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:''Er kannte die Truppe und ihre Führer genau, mit denen ihn viele gemeinsame Erlebnisse verbanden. Als gewachsenem Truppenoffizier blieben ihm ihre Probleme vertraut. Er sprach ihre kräftige Sprache und spürte, wann er hart zuzupacken hatte und wann er sein fürsorgliches Herz sprechen lassen konnte. Körperlich knapp mittelgroß und stämmig, temperamentvoll, wohl auch gelegentlich unbeherrscht, besaß er einen Instinkt sowohl für Chancen als auch für Gefahren im Gefecht. [...] In der Truppe nannte man ihn voll Anerkennung den »Bauerngeneral«.''<ref>Ulrich de Maizière: ''In der Pflicht'', Herford/Bonn 1989, S. 84</ref> | :''Er kannte die Truppe und ihre Führer genau, mit denen ihn viele gemeinsame Erlebnisse verbanden. Als gewachsenem Truppenoffizier blieben ihm ihre Probleme vertraut. Er sprach ihre kräftige Sprache und spürte, wann er hart zuzupacken hatte und wann er sein fürsorgliches Herz sprechen lassen konnte. Körperlich knapp mittelgroß und stämmig, temperamentvoll, wohl auch gelegentlich unbeherrscht, besaß er einen Instinkt sowohl für Chancen als auch für Gefahren im Gefecht. [...] In der Truppe nannte man ihn voll Anerkennung den »Bauerngeneral«.''<ref>Ulrich de Maizière: ''In der Pflicht'', Herford/Bonn 1989, S. 84</ref> | ||
Während der Operation von Jassy-Kischinew wurde die 10. Panzergrenadier-Division bis Ende August 1944 fast vollständig zerschlagen. Am 20. August 1944 war die sowjetische Offensive losgebrochen, am 23. August 1944 wechselte Rumänien die Seiten, sodass die deutschen Divisionen zwischen zwei Fronten gerieten. Schmidt teilte seine Division in Kampfgruppen und versuchte - ohne Verbindung zu vorgesetzten Dienststellen - sich nach Westen durchzukämpfen. Reste der Division überquerten ohne Ausrüstung und Waffen am 30./31. August die Donau ins verbündete Bulgarien. Schmidt nahm dort Verbindung zur Deutschen Militärmission in Sofia auf und konnte die Evakuierung einiger Soldaten und Offiziere erreichen, bevor auch Bulgarien wenige Tage darauf abfiel und dem Deutschen Reich den Krieg erklärte.<ref>Im Detail dazu: Ulrich de Maizière: ''In der Pflicht'', Herford/Bonn 1989, S. 91 – 95</ref> | Während der Operation von [https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Jassy-Kischinew Jassy-Kischinew] wurde die 10. Panzergrenadier-Division bis Ende August 1944 fast vollständig zerschlagen. Am 20. August 1944 war die sowjetische Offensive losgebrochen, am 23. August 1944 wechselte Rumänien die Seiten, sodass die deutschen Divisionen zwischen zwei Fronten gerieten. Schmidt teilte seine Division in Kampfgruppen und versuchte - ohne Verbindung zu vorgesetzten Dienststellen - sich nach Westen durchzukämpfen. Reste der Division überquerten ohne Ausrüstung und Waffen am 30./31. August die Donau ins verbündete Bulgarien. Schmidt nahm dort Verbindung zur Deutschen Militärmission in Sofia auf und konnte die Evakuierung einiger Soldaten und Offiziere erreichen, bevor auch Bulgarien wenige Tage darauf abfiel und dem Deutschen Reich den Krieg erklärte.<ref>Im Detail dazu: Ulrich de Maizière: ''In der Pflicht'', Herford/Bonn 1989, S. 91 – 95</ref> | ||
Die 10. Panzergrenadier-Division war vernichtet; Schmidt wurde damit entbehrlich und am 2. September 1944 in die Führerreserve versetzt. Der allgemeine Mangel an Offizieren führte jedoch dazu, dass Schmidt bereits am 15. September als Kommandierender General des LXXII. Armeekorps in Ungarn erneut eingesetzt wurde. Allerdings bewährte er sich dabei nicht. In einer Beurteilung vom 12. Januar 1945 hielt der Oberbefehlshaber der 6. Armee (Wehrmacht) General Hermann Balck fest: „''Seine Leistungsgrenze war bereits als Div.Kdr. erreicht. Zum Komm.Gen. fehlt das Format.''“ Da auch andere Dienststellen dieses Urteil teilten, wurde Schmidt am 22. Januar 1945 in die Führerreserve versetzt.<ref>Marco Sigg: ''Der Unterführer als Feldherr im Taschenformat - Theorie und Praxis der Auftragstaktik im deutschen Heer 1869 bis 1945'', Paderborn 2014, S. 339 f</ref> | Die 10. Panzergrenadier-Division war vernichtet; Schmidt wurde damit entbehrlich und am 2. September 1944 in die Führerreserve versetzt. Der allgemeine Mangel an Offizieren führte jedoch dazu, dass Schmidt bereits am 15. September als Kommandierender General des LXXII. Armeekorps in Ungarn erneut eingesetzt wurde. Allerdings bewährte er sich dabei nicht. In einer Beurteilung vom 12. Januar 1945 hielt der Oberbefehlshaber der 6. Armee (Wehrmacht) General Hermann Balck fest: „''Seine Leistungsgrenze war bereits als Div.Kdr. erreicht. Zum Komm.Gen. fehlt das Format.''“ Da auch andere Dienststellen dieses Urteil teilten, wurde Schmidt am 22. Januar 1945 in die Führerreserve versetzt.<ref>Marco Sigg: ''Der Unterführer als Feldherr im Taschenformat - Theorie und Praxis der Auftragstaktik im deutschen Heer 1869 bis 1945'', Paderborn 2014, S. 339 f</ref> |