Johann Hofmann: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 16. August 2017, 10:16 Uhr

Johann Hofmann (geb.? in Fürth, gest. 1538 oder 15. September 1544 in Fürth) war erster evangelischer Pfarrer von Fürth an der Kirche St. Michael. Hofmann war ehemaliger Augustiner aus Nürnberg, der 1524 in der Fastenzeit nach Schwabach kam. 1525 wurde er in Bamberg zum Priester geweiht. Anfangs 1527 bekam er die Pfarrstelle in Fürth. Mit ihm führte die Freie Reichsstadt Nürnberg, die damals als eine der drei Herren in Fürth die Kirchenhoheit hatte, im Jahre 1527/1528 die Reformation nach Martin Luther ein. Seit dieser Zeit ist die Kirchengemeinde St. Michael evangelisch, evangelisch-lutherisch.

Am 10. Juni 1528 beklagte sich Johann Hofmann über den katholischen Amtmann Sparhelding, weil dieser ihn einen "glaublosen, maineydigen man geschmeht, einen eigenwilligen Pfaff, der nichts thu, dann die Herrschaften aneinander hetz".[1]

Hofmann starb laut Fronmüller im Jahr 1538[2], laut Waldau[3] und Wachter[1] am 15. September 1544.

Auszug aus der Fronmüllerchronik

Dass die Reformation auch in Fürth nicht ganz ohne Konflikte ablief, sieht man an folgendem Vorfall:

Der Gottesdienst war um diese Zeit in Fürth schon nach lutherischen Grundsätzen umgestaltet. Doch hatte nach dem Ableben Bischofs Georg III. der reformationsfeindliche Weigand von Redwitz den bischöflichen Stuhl bestiegen. Er war gegen die Pfarrer außerhalb Bambergs streng und ließ sie in die Stadt citiren, um sich zu verantworten. So berichtete Pfarrer Johann Hofmann zu Fürth am 22. März 1527 dem Rathe von Nürnberg, daß sein Kaplan Mattheus Nußberger am Tage vorher auf Befehl des Bischofs Weigand von Bamberg gefangen genommen und nach Herzogenaurach fortgeführt worden sei und er nun allein stehe. Das Pfarrvolk ersuche ihn aber, nach alter Gewohnheit einen Kaplan zu stellen. Er habe bei dem Rathe, als dieser Pfarre Lehensherren, jüngst angezeigt, daß er einen stelle, der zuvor bei den Predigern zu St. Sebald, Lorenzen und Spital verhört sei; nun schlage er Johannes Ruffel vor, der der Sache verständig, auch bei den Predigern verhört worden. Er sei vormals schon zwei Jahre zu Fürth gewesen und das Pfarrvolk möge ihn wohl leiden. Dann bitte er um Schutz, da er bedroht sei. Der Amtmann handle willkührlich, setze nach Gutdünken Gotteshauspfleger ein und verzögere die Gotteshausrechnung, die immer am Sonntag Trinitatis gehalten wurde. Der Rath möge einen Abgeordneten zur Rechnungsstellung schicken. Unterzeichnet war „Johann Hofmann, Pfarrer und des mehreren Theils des Pfarrvolks zu Fürth". Angehängt war dem Berichte die Supplik des Johann Ruffel um die Kaplanstelle. [...]. Pfarrer Hofmann zu Fürth erhielt am 13. Juli 1527 von dem Bambergischen Amtmann in Herzogenaurach eine Aufforderung, daß er weder Markgräflich noch Nürnbergisch auf der Kanzel verkünden solle; denn alle hohe Obrigkeit zu Fürth sei seinem gnädigen Herrn und Landesfürsten zuständig. [...]. Nach dem Tode des protestantischen Pfarrers Johann Hofmann wurde von Seiten Nürnbergs Michael Peßler aus Nürnberg gewählt, wogegen Bamberg vergeblich protestirte.[4]

Literatur

  • Hoffmanns, Josef: Johann Hofmann, der erste evangelische Pfarrer Fürths. In: Fürther Heimatblätter, 1974/4, S. 105 - 120
  • Hoffmanns, Josef: Johann Hofmann, der erste evangelische Pfarrer Fürths (Fortsetzung). In: Fürther Heimatblätter, 1975/1, S. 5 - 14

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Friedrich Wachter: General-Personal-Schematismus der Erzdiözese Bamberg 1007 - 1907, Bamberg 1908, Seite 217
  2. Fronmüllerchronik, 1871, S. 39
  3. Georg Ernst Waldau: "Beyträge zur Geschichte der Stadt Nürnberg", Band 4, 1789, S. 243 f. - online-Digitalisat
  4. Fronmüllerchronik, 1871, S. 34 f und S. 39