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Die Bilanzsumme betrug [[2003]] 155,1 Mio. €, die Umsatzerlöse 105,0 Mio. €. | Die Bilanzsumme betrug [[2003]] 155,1 Mio. €, die Umsatzerlöse 105,0 Mio. €. | ||
Die infra fürth ist der lokale Versorger der Bevölkerung mit Strom, Erdgas, Wasser und Fernwärme. Die infra fürth erbringt außerdem Telekommunikations- und sonstige Energiedienstleistungen. | Die infra fürth ist der lokale Versorger der Bevölkerung mit Strom, Erdgas, Wasser und Fernwärme. Die infra fürth erbringt außerdem Telekommunikations- und sonstige Energiedienstleistungen. | ||
Sie betreibt drei Erdgastankstellen (Fürth und Langenzenn) und den Fürther [[Hafen]]. | Sie betreibt drei Erdgastankstellen (Fürth und Langenzenn) und den Fürther [[Hafen]]. | ||
= | =Stromversorgung= | ||
= | =Gasversorgung= | ||
== | ==Straßenbeleuchtung== | ||
[[Bild:AGGasbel.jpg|thumb|right|In Sammlerkreisen beliebt: Aktie der Fürther Actien-Gesellschaft für Gasbeleuchtung von 1858.]] | |||
Bereits 1808 regten fortschrittlich gesinnte Fürther Bürger eine Beleuchtung frequentierter Straßen und Plätze an. Am [[20. November]] [[1822]] war es endlich soweit, dass das nächtliche Dunkel mit 85 Öllaternen erhellt wurde. Im Lauf der Jahre genügte der Bevölkerung diese einfache und bescheidene Beleuchtung nicht mehr. Deshalb wurde am [[1. Juli]] [[1857]] mit Ludwig August Riediger aus Augsburg ein Vertrag über den Bau eines [[Gaswerk|Gaswerks]] und die Errichtung einer Gas-Straßenbeleuchtung abgeschlossen. Anstelle der inzwischen 122 Öllaternen sollten 233 Gaslaternen aufgestellt werden. | |||
Die "Gasanstalt" wurde an der [[Theresienstraße]], zwischen [[Ottostraße]] und [[Hirschenstraße]], errichtet. Nach Fertigstellung aller Betriebsanlagen übernahm am [[1. Juli]] [[1857]] die "Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung zu Fürth" das Gaswerk. | |||
Am Kirchweih-Samstag, [[2. Oktober]] [[1858]], erfolgte die feierliche Eröffnung: Die Gas-Straßenbeleuchtung wurde in Betrieb genommen. Das [[Rathaus]] wurde durch Hunderte von Gasflammen festlich illuminiert. Im Lauf der nächsten Jahre erfolgte zügig der weitere Ausbau der Straßenbeleuchtung; am [[1. September]] [[1871]] war es dann geschafft; alle Straßen und Plätze der Stadt Fürth wurden ausschließlich mit Gas beleuchtet. | |||
== | ==Gasheizung== | ||
Solange das Gas nur zur Beleuchtung diente, verlief die Entwicklung in gemächlichen Bahnen. Als aber der Bunsenbrenner das Gas als Heizmittel interessant machte, stieg der Absatz beträchtlich. Um die Wende zum 20. Jahrhundert verbrauchten die Fürther bereits 3 Millionen Kubikmeter Gas im Jahr. Deshalb wurde bis 1906 auf dem Gelände zwischen [[Leyher Straße]] und [[Karolinenstraße]] ein neues Gaswerk mit der dreifachen Kapazität errichtet. Am [[10. November]] [[1906]] gingen in Betrieb: 12 Gaserzeugungsöfen mit zusammen 108 schräg liegenden Retorten mit je 360 kg Kohle Fassungsvermögen, 1 Wassergasgenerator für eine Stundenleistung von 450 m3, 1 Gasbehälter für 30 000 m3 Stadtgas und ein Gasbehälter für 800 m3 Wassergas (Mischung aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff). Das alte Gaswerk an der [[Theresienstraße]] wurde im Februar 1907 stillgelegt und abgebrochen. | |||
=='''Stadtverkehr''' | Während des 1. Weltkriegs und teilweise auch während der folgenden Inflationsjahre erschwerten Rekrutierungen des Personals und Kohlemangel die Betriebsführung. Gleiches galt für die Zeit des 2. Weltkriegs. Hinzu kamen schwere Bombenschäden am Gasbehälter und am Verwaltungsgebäude. Die Gaserzeugung wurde am [[10. Mai]] [[1945]] wieder aufgenommen, allerdings gab es Verbrauchsbeschränkungen durch Sperrstunden. Diese konnten erst nach Besserung der Kohleversorgung Anfang 1948 wieder aufgehoben werden. | ||
