Erasmus Topler: Unterschied zwischen den Versionen
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{{Person | |||
|Bild=3 Erasmus Topler.jpg | |||
|Titel=Dr. jur. | |||
|Vorname=Erasmus | |||
|Nachname=Topler|Geschlecht=männlich | |||
|Todestag=26. April | |||
|Todesjahr=1512 | |||
|Beruf=Pfarrer; Jurist | |||
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Pfarrer '''Erasmus Topler''' war von 1495 bis zum Jahr 1512 sowohl von St. Peter und Paul in Poppenreuth Pfarrer, als gleichzeitig auch Probst von St. Sebald in Nürnberg. Die Gemeinde Poppenreuth war zu jener Zeit nach St. Sebald incorporiert. Von Kaiser Maximilian erhielt Erasmus Topler und dessen Nachfolger das Sebalduswappen und die Erlaubnis mit rotem Wachs zu siegeln. Das war zu jener Zeit eine besondere Ehre und stellte eine Auszeichnung dar. | Pfarrer '''Erasmus Topler''' war von 1495 bis zum Jahr 1512 sowohl von St. Peter und Paul in Poppenreuth Pfarrer, als gleichzeitig auch Probst von St. Sebald in Nürnberg. Die Gemeinde Poppenreuth war zu jener Zeit nach St. Sebald incorporiert. Von Kaiser Maximilian erhielt Erasmus Topler und dessen Nachfolger das Sebalduswappen und die Erlaubnis mit rotem Wachs zu siegeln. Das war zu jener Zeit eine besondere Ehre und stellte eine Auszeichnung dar. | ||
Version vom 21. März 2017, 17:32 Uhr
Pfarrer Erasmus Topler war von 1495 bis zum Jahr 1512 sowohl von St. Peter und Paul in Poppenreuth Pfarrer, als gleichzeitig auch Probst von St. Sebald in Nürnberg. Die Gemeinde Poppenreuth war zu jener Zeit nach St. Sebald incorporiert. Von Kaiser Maximilian erhielt Erasmus Topler und dessen Nachfolger das Sebalduswappen und die Erlaubnis mit rotem Wachs zu siegeln. Das war zu jener Zeit eine besondere Ehre und stellte eine Auszeichnung dar.
Während Toplers Amtszeit erwarb die Familie Loeffelholz in Poppenreuth zwei Halbhöfe und fünf Güter, die sie dem Würzburger Bischof abkaufte. Der Würzburger Bischof besaß die Lehen zu 1/3, die anderen 2/3 gehörten dem ritterlichen Geschlecht von Thunfeld, das im Steigerwald (Oberscheinfeld) ansässig war. Deren Anteil löste Thomas von Loeffelholz 1521 ab. Nachdem Herzog Albrecht in Bayern das Schloss Colberg bei Altötting Thomas Loeffelholz übergeben hatte, hielt dieser sich hauptsächlich dort auf. In der Folge scheint sein Halbruder Johannes die Poppenreuther Güter verwaltet zu haben. Ihr gemeinsamer Vater Wilhelm hatte testamentarisch verfügt, dass seine Söhne alle Loeffelholz-Lehen gemeinschaftlich halten sollten.
Die Erwerbungen in Poppenreuth dürften der Grund dafür sein, dass Johannes Loeffelholz dem Pfarrer für die Poppenreuther Kirche einen Umhang – „Kasel“ genannt – stiftete. Auf dieser grünen Kasel ist ein Kruzifix aufgenäht, dass am Fuße das Wappen von Johannes Loeffelholz (links) und seiner Gemahlin Katharina Dintner (rechts) zeigt. Johannes Loeffelholz hatte 1484 Catharina Dintner geheiratet. Da der Erwerb der Poppenreuther Güter 1507 geschah, Johannes aber 1509 starb, muss die Stiftung zwischen 1507 und 1509 erfolgt sein. Im „Inventarium und Beschreibung aller des Gottshaus Poppenreutt verhandenes Silbergeschmeide, Meßgewänder und anderer Kirchen Zier – de Anno 1607“ wird die Kasel aufgeführt. Dieser vorreformatorische Umhang dürfte aber immer mehr aus der Mode gekommen sein und hing wohl zuletzt nur noch in der Sakristei. So wird verständlich, dass die Kasel seit dem 21. März 1872 mit drei weiteren Messgewändern dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg von der Kirchengemeinde Poppenreuth als ständige Leihgabe zur Verfügung gestellt wurde.
Erasmus Topler war aber nicht bloß Propst von St. Sebald und Pfarrer von Poppenreuth, sondern ebenso apostolischer Protonotar (juristischer Titel). Als solcher war er auch 1512 auf der Fürstenzusammenkunft in Trier. Dort ist er dann im Alter von 50 Jahren am 26. April gestorben – möglicherweise an der Pest. Wegen der Seuche wurde nämlich der Reichstag in Trier am 11. Mai abgebrochen und nach Köln verlegt.