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Der Chronist Fronmüller schreibt über den Abriss der Kapelle folgendes: | Der Chronist Fronmüller schreibt über den Abriss der Kapelle folgendes: | ||
:''Nachdem die Bürger F. J. Borst, Andr. Felder und Konrad Neubert am 15. Juni den Bau einer katholischen Kirche auf's Neue beantragt hatten, [...] und nachdem König Maximilian I. unter dem 31. Oktober einen Curaten, der unter dem katholischen Stadtpfarrer in Nürnberg zu stehen habe, nach Fürth zu dislociren befohlen hatte, so hatte die protestantische Stiftsverwaltung die heil. Grabkapelle, um deren Verwendung zu einem katholischen Bethause zu verhindern, am 16. November unvermuthet abtragen lassen, was binnen drei Tagen geschehen war. Im Grundstein fand man einige Stücke Schwefel, einige blaßgrüne Steinperlen, sonst nichts Besonderes. Viele Gebeine wurden ausgegraben und in ein neues Grab gelegt. Das brauchbare Material wurde auf den neuen Gottesacker geschafft; das Kirchenglöckchen wurde um 38 fl. an den Besitzer des Pfarrgartenthürmchens, auf dem es sich heutigen Tages noch befindet und bei Leichenbegängnissen der Pfarrgartenbewohner geläutet wird, abgegeben, die kleine Orgel der Schule um 33 fl. überlassen und der Bauplatz selbst eingeebnet. Auf besondere Merkwürdigkeiten, Skulputern, Denksteine u. s. w., welche für die Geschichte der Stadt Fürth hätten aufklärend sein können, weil die Kapelle viel älter als die St. Michaelskirche war, dachte man nicht; es galt ja den schleunigen Vollzug der Verordnung vom 12. Januar 1812, unter deren Benützung die Abtragung erfolgte. Zur Erinnerung an diese Kapelle wurde im Jahre [[1862]] eine marmorne Gedenktafel an der Michalskirche in der Nähe des Ortes, wo erstere einstmals gestanden, angebracht.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 220 | :''Nachdem die Bürger F. J. Borst, Andr. Felder und Konrad Neubert am 15. Juni den Bau einer katholischen Kirche auf's Neue beantragt hatten, [...] und nachdem König Maximilian I. unter dem 31. Oktober einen Curaten, der unter dem katholischen Stadtpfarrer in Nürnberg zu stehen habe, nach Fürth zu dislociren befohlen hatte, so hatte die protestantische Stiftsverwaltung die heil. Grabkapelle, um deren Verwendung zu einem katholischen Bethause zu verhindern, am 16. November unvermuthet abtragen lassen, was binnen drei Tagen geschehen war. Im Grundstein fand man einige Stücke Schwefel, einige blaßgrüne Steinperlen, sonst nichts Besonderes. Viele Gebeine wurden ausgegraben und in ein neues Grab gelegt. Das brauchbare Material wurde auf den neuen Gottesacker geschafft; das Kirchenglöckchen wurde um 38 fl. an den Besitzer des Pfarrgartenthürmchens, auf dem es sich heutigen Tages noch befindet und bei Leichenbegängnissen der Pfarrgartenbewohner geläutet wird, abgegeben, die kleine Orgel der Schule um 33 fl. überlassen und der Bauplatz selbst eingeebnet. Auf besondere Merkwürdigkeiten, Skulputern, Denksteine u. s. w., welche für die Geschichte der Stadt Fürth hätten aufklärend sein können, weil die Kapelle viel älter als die St. Michaelskirche war, dachte man nicht; es galt ja den schleunigen Vollzug der Verordnung vom 12. Januar 1812, unter deren Benützung die Abtragung erfolgte. Zur Erinnerung an diese Kapelle wurde im Jahre [[1862]] eine marmorne Gedenktafel an der Michalskirche in der Nähe des Ortes, wo erstere einstmals gestanden, angebracht. [...] König Maximilian I. gab am 23. Januar [1813] sein entschiedenes Mißfallen wegen der im Vorjahre durch die Stiftungsverwaltung erfolgten Demolirung der heil. Grabkapelle zu erkennen. [...].<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 220 ff</ref> | ||
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