Die veralteten Anlagen konnten nur in beschränktem Umfang verbessert und modernisiert werden. Im Frühjahr 1954 standen zur Verfügung: 5 Vertikalkammeröfen mit zusammen 20 Kammern mit je 2300 kg Fassungsvermögen für Kohle, 2 Wassergasgeneratoren für eine Stundenleistung von 450 bzw. 750 m3. Trotz weiterer Modernisierungen konnte bald der durch das stetige Wachstum der Bevölkerung und der Gewerbebetriebe gestiegene Verbrauch nicht mehr gedeckt werden. Aus wirtschaftlichen Erwägungen wurde 1965 beschlossen, das Gas von der EWAG Nürnberg zu beziehen. | |||
Mit dem Ausbau der elektrischen Straßenbeleuchtung ging auch die Zahl der Gasleuchten zurück. Am [[15. September]] [[1967]] wurde die letzte im Stadtgebiet noch betriebene Gaslaterne Ecke [[Geierstraße]] und [[Langestraße]] endgültig gelöscht. | |||
==Umstellung auf Erdgas== | |||
Ein zunehmender Ausbau der Erdgasleitungen in Deutschland ermöglichte 1975 die Umstellung der Fürther Haushalte auf diese moderne, umweltschonende Energie. In den Folgejahren schlossen sich die Landkreisgemeinden Langenzenn, Seukendorf, Cadolzburg, Veitsbronn, Obermichelbach und Wilhermsdorf an das 400 Kilometer lange Netz (2008) an. Im Jahr 2006 erfolgte durch eine Verbindungsleitung im Wiesengrund der Regnitz der Anschluss an das Hochdrucknetz der E.ON. | |||
==Statistik== | |||
Entwicklung der Gasabgabe (in 1000 m3 - Stand Ende 1981): | |||
Stadtgas: 1865 (179) - 1885 (1268) - 1905 (5343) - 1925 (8478) - 1945 (5324) - 1955 (13601) - 1965 (24274) - 1975 (51143). | |||
Erdgas: 1977 (26632 = 64982 Stadtgas) - 1979 (32852 = 80159 Stadtgas) - 1981 (40228 = 98156 Stadtgas). | |||
=Wasserversorgung= | |||
=Fernwärmeversorgung= | |||
='''Stadtverkehr'''= | |||
Für den Stadtverkehr in Fürth ist die '''infra fürth verkehr gmbh''' zuständig, die durch Abspaltung des Teilbereichs Verkehr aus der infra fürth gmbh entstanden ist. | Für den Stadtverkehr in Fürth ist die '''infra fürth verkehr gmbh''' zuständig, die durch Abspaltung des Teilbereichs Verkehr aus der infra fürth gmbh entstanden ist. | ||
='''Dienstleistungen'''= | |||
In der infra fürth dienstleistung gmbH werden EDV-Dienstleistungen für die einzelnen Gesellschaften der infra fürth sowie für die Stadt Fürth angeboten. | In der infra fürth dienstleistung gmbH werden EDV-Dienstleistungen für die einzelnen Gesellschaften der infra fürth sowie für die Stadt Fürth angeboten. | ||
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Weiterhin werden im Auftrag der Stadt Fürth durch die infra fürth und ihre Gesellschaften folgende Aufgaben wahrgenommen: Straßenbeleuchtung, Flusswasserkontrolle, öffentliche Brunnen, städtische Uhrenanlagen und Verbrauchsabrechnung für die Stadtentwässerung. | Weiterhin werden im Auftrag der Stadt Fürth durch die infra fürth und ihre Gesellschaften folgende Aufgaben wahrgenommen: Straßenbeleuchtung, Flusswasserkontrolle, öffentliche Brunnen, städtische Uhrenanlagen und Verbrauchsabrechnung für die Stadtentwässerung. | ||
=Diskussion um Privatisierung der Stadtentwässerung= | |||
Seit dem Jahr [[2006]] wird die Stadtentwässerung als kommunaler Eigenbetrieb geführt. Das Ziel der Stadt ist es, diesen Eigenbetrieb vollständig zu privatisieren. Gegen dieses Vorhaben hat sich in der Fürther Bevölkerung Widerstand formiert. Zur Herbeiführung des vom "Fürther Wasserbündnis" initiierten Bürgerbegehrens wurden ab März 2006 in kurzer Zeit mehr als 13.000 Unterschriften gesammelt. Aufgrund der großen Unterstützung beschließt der Stadtrat am 31. Mai 2006 die Entwässerungsanlagen im Eigentum der Stadt Fürth zu belassen. | Seit dem Jahr [[2006]] wird die Stadtentwässerung als kommunaler Eigenbetrieb geführt. Das Ziel der Stadt ist es, diesen Eigenbetrieb vollständig zu privatisieren. Gegen dieses Vorhaben hat sich in der Fürther Bevölkerung Widerstand formiert. Zur Herbeiführung des vom "Fürther Wasserbündnis" initiierten Bürgerbegehrens wurden ab März 2006 in kurzer Zeit mehr als 13.000 Unterschriften gesammelt. Aufgrund der großen Unterstützung beschließt der Stadtrat am 31. Mai 2006 die Entwässerungsanlagen im Eigentum der Stadt Fürth zu belassen. | ||
