Fischhäusla: Unterschied zwischen den Versionen

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== Abriss ==
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[[Datei:U-Bahnbaustelle Stadthalle 1997 2.jpg|miniatur|rechts|Im Hintergrund: rechts Behelfsbrücke, links die neue [[Maxbrücke]] im Bau, im Vordergrund - Baustelle U-Bahnhof Stadthalle]]
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Im Rahmen des U-Bahnbaus entschied man sich, den Bahnhof [[U-Bahnhof Stadthalle|Stadthalle]] in offenem Tagebau zu errichten. Hierzu waren umfangreiche Umleitungsmaßnahmen im Straßenverkehr zwischen dem Kulturforum und der Foerstermühle notwendig. Gleichzeitig sollte die Maxbrücke im Zuge der Baumaßnahmen erneuert werden. Um Platz für eine Behelfsbrücke zu schaffen und um den Verkehr entsprechend umleiten zu können, musste das Fischhäusla für die Baumaßnahmen abgerissen werden. Der Abriss des Gebäudes erfolgte [[1995]]. Nach dem Bau der neuen [[Maxbrücke]] wurde die Behelfsbrücke wieder zurückgebaut, so dass das Grundstück des ehem. Fischhäusla heute frei steht. Ein Abriss des Gebäudes konnte trotz Protesten aus der Bevölkerung nicht verhindert werden.
Im Rahmen des U-Bahnbaus entschied man sich, den Bahnhof [[U-Bahnhof Stadthalle|Stadthalle]] in offenem Tagebau zu errichten. Hierzu waren umfangreiche Umleitungsmaßnahmen im Straßenverkehr zwischen dem Kulturforum und der Foerstermühle notwendig. Gleichzeitig sollte die Maxbrücke im Zuge der Baumaßnahmen erneuert werden. Um Platz für eine Behelfsbrücke zu schaffen und um den Verkehr entsprechend umleiten zu können, musste das Fischhäusla für die Baumaßnahmen abgerissen werden. Der Abriss des Gebäudes erfolgte [[1995]]. Nach dem Bau der neuen [[Maxbrücke]] wurde die Behelfsbrücke wieder zurückgebaut, so dass das Grundstück des ehem. Fischhäusla heute wieder freiliegt. Ein Abriss des Gebäudes konnte trotz Protesten aus der Bevölkerung nicht verhindert werden.


==Literatur==
==Literatur==

Version vom 21. November 2017, 03:10 Uhr

Vorlage:Gasthaus

Fischhäusla mit Foerstermühle, 1977

Das Fischhäusla war eine Traditionsgaststätte an der Rednitz. Die Gaststätte war berühmt für ihre Fischküche. Gleichzeitig war das Gebäude, wegen der exponierten Lage direkt am Fluss, ein markantes Wahrzeichen der Stadt Fürth, das auf vielen Abbildungen und Postkarten zu finden war. Im Rahmen der U-Bahn Baumaßnahmen wurde das Gebäude 1995 abgebrochen.


Geschichte

Innenaufnahmen
Das Fischhäusla vor der Foerstermühle um 1940

Zu der Frage, wann an dieser Stelle das erste Gebäude gebaut wurde, gibt es unterschiedliche Angaben:

  • Der Chronist Fronmüller schreibt in seiner Chronik, dass es hier bereits vor Jahrhunderten erste Badevorrichtungen gab:
"1578: Das Bad wurde fortwährend mit Sorgfalt gepflegt; es befand sich im jetzigen Dengler'schen Hause, Frankfurter Landstraße Nr. 1, an der untern Brücke, die deshalb auch damals die Badbrücke hieß. Bei dem Wiederaufbau dieses Hauses im Jahre 1864 fand man noch die Spuren der alten Badvorrichtungen." Er führt als Beleg die "Fürther Reponierte Akten (Rathhaus)" an.[1]
  • Dem widerspricht Wunschel in seiner Häuserchronik:
Urkundlich wird das Gebäude an der Würzburger Straße 1 erstmals 1723 im Salbuch der Stadt Fürth auf Seite 355 wie folgt erwähnt:
"1723 hat im Besitz und zu rechten Zinßlehen empfangen der Mezgermeister Georg PUCHNER. Ein zweygädig kleines Häußlein, worunter eine Waschhütten ligt außen linckher Hand der Badtbückh vor der Meßelhäußer Seeg Mühl und Walckh, auff neuen Grundt erbaut, gelegen."[2]

Ab 1703 wurde in unmittelbarer Nachbarschaft die Foerstermühle gebaut.

1864 wurde das Gebäude umgebaut, erweitert und wie folgt beschrieben:

"Zweygädiges Wohnhaus an der unteren Brücke mit der Wirtschafts- und Branntweingerechtigkeit beim Frankfurter Schlag an der unteren Brücke."[3]

Beim Umbau 1864 wurden noch unterirdische Röhren der alten Badeanstalt gefunden. Die Gaststätte hieß zu dieser Zeit wahrscheinlich "zum rothen Ochsen" [4].

