Kavierlein: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Schmidtkunstweiher 2 1956.jpg|thumb|right|Parkanlage 1956, im Hintergrund Gebäude Widderstr. 26]]
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[[Datei:Schmidtkunstweiher 3 1956.jpg|thumb|left|Blick in die Parkanlage mit Weiher am Kavierlein, 1956]]
[[Datei:Schmidtkunstweiher 3 1956.jpg|thumb|left|Blick in die Parkanlage mit Weiher am Kavierlein, 1956]]
Nach dem Krieg und im Sog der sehr erfolgreichen Gartenschau [[Grünen und Blühen]] wurde der östlich gelegene Teil mit den beiden Weihern durch Stadtgartendirektor [[Hans Schiller]] im Jahr 1952 zu einer idyllischen Parkanlage mit (nun einem) Teich im Stil des [[Stadtpark|Stadtparks]] umgestaltet. In diesem Zuge wurde auch eine Terrakotta-Figur (''"Maja mit Enten"'') von [[Gudrun Kunstmann]] im Stil der Figuren im Stadtpark errichtet. Die Figur gilt heute als verschollen.
Nach dem Krieg und im Sog der sehr erfolgreichen Gartenschau [[Grünen und Blühen]] wurde der östlich gelegene Teil mit den beiden Weihern durch Stadtgartendirektor [[Hans Schiller]] im Jahr 1952 zu einer idyllischen Parkanlage mit (nun einem) Teich im Stil des [[Stadtpark|Stadtparks]] umgestaltet. In diesem Zuge wurde auch eine Terrakotta-Figur (''"Maja mit Enten"'') von [[Gudrun Kunstmann]] im Stil der Figuren im Stadtpark errichtet. Die Figur gilt heute als verschollen. Auf dem westlichen Teil des Geländes wurde ein Kleingartenkolonie angelegt.


Dieser Zustand blieb gut dreißig Jahre unverändert, bis 1982 das gesamte Gelände verkauft wurde und erste Sanierungsüberlegungen für die Bodenaltlasten diskutiert wurden. 1983 wurde die Kleingartenanlage und der Kavierleinpark abgeräumt und in der Folgezeit das gesamte Areal bis auf das ehemalige Bodenniveau abgetragen.
Dieser Zustand blieb gut dreißig Jahre unverändert, bis 1982 das gesamte Gelände verkauft wurde und erste Sanierungsüberlegungen für die Bodenaltlasten diskutiert wurden. 1983 wurde die Kleingartenanlage und der Kavierleinpark abgeräumt und in der Folgezeit das gesamte Areal bis auf das ehemalige Bodenniveau abgetragen.

Version vom 14. Februar 2018, 14:49 Uhr

Kavierleingelände im Frühjahr 2010

Das sogenannte Kavierlein ist ein Areal im Fürther Stadtteil Espan, statistischer Bezirk 143. Es wird im Westen von der Espanstraße, im Norden von der Poppenreuther Straße, im Osten vom Frankenschnellweg und im Süden von der Straße Am Kavierlein eingegrenzt.

Namensherkunft

Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt der Name von lat. cavere = auf der Hut sein, Vorsorge treffen, sich Sicherheit geben lassen. Das Wort tritt in der deutschen Rechtssprache als "kavieren" = bürgen auf. Demnach bedeutet "Kavierlein" einen Pfandacker, bzw. ein Pfandfeld.[1]

Frühere Nutzungen

Kavierlein von der Espanstr. aus gesehen mit Poppenreuther Landgraben und Pestalozzischulhaus, um 1930
Kavierlein mit Blick zur Espanstr. und Poppenreuther Landgraben, um 1930

Das Kavierlein hat in den letzten hundert Jahren viele verschiedene Nutzungen erfahren. Die durch den Poppenreuther Landgraben entstandene Mulde lag lange Zeit brach und diente in den 1930er Jahren vor allem als Müllhalde. In dieser Zeit bereitete man auch die Nutzung der Fläche als Kleingartenanlage vor. Das Areal war durch einen Fußgängerweg (von den Anwohnern "Schneckenweg" genannt) zwischen Georgen- und Poppenreuther Straße geteilt, im östlichen Teil befanden sich zwei Teiche zur Fischzucht, die sog. "Schmidtkunstweiher" (benannt nach der bewirtschaftenden Familie aus der Unteren Fischerstraße 6).