=Beteiligungen= | |||
* [[1992]] gründeten die Stadtwerke Fürth zusammen mit der EWAG (heute: N-Ergie), der Erlanger Stadtwerke AG und der Stadtwerke Schwabach GmbH die gemeinnützige [[Solid|Solarenergie-, Informations- und Demonstrationszentrum Solid GmbH]] mit Sitz in Fürth. Die infra fürth gmbh hält 28,2 % der Anteile. | * [[1992]] gründeten die Stadtwerke Fürth zusammen mit der EWAG (heute: N-Ergie), der Erlanger Stadtwerke AG und der Stadtwerke Schwabach GmbH die gemeinnützige [[Solid|Solarenergie-, Informations- und Demonstrationszentrum Solid GmbH]] mit Sitz in Fürth. Die infra fürth gmbh hält 28,2 % der Anteile. | ||
* Die infra fürth verkehr gmbH ist als "Grundvertragspartner" mit 10,53 % an der [[Verkehrsverbund Großraum Nürnberg|Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH]] beteiligt. | * Die infra fürth verkehr gmbH ist als "Grundvertragspartner" mit 10,53 % an der [[Verkehrsverbund Großraum Nürnberg|Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH]] beteiligt. | ||
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* Es bestehen weitere Beteiligungen. | * Es bestehen weitere Beteiligungen. | ||
=Galerie= | |||
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Bild:Altes Umspannwerk U4.jpg|Ehemaliges [[infra|Umspannwerk U4]] | Bild:Altes Umspannwerk U4.jpg|Ehemaliges [[infra|Umspannwerk U4]] | ||
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=Literatur= | |||
* ''Gaswerk''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 137 | * ''Gaswerk''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 137 | ||
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* ''Stromversorgung''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 355 f. | * ''Stromversorgung''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 355 f. | ||
* ''Wasserversorgung''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 385 f. | * ''Wasserversorgung''. In: Adolf Schwammberger: ''Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 385 f. | ||
* 75 Jahre Elektrizitätsversorgung in Fürth - Stadtwerke Fürth - 1977 | |||
* 75 Jahre Gaswerk an der Leyher Straße - Stadtwerke Fürth - Juli 1982 | |||
* [in]form - Die Kundenzeitschrift der infra fürth gmbh | |||
* Volker Dittmar: ''Infra übernimmt die Regie in den Bädern''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 03. Dezember 2009 - [http://www.fuerther-nachrichten.de/artikel.asp?art=1133710&kat=12 FN] | * Volker Dittmar: ''Infra übernimmt die Regie in den Bädern''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 03. Dezember 2009 - [http://www.fuerther-nachrichten.de/artikel.asp?art=1133710&kat=12 FN] | ||
=Querverweise= | |||
* [[M-net|M-net Telekommunikations GmbH]] | * [[M-net|M-net Telekommunikations GmbH]] | ||
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* [[Verkehrsverbund Großraum Nürnberg|Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH]] | * [[Verkehrsverbund Großraum Nürnberg|Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH]] | ||
=Netzverweise= | |||
* infra fürth - [http://www.infra-fuerth.de/ im Netz] | * infra fürth - [http://www.infra-fuerth.de/ im Netz] | ||
* infra fürth - [http://de.wikipedia.org/wiki/Infra_fürth Wikipedia] | * infra fürth - [http://de.wikipedia.org/wiki/Infra_fürth Wikipedia] |