiten unter den Ullstein-Brüdern zog sich Leopold aus dem Familienunternehmen zurück und gründete 1855 in Berlin seine eigene Papiergroßhandlung. Ebenfalls 1871 trat er der Gesellschaft der Freunde bei. Von 1871 bis 1877 war er in der Berliner Stadtverordnetenversammlung politisch tätig. Nach dem Ausscheiden aus dem Amt gründete er den Ullstein-Verlag, nachdem er das "Neue Berliner Tagblatt", die dazugehörige Druckerei "Stahl und Aßmann" und die "Berliner Zeitung" 1877 erworben hatte. Im Jahr 1894 kaufte Ullstein die 1892 gegründete "Berliner Illustrirte Zeitung", die er zur bedeutendsten deutschen Wochenzeitung fortentwickelte.
Für liberale und Bismarck-kritische Politik war der Ullstein-Verlag das Sprachrohr seiner Zeit. Innovationen machten das Unternehmen erfolgreich. Mit "Der heitere Fridolin" erschien die erste deutsche Kinderzeitschrift, populär waren Modezeitschriften mit dem Slogan "Sei sparsam Brigitte, nimm Ullstein-Schnitte", die Berliner Zeitung bot eine Mittagsausgabe an und der Verlag besaß zeitweise die schnellsten Rotationspressen weltweit. Die in Deutschland neben der Frankfurter Zeitung und dem Berliner Tageblatt international relevante Vossische Zeitung gehörte seit 1914 zum Ullstein-Verlag. Direkte Konkurrenten auf dem Berliner und deutschen Zeitungsmarkt waren für Leopold Ullstein die Verleger August Scherl und Rudolf Mosse. Ullstein starb 1899 als erfolgreicher, angesehener Zeitungsverleger. Sein Verlag beschäftigte zu diesem Zeitpunkt 1.600 Mitarbeiter, seine Söhne führten das Geschäft fort und gründeten 1903 den Ullstein Buchverlag und 1919 den Propyläenverlag.
Ullstein wurde auf dem Jüdischen Friedhof im Prenzlauer Berg bestattet. Er hinterließ seinen Söhnen ein Unternehmen, das in der Zeit zwischen 1920 und 1930 an die erste Stelle in Europa rückte. Dieses riesige Unternehmen fiel 1934 den Nazis zum Opfer.
Seine Geburtsstadt ehrt ihn seit 2007 im "Ehrenweg Fürth".
Literatur
- Manfred Mümmler: Leopold Ullstein: "Gründer eines Verlagsimperiums", in: Dichter, Denker, Demokraten, Emskirchen, 1991, S. 121 - 125
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ David Oels, Ute Schneider (Hrsg.): „Der ganze Verlag ist einfach eine Bonbonniere“: Ullstein in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Walter de Gruyter, Berlin, 2015. S.367.
- ↑ David Oels, Ute Schneider (Hrsg.): „Der ganze Verlag ist einfach eine Bonbonniere“: Ullstein in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Walter de Gruyter, Berlin, 2015. S.368.
- ↑ Aus: Internetportal der Stadt Fürth (abgerufen am 19.2.2106)