Nathanstift: Unterschied zwischen den Versionen

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==Verbleib der Brunnenfigur im Hof==
1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Wikipedia:Metallspende des deutschen Volkes|Metallspende des deutschen Volkes]]". Eine mit "Putte" bezeichnete Brunnenfigur (eines heute nicht mehr erhaltenen Brunnens im Hof) wird dort unter Pos. 8 geführt mit dem Vermerk "zu befürworten". An einem Verbleib vor Ort war man also nicht interessiert. Im Dezember 1940 sprach sich das Landesamt für Denkmalschutz für eine Erhaltung der Figur aus, jedoch ohne Erfolg. Im Mai 1942 wurde die Brunnenfigur zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann an den Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. geliefert. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen<ref>Stadtarchiv Fürth, Akte AGr. 3/37, Recherche Werner Gietl, Juli 2017</ref> - letzte Gewissheit über die vollzogene Einschmelzung gibt es jedoch nicht.
==Literatur / Medien==
==Literatur / Medien==



Version vom 6. August 2017, 16:38 Uhr

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Objekt
ehemalige Hans-Böckler-Schule und Wöchnerinnen- und Säuglingsheim, sogenanntes Nathanstift
Baujahr
1907
Baustil
Historismus
Architekt
Otto Holzer
Geokoordinate
49° 28' 14.83" N, 11° 0' 5.28" E

Das "Nathanstift" in Fürth ist die bedeutendste Stiftung von Alfred Nathan in Fürth.


Geschichte

Das Nathanstift in der Tannenstraße, ca. 1950
50 Jahre Nathanstift

Das Nathanstift wurde mit Stiftungsurkunde vom 7. Februar 1907 als "ein Wöchnerinnen- und Säuglingsheim" gestiftet, nachdem Alfred Nathan am 26. November 1906 angekündigt hatte, 300.000 M zur Gründung bereitzustellen. Es wurde als ein Geburtshilfehaus nach neuesten medizinischen Gesichtspunkten, aber ohne Krankenhausatmosphäre geschaffen. Im Haus "Nathanstift" wurden von 1909 bis 1967 etwa 20.000 Kinder geboren. Das "Nathanstift" ging 1967 in die "Abteilung Geburtshilfe" der Frauenklinik im Klinikum Fürth über. Die Abteilung wird heute noch von der Nathanstiftung getragen. Das Haus "Nathanstift" in der Tannenstraße steht noch heute, wird aber seit 1967 als Schule genutzt. Jeder Fürther, der in der Klinik Fürth geboren wird, wird im "Nathanstift" geboren. Er ist ein "Nathanianer" oder "Nathanstiftler". Seit 23. Oktober 2010 heißt nicht mehr nur die Geburtshilfeabteilung des Klinikum Fürth "Nathanstift", sondern die ganze Frauenklinik Fürth. Der Träger der Frauenklinik Fürth ist seither die Stadt Fürth und die Nathanstiftung Fürth.

Beschreibung des Baudenkmals

Zweigeschossiger zweiflügeliger Putzbau mit Sandsteinerdgeschoss und -gliederung, Mansardwalmdach, Loggien und Eingangsrisalit mit Giebel und Türmchen, in historisierenden Formen, von Otto Holzer, 1907-09; Sandsteinreliefs am Hauptportal von Leonhard Zeiher, gleichzeitig.

Im Nathanstift geborene Persönlichkeiten

Verbleib der Brunnenfigur im Hof

1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "Metallspende des deutschen Volkes". Eine mit "Putte" bezeichnete Brunnenfigur (eines heute nicht mehr erhaltenen Brunnens im Hof) wird dort unter Pos. 8 geführt mit dem Vermerk "zu befürworten". An einem Verbleib vor Ort war man also nicht interessiert. Im Dezember 1940 sprach sich das Landesamt für Denkmalschutz für eine Erhaltung der Figur aus, jedoch ohne Erfolg. Im Mai 1942 wurde die Brunnenfigur zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann an den Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. geliefert. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen[1] - letzte Gewissheit über die vollzogene Einschmelzung gibt es jedoch nicht.

Literatur / Medien

  • Das Nathanstift in Fürth. In: Süddeutsche Bauzeitung, Nr. 13, 1910, S. 97 - 100
  • Michael Mödl: Verwaltung, Belegung, Finanzen und Personelles. In: Fürther Heimatblätter, 1959/6, S.106 - 108
  • Friedrich Winter: Die Entstehung der geburtshilflich- gynäkologischen Abteilung am Stadtkrankenhaus Fürth. In: Fürther Heimatblätter, 2002/1, S.16 - 17
  • Geboren in Fürth – 100 Jahre Nathanstift. Fernsehreportage der Redaktion point, Otto-Seeling-Promenade 2-4, 90762 Fürth, Oktober 2010

Lokalberichterstattung

  • Birgit Heidingsfelder: Das Nathanstift und seine Kinder. In der neuen Frauenklinik wurde ein Wandmosaik mit den Bildern von 300 Fürthern eingeweiht. In: Fürther Nachrichten vom 26. Oktober 2010 - online abrufbar

Siehe auch

Weblinks

Bilder

  1. Stadtarchiv Fürth, Akte AGr. 3/37, Recherche Werner Gietl, Juli 2017