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Normalerweise führt der kurz vor ihr vereinigte [[Fischumleitung|Rednitzgraben]] und [[Scherbsgraben]] unter der Brücke nur wenig Wasser. Wenn jedoch die Rednitz Hochwasser führt, teilt die "Insel" mit [[Kursana|Altenheim Kursana]], dem [[Kulturforum]] und dem Saturn-Markt die Fluten und es wälzen sich große Wassermengen unter der fast 90 m langen Brücke hindurch. Das ganze Rednitztal ist mit Wasser bedeckt und auf der Brücke stehend meint man, auf einen mächtigen Fluss zu blicken. Die Flutbrücke ermöglicht der [[Bundesstraße 8]] eine hochwassersichere Überquerung des Westarmes des [[Rednitz|Rednitztales]]. Die Flutbrücke stellt eine der Hauptverkehrsadern der Stadt Fürth dar und wird pro Tag von durchschnittlich 45 000 Kraftfahrern ([[2004]]) befahren. | Normalerweise führt der kurz vor ihr vereinigte [[Fischumleitung|Rednitzgraben]] und [[Scherbsgraben]] unter der Brücke nur wenig Wasser. Wenn jedoch die Rednitz Hochwasser führt, teilt die "Insel" mit [[Kursana|Altenheim Kursana]], dem [[Kulturforum]] und dem Saturn-Markt die Fluten und es wälzen sich große Wassermengen unter der fast 90 m langen Brücke hindurch. Das ganze Rednitztal ist mit Wasser bedeckt und auf der Brücke stehend meint man, auf einen mächtigen Fluss zu blicken. Die Flutbrücke ermöglicht der [[Bundesstraße 8]] eine hochwassersichere Überquerung des Westarmes des [[Rednitz|Rednitztales]]. Die Flutbrücke stellt eine der Hauptverkehrsadern der Stadt Fürth dar und wird pro Tag von durchschnittlich 45 000 Kraftfahrern ([[2004]]) befahren. | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Früher führte die Straße nach Würzburg zwischen der [[Maxbrücke]] und [[Billinganlage]] (die Namen erhielten beide erst später) einfach im Talgrund entlang. Da bei Hochwasser weder die [[Furt Fürth|Furt]] noch später die einfach gebauten Vorläufer der [[Maxbrücke]] passierbar waren, spielte dies auch keine größere Rolle. Im 18. Jahrhundert ermöglichte ein hölzerner Steg die trockene Überquerung des Flusstals. Der Chronist Saueracker beschrieb [[1789]]: ''"Einen [...] Steg [500 Schritte], und der zugleich mit Schaisen befahren werden kan, wird über das untere Thal, so von der Rednitz bewässert wird, seit 100 Jahr von der Gemein unterhalten; um dadurch die Passasche nach Frankfurt offen zu halten."<ref>E. A. Saueracker: ''Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth und seiner zwölf einverleibten Ortschaften. Vierter und letzter Theil.'' Nürnberg, 1789, S. 416 - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10014104-1 online]</ref>'' | Früher führte die Straße nach Würzburg zwischen der [[Maxbrücke]] und [[Billinganlage]] (die Namen erhielten beide erst später) einfach im Talgrund entlang. Da bei Hochwasser weder die [[Furt Fürth|Furt]] noch später die einfach gebauten Vorläufer der [[Maxbrücke]] passierbar waren, spielte dies auch keine größere Rolle. Im 17./18. Jahrhundert ermöglichte ein hölzerner Steg die trockene Überquerung des Flusstals. Der Chronist Saueracker beschrieb [[1789]]: ''"Einen [...] Steg [500 Schritte], und der zugleich mit Schaisen befahren werden kan, wird über das untere Thal, so von der Rednitz bewässert wird, seit 100 Jahr von der Gemein unterhalten; um dadurch die Passasche nach Frankfurt offen zu halten."<ref>E. A. Saueracker: ''Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth und seiner zwölf einverleibten Ortschaften. Vierter und letzter Theil.'' Nürnberg, 1789, S. 416 - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10014104-1 online]</ref>'' | ||
Dieser Steg wurde [[1813]]/[[1814|14]] abgebrochen und durch einen 9 Fuß hohen und 33 Fuß breiten "Chaussee-Damm" ersetzt, der sich bis zur heutigen Billinganlage erstreckte.<ref>[[Adressbuch von 1819]], S. 239</ref> | Dieser Steg wurde [[1813]]/[[1814|14]] abgebrochen und durch einen 9 Fuß hohen und 33 Fuß breiten "Chaussee-Damm" ersetzt, der sich bis zur heutigen Billinganlage erstreckte.<ref>[[Adressbuch von 1819]], S. 239</ref> | ||
Wie gefährlich eine solche Fluss-/Furtüberquerung sein kann, schilderte Fronmüller in seiner Chronik: '' | Wie gefährlich eine solche Fluss-/Furtüberquerung sein kann, schilderte Fronmüller in seiner Chronik: | ||
:''Am 25. Februar [[1828]] wollte der regierende Herzog von Nassau, in einer Chaise mit sechs Pferden von Würzburg kommend, auf der Landstraße das Rednitztal passiren, welches stark überschwemmt war. Es waren viele Fuhrwerke auf beiden Seiten der Straße aufgestellt, welche auf die Abnahme des Wassers harrten. Der Herzog, auf die Gefahr aufmerksam gemacht, ließ sich in einem Kahn übersetzen und die Chaise leer durchfahren. Das mit sechs Pferden bespannte Fuhrwerk wurde jedoch von der starken Strömung fortgerissen. Dem auf dem vorderen Pferde befindlichen Postillon gelang es, dieselben frei zu machen und glücklich herauszukommen; der zweite Postillon aber fiel unter die umgestürzte Chaise und die von der Strömung fortgetriebenen Pferde. Mehrere Personen [...] sprangen in die Fluth und retteten Chaise, Postillon und Pferde. Der Herzog theilte Geld unter dieselben aus [...]]. Sodann richtete er eine eindringliche Eingabe, worin er auf die Gefährlichkeit dieser Passage aufmerksam machte, an die bayerische Staatsregierung''.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 246</ref> | |||
Verschiedene Provisorien wurden gebaut und wieder zerstört, bis [[1848]] an der Stelle der heutigen Flutbrücke mit der Errichtung eines festen Bauwerks begonnen wurde. Die Staatsregierung ließ den 40.000 Gulden teuren Bau durch Arbeitslose errichten. Im Jahre [[1850]] wurde die "Dammdurchstich-Brücke" eröffnet. | Verschiedene Provisorien wurden gebaut und wieder zerstört, bis [[1848]] an der Stelle der heutigen Flutbrücke mit der Errichtung eines festen Bauwerks begonnen wurde. Die Staatsregierung ließ den 40.000 Gulden teuren Bau durch Arbeitslose errichten. Im Jahre [[1850]] wurde die "Dammdurchstich-Brücke" eröffnet. |