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[[Bild:Utopia.jpg|thumb|right|Gedankenspiele zur Neubebauung]]Die Fürther Altstadt hatte den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] verhältnismäßig unbeschadet überstanden, eine der wenigen Baulücken war der im ''Dritten Reich'' zerstörte [[Schulhof]] der [[Fiorda|jüdischen Gemeinde]]. Die organisch gewachsene, kleinteilige Stadtstruktur galt in den [[1950]]er Jahren nach dem Geist der Zeit als in weiten Teilen unsanierbarer Problemfall.  
 
[[Bild:Utopia.jpg|thumb|right|Gedankenspiele zur Neubebauung]]Die Fürther Altstadt hatte den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] verhältnismäßig unbeschadet überstanden, eine der wenigen Baulücken war der im ''Dritten Reich'' zerstörte [[Schulhof]] der [[Fiorda|jüdischen Gemeinde]]. Die organisch gewachsene, kleinteilige Stadtstruktur galt in den [[1950]]er Jahren nach dem Geist der Zeit als in weiten Teilen unsanierbarer Problemfall.  
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Seinerzeit stellte der Freistaat Bayern nur für den Neubau von Wohnraum Gelder zur Verfügung, nicht aber für die Sanierung von Altbauten, auch der Denkmalschutzgedanke mit entsprechenden Gesetzen setzte sich erst viel später durch. Die vorherrschende, mittlerweile wieder völlig überholte, Ideologie der ''autogerechten Stadt'' sah im Zuge der fortschreitenden Motorisierung die Anpassung der Städte an reibungslosen Individualverkehr als oberstes Ziel an: Breite Straßen und ausreichende Parkmöglichkeiten wurden erforderlich.  
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Seinerzeit stellte der Freistaat Bayern nur für den Neubau von Wohnraum Gelder zur Verfügung, nicht aber für die Sanierung von Altbauten, auch der Denkmalschutzgedanke mit entsprechenden Gesetzen setzte sich erst viel später durch. Die vorherrschende, mittlerweile wieder völlig überholte Ideologie der ''autogerechten Stadt'' sah im Zuge der fortschreitenden Motorisierung die Anpassung der Städte an reibungslosen Individualverkehr als oberstes Ziel an: Breite Straßen und ausreichende Parkmöglichkeiten wurden erforderlich.  
    
Die ''Landesgruppe Bayern'' der ''Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung'' fasst die zeitgenössische Doktrin in ihrem Gutachten [[1960]] wie folgt zusammen:
 
Die ''Landesgruppe Bayern'' der ''Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung'' fasst die zeitgenössische Doktrin in ihrem Gutachten [[1960]] wie folgt zusammen:
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=== Gutachterische Beliebigkeit ===
 
=== Gutachterische Beliebigkeit ===
Die unter [[Flächensanierung#Ausgangssituation|Ausgangssituation]] zitierte Begründung der Gutachter lässt die Beliebigkeit dieser Beurteilung erkennen. Und in der Tat stellten die selben Gutachter ein ebensolches vernichtendes Urteil auch der Regensburger Altstadt aus, deren Flächensanierung glücklicherweise nicht durchgesetzt wurde und die heute zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Und auch der in Fürth als 2. Stufe angedachte Kahlschag der Altstadt von St. Michael entlang der [[Gustavstraße]] konnte nicht durchgesetzt werden und straft mit seiner heutigen Gestalt die damaligen Gutachter lügen.
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Die unter [[Flächensanierung#Ausgangssituation|Ausgangssituation]] zitierte Begründung der Gutachter lässt die Beliebigkeit dieser Beurteilung erkennen. Und in der Tat stellten die selben Gutachter ein ebensolches vernichtendes Urteil auch der Regensburger Altstadt aus, deren Flächensanierung glücklicherweise nicht durchgesetzt wurde und die heute zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Und auch der in Fürth als 2. Stufe angedachte Kahlschlag der Altstadt von St. Michael entlang der [[Gustavstraße]] konnte nicht durchgesetzt werden und straft mit seiner heutigen Gestalt die damaligen Gutachter Lügen.
    
Eine Passage des Gutachtens beschreibt schon damals ganz genau das Wissen um das, was hier am Gänsberg verloren ging. Denn auch wenn das Erneuerungsgebiet "keine Einzelobjekte" enthalte, "die im Sinne der Denkmalpflege als solche als unbedingt schutzwürdig anzusprechen sind", finde sich gleichwohl "eine ganze Anzahl von Gebäuden, die in ihrer baulichen Erscheinung und städtebaulichen Stellung erhebliche Reize aufweisen. Ebenso zeichnet sich das ganze Gebiet durch eine ausgesprochen menschliche Atmosphäre aus, die aufzuopfern der Akademie schwerfällt."
 
Eine Passage des Gutachtens beschreibt schon damals ganz genau das Wissen um das, was hier am Gänsberg verloren ging. Denn auch wenn das Erneuerungsgebiet "keine Einzelobjekte" enthalte, "die im Sinne der Denkmalpflege als solche als unbedingt schutzwürdig anzusprechen sind", finde sich gleichwohl "eine ganze Anzahl von Gebäuden, die in ihrer baulichen Erscheinung und städtebaulichen Stellung erhebliche Reize aufweisen. Ebenso zeichnet sich das ganze Gebiet durch eine ausgesprochen menschliche Atmosphäre aus, die aufzuopfern der Akademie schwerfällt."
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