Die nächste bauliche Veränderung fand 1935 statt. Die Veranda, die bisher auf Straßenniveau befand, wurde aufgestockt. Zusätzlich soll der gelernte Friseur und Fürther Original Jean Lederer die Inneneinrichtung mit Aquarellen versehen haben. Bauherr war der Pächter Georg Wagner, der seit 1930 das Fischhäusla führte und nach eigenen Aussagen die besten Karpfen Fürths hatte. Neben Karpfen bot er auch Forellen und Backfisch an, jeweils fangfrisch aus der Rednitz.

Ab 1960 war das Fischhäusla zunächst geschlossen.

1966 fand sich ein neuer Pächter, der die Gaststätte nach dem Leerstand übernahm. Felix Hempel, der neue Pächter, hoffte, das verwaiste Anwesen durch die Anbindung der neuen Nordspange (siehe Schächterle Plan) wieder zur neuen Blüte zu bringen. Dazu lies er das Innere neu herrichten und die Holzverschalung im Gastraum von alten Lackschichten befreien. Die Tischdecken wurden in Rot gehalten und der Gastraum bot Platz für 90 Gäste, die im Sommer Fisch bekamen, im Winter Wild.

In den 1980er und 1990er Jahren war ein Griechisches Lokal im Fischhäusla bevor der letzte Pächter das Fischhäusla unter den Namen "Wassermann" führte.

Folgende Besitzer werden in der Häuserchronik von Wunschel aufgelistet

  • 1712 Puchner Georg, Metzgermeister und Erbauer
  • 1732 Schaudi Johann (Schaudig) um 775 fl.
  • 1763 Grießmeyer Christoph und Anna Maria, geb. Schaudig um 1800 fl.
  • 1810 Dengler Ursula, geb. Grießmeyer, geerbt
  • 1823 Dengler Christoph als Mann, Wirt und Krämer, 1840
  • 1851 Dengler Johann Michael, Gastwirt und Branntweinbrenner
  • 1860 Dengler Georg Michael, Gastwirth
  • 1880 Dengler Emilie
  • 1890 Kundinger Johann
  • 1900 Kundinger Paul
  • 1926 Gleißner August Christian, Wirt
  • 1930 Wagner Georg, Restaurateur
  • 1966 Hempel Felix

Frühere Adressbucheinträge

  • 1807: "Beim Frankfurter Schlag" Haus-Nr. 24; Dengler, Andreas; Bierwirth
  • 1819: "In der untern Frankfurther Straße" Haus-Nr. 24; Dengler, Christoph; Wirth, Melber, Brandweinbrenner
  • 1846: "Frankfurter und Vacher Landstraße" Haus-Nr. 1/II (II. Bezirk); Dengler, Margaretha; Wirths- und Krämers-Wittwe
  • 1854: Haus-Nr. 1/II; Dengler Michael; Gastwirts zum rothen Ochsen und Branntweinbrenner

Abriss

Im Hintergrund: rechts Behelfsbrücke, links die neue Maxbrücke im Bau, im Vordergrund - Baustelle U-Bahnhof Stadthalle

Im Rahmen des U-Bahnbaus entschied man sich, den Bahnhof Stadthalle in offenem Tagebau zu errichten. Hierzu waren umfangreiche Umleitungsmaßnahmen im Straßenverkehr zwischen dem Kulturforum und der Foerstermühle notwendig. Gleichzeitig sollte die Maxbrücke im Zuge der Baumaßnahmen erneuert werden. Um Platz für eine Behelfsbrücke zu schaffen und um den Verkehr entsprechend umleiten zu können, musste das Fischhäusla für die Baumaßnahmen abgerissen werden. Der Abriss des Gebäudes erfolgte 1995. Nach dem Bau der neuen Maxbrücke wurde die Behelfsbrücke wieder zurückgebaut, so dass das Grundstück des ehem. Fischhäusla heute wieder freiliegt. Ein Abriss des Gebäudes konnte trotz Protesten aus der Bevölkerung nicht verhindert werden.

Literatur

  • Fritz Meier: Historische Badstuben in Fürth. In: Fürther Heimatblätter, 1958/2, S.17 - 26
  • Walter Fischer: Fürther Stadtbilder. "Fischhäusla", Würzburger Straße 1. In: Fürther Heimatblätter, 1992/2, S.62 - 64
  • Matthias Bauer: Das Fischhäusla. In Altstadtbläddla Nr. 27/ 1993 S. 7

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Fronmüllerchronik, 1887, S. 50
  2. Wunschel-Hauschronik, Das Fischhäusla, Stadtarchiv Fürth
  3. Wunschel-Hauschronik, Das Fischhäusla, Stadtarchiv Fürth
  4. Adressbuch von 1854

Bilder