Parkanlage 1956, im Hintergrund Gebäude Widderstr. 26
Blick in die Parkanlage mit Weiher am Kavierlein, 1956

Nach dem Krieg und im Sog der sehr erfolgreichen Gartenschau Grünen und Blühen wurde der östlich gelegene Teil mit den beiden Weihern durch Stadtgartendirektor Hans Schiller im Jahr 1952 zu einer idyllischen Parkanlage mit (nun einem) Teich im Stil des Stadtparks umgestaltet. In diesem Zuge wurde auch eine Terrakotta-Figur ("Maja mit Enten") von Gudrun Kunstmann im Stil der Figuren im Stadtpark errichtet. Die Figur gilt heute als verschollen. Auf dem westlichen Teil des Geländes wurde ein Kleingartenkolonie angelegt.

Dieser Zustand blieb gut dreißig Jahre unverändert, bis 1982 das gesamte Gelände verkauft wurde und erste Sanierungsüberlegungen für die Bodenaltlasten diskutiert wurden. 1983 wurde die Kleingartenanlage und der Kavierleinpark abgeräumt und in der Folgezeit das gesamte Areal bis auf das ehemalige Bodenniveau abgetragen.

Im Jahr 1988 gab es neue Pläne für die seit der Sanierung brachliegende Fläche. Erstmals seit über fünfzig Jahren wurde in Fürth wieder über ein Thermalbad nachgedacht. Standort für den Komplex mit Gesundheitsbad, Sport- und Ruheflächen, Sauna und Solarium, Rehabilitationskliniken und Arztpraxen sowie einem 150-Betten-Hotel sollte das Kavierlein sein, da hier bereits 1904 bei Probebohrungen eine stark schüttende Quelle erbohrt wurde. Wegen der völligen Überdimensionierung des Projekts wurde es schließlich vom Fürther Stadtrat sowie dem bayerischen Umweltministerium abgelehnt.

In der Folgezeit wurden immer wieder neue Pläne für das Kavierlein laut. Unter anderem sollte ein Businesspark, ein Altenheim, ein Multiplexkino und ein Thermalbad in abgespeckter Form entstehen, nichts von alledem ist verwirklicht worden und am Kavierlein wuchsen derweil die Bäume in den Himmel.[2]

In den 2000er Jahren fand ein Teil an der Espanstraße recht erfolgreich als Dinopark Fürth eine Zwischennutzung, im östlichen Bereich nutzen BMX-Radsportler das hügelige Gelände als Trainingsplatz. Auch in der Diskussion über die sog. Neue Mitte wurde das Kavierlein wieder als möglicher Standort mit einbezogen.

Heutige Nutzung

Kavierlein im Herbst 2016

Das Bebauungskonzept für das 37 000 Quadratmeter großen Kavierlein-Gelände hatte eine Nürnberger Unternehmensgruppe entwickelt. Seit 2012 erfolgte durch einen Bauträger eine Neubebauung des südlichen Teils mit Wohnhäusern; weitere Bauabschnitte sind in Realisierung. Teilweise wird über eine zu massive Bebauung geklagt.[3]

Ein Restaurant der italienischen Restaurantkette Vapiano mit Platz für 260 Gäste wurde am 21. Mai 2015 eröffnet.[4] An der Poppenreuther Straße entsteht das Senioren-Pflegezentrum „Care Center Fürth“ mit 156 Pflegeplätzen, verwirklicht von einer Immobiliengruppe aus Eichenau.[5]

Literatur

  • Helmut Mahr: Memoiren: "Es fing so harmlos an". (Erinnerungen an eine Jugend am Espan, Widderstr., Kavierlein, Ludwigskanal, (Anm. der Red.)) In: Fürther Geschichtsblätter, 3/2016, S.75 - 91

Lokalberichterstattung

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z, Fürth, 1968, S. 22
  2. Franz und Rolf Kimberger: Bad Fürth - Wunschtraum und Wirklichkeit, Fürth: Geschichtsverein Fürth, 2003, S. 150
  3. Leserbrief APO Fürth zum Artikel fn: Bautätigkeit in Fürth ist stark rückläufig. In: Fürther Nachrichten vom 27. Mai 2014 - online abrufbar
  4. Neues Gastro-Flaggschiff für Fürth. Wirtschaftsnachricht vom 21. Mai 2015 im Internetportal der Stadt Fürth
  5. Fürths Norden erhält Senioren-Pflegezentrum. Nachricht vom 22. Oktober 2015 im Internetportal der Stadt Fürth

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