Kirchweih-Krawall: Unterschied zwischen den Versionen
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Eine Gruppe von Kirchweihbesuchern überwiegend aus Nürnberg hatte sich auf den Heimweg über das Kärwagelände aufgemacht und wurde bei dem feucht-fröhlichen Umzug von einer kleinen Musikgruppe begleitet. Die Polizei hielt den Zug daraufhin auf, weil in ihrer Auffassung ein solcher Umzug einer Genehmigung bedürfe. Die Gruppe weigerte sich das Verbot hinzunehmen und einige Wortführer wurden festgesetzt. Doch die Polizei hatte die Lage unterschätzt: eine immer größer werdende Menschenmasse forderte vor den Toren des Rathauses die Herausgabe der Gefangenen und ließ sich auch von Bürgermeister [[Adolf John|John]] nicht beschwichtigen. Die Lage eskalierte: die Menge begann Pflastersteine aus der Straße zu reißen, attackierte die Scheiben des Rathauses in dem sich Polizei und Bürgermeister verschanzt hatten und versuchte die Tore einzudrücken. Aufruhrakte wurden verlesen und die Polizei lud ihre Gewehre durch doch die gewaltigen Holztore des Rathauses hielten stand. Währenddessen hatte man Verstärkung aus Nürnberg beantragt und die angerückte Garnison zerschlug mit mehr als 100 Soldaten den Aufstand. | Eine Gruppe von Kirchweihbesuchern überwiegend aus Nürnberg hatte sich auf den Heimweg über das Kärwagelände aufgemacht und wurde bei dem feucht-fröhlichen Umzug von einer kleinen Musikgruppe begleitet. Die Polizei hielt den Zug daraufhin auf, weil in ihrer Auffassung ein solcher Umzug einer Genehmigung bedürfe. Die Gruppe weigerte sich das Verbot hinzunehmen und einige Wortführer wurden festgesetzt. Doch die Polizei hatte die Lage unterschätzt: eine immer größer werdende Menschenmasse forderte vor den Toren des Rathauses die Herausgabe der Gefangenen und ließ sich auch von Bürgermeister [[Adolf John|John]] nicht beschwichtigen. Die Lage eskalierte: die Menge begann Pflastersteine aus der Straße zu reißen, attackierte die Scheiben des Rathauses in dem sich Polizei und Bürgermeister verschanzt hatten und versuchte die Tore einzudrücken. Aufruhrakte wurden verlesen und die Polizei lud ihre Gewehre durch, doch die gewaltigen Holztore des Rathauses hielten stand. Währenddessen hatte man Verstärkung aus Nürnberg beantragt und die angerückte Garnison zerschlug mit mehr als 100 Soldaten den Aufstand. | ||
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Während in der folgenden Zeit viele Stimmen eine ordnende Hand in Form einer [[Militär|Militäransiedlung]] forderten, übten | Während in der folgenden Zeit viele Stimmen eine ordnende Hand in Form einer [[Militär|Militäransiedlung]] forderten, übten besonnenere Kreise Kritik am zwar legalen, aber völlig unverhältnismäßigem Verhalten der [[Polizei]], welches Schuld an der letztlichen Eskalation war. | ||
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* Gerd Walther: "Färther Kärwa - Königin der fränkischen Kirchweihen", 1988 im [[ | * [[Gerd Walther]]: "[[Färther Kärwa (Buch)|Färther Kärwa - Königin der fränkischen Kirchweihen]]", [[1988]] im [[Städtebilder Verlag]] | ||
[[Kategorie: Geschichte]] | [[Kategorie: Geschichte]] |
Aktuelle Version vom 6. September 2017, 14:06 Uhr
Generell geht es auf einer Kirchweih nicht immer friedlich zu und besonders die Fürther Kärwa hatte hier lange Zeit eine gewisse Berühmtheit. Doch 1872 gingen Ausschreitungen über das Normalmaß derartig hinaus, dass die Geschehnisse als "Kirchweih-Krawall" in die Geschichte eingingen.
Hergang
Eine Gruppe von Kirchweihbesuchern überwiegend aus Nürnberg hatte sich auf den Heimweg über das Kärwagelände aufgemacht und wurde bei dem feucht-fröhlichen Umzug von einer kleinen Musikgruppe begleitet. Die Polizei hielt den Zug daraufhin auf, weil in ihrer Auffassung ein solcher Umzug einer Genehmigung bedürfe. Die Gruppe weigerte sich das Verbot hinzunehmen und einige Wortführer wurden festgesetzt. Doch die Polizei hatte die Lage unterschätzt: eine immer größer werdende Menschenmasse forderte vor den Toren des Rathauses die Herausgabe der Gefangenen und ließ sich auch von Bürgermeister John nicht beschwichtigen. Die Lage eskalierte: die Menge begann Pflastersteine aus der Straße zu reißen, attackierte die Scheiben des Rathauses in dem sich Polizei und Bürgermeister verschanzt hatten und versuchte die Tore einzudrücken. Aufruhrakte wurden verlesen und die Polizei lud ihre Gewehre durch, doch die gewaltigen Holztore des Rathauses hielten stand. Währenddessen hatte man Verstärkung aus Nürnberg beantragt und die angerückte Garnison zerschlug mit mehr als 100 Soldaten den Aufstand.
Folgen und Aufarbeitung
Während in der folgenden Zeit viele Stimmen eine ordnende Hand in Form einer Militäransiedlung forderten, übten besonnenere Kreise Kritik am zwar legalen, aber völlig unverhältnismäßigem Verhalten der Polizei, welches Schuld an der letztlichen Eskalation war.