Kirche St. Paul: Unterschied zwischen den Versionen
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Aufgrund der Zunahme der evangelischen Bevölkerung in der Südstadt wurde am 28. März 1882 ein Kirchenbauverein mit dem Ziel der Errichtung einer 3. evangelischen Kirche samt Pfarrhaus gegründet. 1894 wurde der Bau einer Kirche beschlossen, die mindestens für 1000 Gläubige Platz bieten sollte, andererseits wollte man den Betrag von 175.000 Mark für den Rohbau nicht überschreiten. Unter den eingereichten Entwürfen erhielt der Münchener Architekt Karl | Aufgrund der Zunahme der evangelischen Bevölkerung in der Südstadt wurde am 28. März 1882 ein Kirchenbauverein mit dem Ziel der Errichtung einer 3. evangelischen Kirche samt Pfarrhaus gegründet. 1894 wurde der Bau einer Kirche beschlossen, die mindestens für 1000 Gläubige Platz bieten sollte, andererseits wollte man den Betrag von 175.000 Mark für den Rohbau nicht überschreiten. Unter den eingereichten Entwürfen erhielt der Münchener Architekt Karl Lemmes den Auftrag, eine in einfachen gotischen Formen gehaltene Kirche zu erbauen. 1898 hatte der Kirchenbauverein Mittel in Höhe von 122.000 Mark gesammelt. Kommerzienrat Ludwig Winkler setzte sich sehr für den Kirchenbau ein, ihm zu Ehren wurde eine an die Kirche anliegende Straße nach ihm benannt. Der erste Spatenstich erfolgte am 1. September 1897, der Grundstein wurde am 31. Oktober 1897 gelegt. "Erschienen waren Vertreter aller staatlichen Behörden [...], die protestantische Geistlichkeit in corpore, ein Vertreter der katholischen Geistlichkeit und Herr Rabbiner Dr. Neubürger. Die Anwesenheit der beiden letztgenannten Herren wurde allseits angenehm bemerkt als ein Zeichen der in hiesiger Stadt herrschenden Toleranz." (Zitat aus der "Fürther Zeitung" vom 1.11.1897, aus: 50 Jahre St. Paulus-Kirche in Fürth, S. 5). Das Richtfest konnte am 8. Oktober 1898 gefeiert werden, mit der Kreuzaufrichtung auf dem Turm konnte der äußere Rohbau am 2. August 1899 abgeschlossen werden. Die ursprünglich 4 Glocken, gegossen in Apolda, waren eine Stiftung des Ehepaares von Ulrich. Am 30. September 1899 erklang das Geläute zum ersten Mal (Mollakkord: des fes ges as). Im Zweiten Weltkrieg mußten 3 der Glocken abgegeben werden und wurden eingeschmolzen; erhalten blieb die zweitgrößte (mit der Inschrift "Alles, was Odem hat, lobe den Herrn"). Die ebenfalls im letzten Krieg verloren gegangenen 3 Glasfenster des Chores stammten von Karl Ule, München, die Rosette über dem Hauptportal wurde von Joseph Scheppach, Nürnberg gestaltet. Die Orgel wurde von der Nürnberger Orgelbauwerkstatt Johannes Strebel erbaut. Die Baukosten für die Kirche (ohne Bauplatz) betrugen rund 340.000 Mark. | ||
Am 17. September 1900 fand die Weihe der Kirche statt. | Am 17. September 1900 fand die Weihe der Kirche statt. | ||
Version vom 30. September 2009, 09:37 Uhr
Paulskirche | |
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Erbaut: | 1897-1900 |
Weihe: | 17. September 1900 |
Baustil: | Neugotik |
Architekt: | Karl Lemmes |
Besonderheiten: | Turm (70 m), 1000 Sitzplätze |
Die Kirche St. Paul ist die evangelische Kirche in der Südstadt.
Baugeschichte
Aufgrund der Zunahme der evangelischen Bevölkerung in der Südstadt wurde am 28. März 1882 ein Kirchenbauverein mit dem Ziel der Errichtung einer 3. evangelischen Kirche samt Pfarrhaus gegründet. 1894 wurde der Bau einer Kirche beschlossen, die mindestens für 1000 Gläubige Platz bieten sollte, andererseits wollte man den Betrag von 175.000 Mark für den Rohbau nicht überschreiten. Unter den eingereichten Entwürfen erhielt der Münchener Architekt Karl Lemmes den Auftrag, eine in einfachen gotischen Formen gehaltene Kirche zu erbauen. 1898 hatte der Kirchenbauverein Mittel in Höhe von 122.000 Mark gesammelt. Kommerzienrat Ludwig Winkler setzte sich sehr für den Kirchenbau ein, ihm zu Ehren wurde eine an die Kirche anliegende Straße nach ihm benannt. Der erste Spatenstich erfolgte am 1. September 1897, der Grundstein wurde am 31. Oktober 1897 gelegt. "Erschienen waren Vertreter aller staatlichen Behörden [...], die protestantische Geistlichkeit in corpore, ein Vertreter der katholischen Geistlichkeit und Herr Rabbiner Dr. Neubürger. Die Anwesenheit der beiden letztgenannten Herren wurde allseits angenehm bemerkt als ein Zeichen der in hiesiger Stadt herrschenden Toleranz." (Zitat aus der "Fürther Zeitung" vom 1.11.1897, aus: 50 Jahre St. Paulus-Kirche in Fürth, S. 5). Das Richtfest konnte am 8. Oktober 1898 gefeiert werden, mit der Kreuzaufrichtung auf dem Turm konnte der äußere Rohbau am 2. August 1899 abgeschlossen werden. Die ursprünglich 4 Glocken, gegossen in Apolda, waren eine Stiftung des Ehepaares von Ulrich. Am 30. September 1899 erklang das Geläute zum ersten Mal (Mollakkord: des fes ges as). Im Zweiten Weltkrieg mußten 3 der Glocken abgegeben werden und wurden eingeschmolzen; erhalten blieb die zweitgrößte (mit der Inschrift "Alles, was Odem hat, lobe den Herrn"). Die ebenfalls im letzten Krieg verloren gegangenen 3 Glasfenster des Chores stammten von Karl Ule, München, die Rosette über dem Hauptportal wurde von Joseph Scheppach, Nürnberg gestaltet. Die Orgel wurde von der Nürnberger Orgelbauwerkstatt Johannes Strebel erbaut. Die Baukosten für die Kirche (ohne Bauplatz) betrugen rund 340.000 Mark. Am 17. September 1900 fand die Weihe der Kirche statt.
WEB-Link
Kirchengemeinde St. Paul Fürth
Literatur
Evangelischer Kirchenbauverein < Fürth i. Bayern>: Denkschrift zur Feier der Einweihung der St. Pauluskirche zu Fürth am 17. September 1900 / darger. vom Evangel. Kirchenbauverein Fürth : Evang. Kirchenbauverein, 1900. - 12 S. : Ill.
50 Jahre St. Paulus-Kirche in Fürth / [Pfr. Krauß ...]. - Fürth : Evang.-Luth. Pfarramt St. Paul, [1950]. - 48 S. : Ill.