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Das '''Ludwig | Das '''Ludwig Erhard Zentrum (LEZ)''' steht unter Trägerschaft der [[Stiftung Ludwig-Erhard-Haus Fürth|Stiftung Ludwig-Erhard-Haus]]. Die rechtsfähige öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Fürth wurde [[2013]] gegründet, um den Bau und die Finanzierung des Ludwig Erhard Zentrum zu realisieren. Zum Neubau direkt neben dem Fürther Rathaus gehört auch gegenüber liegende Geburtshaus von [[Ludwig Erhard]], [[Ludwig-Erhard-Straße 5]]. | ||
In Geburts- und Elternhaus von [[Ludwig Erhard]] in der [[Ludwig-Erhard-Straße| Ludwig-Erhard-Straße 5]] sowie in einem zusätzlichen Neubau direkt gegenüber | == Ausstellungskonzept == | ||
In Geburts- und Elternhaus von [[Ludwig Erhard]] in der [[Ludwig-Erhard-Straße| Ludwig-Erhard-Straße 5]] sowie in einem zusätzlichen Neubau direkt gegenüber entstand seit 2016 das Ludwig-Erhard-Zentrum. Auf 1.200 Quadratmetern präsentiert die Ausstellungsmacher die Dauerausstellung rund um Ludwig Erhard, von seiner Jugend in Fürth, sein berufliches Wirken während des Nationalsozialismus, bishin zu seiner Amtszeit als Wirtschaftsminister unter Bundeskanzler Adenauer und seiner eigenen Zeit als Bundeskanzler von 1963 bis 1966. Dabei werden bisher nicht gezeigte Exponate gezeigt, sowie interaktive Medienstationen für Groß und Klein in der Ausstellung angeboten. Im Geburtshaus wird schwerpunktmäßig Erhards Kindheit und Jugend dargestellt. Im Erdgeschoss befindet sich künftig ein Museumsshop, der die Anmutung des ehem. Kurzwarenladen der Eltern hat, während im Neubau Gegenüber Erhards Wirken nach 1945 thematisiert wird. | |||
Nach eigenen Angaben sollen folgende Aspekte in den beiden Gebäuden abgebildet werden: | |||
: ''Im geplanten Dokumentationszentrum sollen die Leistungen von Unternehmerinnen und Unternehmern vorgestellt werden, die nach 1945 dank der wirtschaftspolitischen Entscheidungen von Ludwig Erhard den rasanten Aufstieg Deutschlands zu einer international führenden Wirtschaftsmacht bewirkt haben. Der Ludwig-Erhard-Initiativkreis möchte dabei neben den wirtschaftlichen auch die sozialen und moralischen Motive erläutern, die seinerzeit die risiko-, schließlich aber erfolgreichen unternehmerischen Entscheidungen veranlasst haben.'' | : ''Im geplanten Dokumentationszentrum sollen die Leistungen von Unternehmerinnen und Unternehmern vorgestellt werden, die nach 1945 dank der wirtschaftspolitischen Entscheidungen von Ludwig Erhard den rasanten Aufstieg Deutschlands zu einer international führenden Wirtschaftsmacht bewirkt haben. Der Ludwig-Erhard-Initiativkreis möchte dabei neben den wirtschaftlichen auch die sozialen und moralischen Motive erläutern, die seinerzeit die risiko-, schließlich aber erfolgreichen unternehmerischen Entscheidungen veranlasst haben.'' | ||
: ''Neben dieser historischen Präsentation will der Initiativkreis auch aufzeigen, dass und wie die von Erhard geschaffene Wirtschaftsordnung unternehmerische Entscheidungen nach Abschluss des Wiederaufbaus beflügelt hat. In diesem Ausstellungsbereich sollen vor allem die prinzipiellen Voraussetzungen erläutert werden, die durch eine marktwirtschaftliche Ordnungspolitik geschaffen werden müssen, damit unternehmerische Entscheidungen zum Nutzen für die Allgemeinheit und nicht zum Ausbau von monopolartigen Positionen führt.''<ref>Das Ludwig-Erhard-Haus - Zentrum für Dokumentation, Begegnung und Forschung. Eigenverlag Fürth, 2015 </ref> | |||
: ''Neben dieser historischen Präsentation will der [[Ludwig-Erhard-Initiativkreis Fürth|Initiativkreis]] auch aufzeigen, dass und wie die von Erhard geschaffene Wirtschaftsordnung unternehmerische Entscheidungen nach Abschluss des Wiederaufbaus beflügelt hat. In diesem Ausstellungsbereich sollen vor allem die prinzipiellen Voraussetzungen erläutert werden, die durch eine marktwirtschaftliche Ordnungspolitik geschaffen werden müssen, damit unternehmerische Entscheidungen zum Nutzen für die Allgemeinheit und nicht zum Ausbau von monopolartigen Positionen führt.''<ref>Das Ludwig-Erhard-Haus - Zentrum für Dokumentation, Begegnung und Forschung. Eigenverlag Fürth, 2015 </ref> | |||
== Architektur == | |||
Der Neubau entstand auf dem seit [[1995]] entstanden Freifläche hinter dem [[Rathaus]]. Die Fläche wurde im Rahmen des [[U-Bahnhof Rathaus|U-Bahn]]baus im September [[1995]] frei und seit dem als Parkplatz genutzt. Zuvor war an dieser Stelledas traditionelle [[Cafe Fürst]] und das ehem. Geschäftshaus von [[Max Grundig]]s (vormals: [[Zum Goldenen Stern]]). | |||
Im Rahmen eines freien Architektenwettbewerbs wurden [[2013]] knapp 50 Entwürfe für den Neubau des Ludwig-Erhard-Zentrums abgegeben. In einer Jury, besetzt mit Vertretern der im [[Stadtrat]] vertretenen Fraktionen, dem [[Oberbürgermeister]] Dr. [[Thomas Jung]], dem Baureferenten [[Joachim Krauße]], Vertretern des [[Ludwig-Erhard-Initiativkreis Fürth|Ludwig-Erhard-Initativkreis]]es, sowie Vertretern aus der Gesellschaft und Wirtschaft, wurde einstimmig der Entwurf des Münchner Büros Reinhard Bauer angenommen. Barbara Ohm, die damals als ehem. Stadtheimatpflegerin beratend mit den Sitzungen beteiligt war, sagte gegenüber der Presse bzgl. der Entscheidung für den Entwurf Bauer: ''Ohm lobt, dass der Neubau „in Einzelteile aufgelöst ist“; er korrespondiere mit den Nachbargebäuden. Ohm spricht von einer „sehr modernen, durchdachten Architektur mit Charakter“, doch auch sie weiß: „An einer klaren architektonischen Aussage reiben sich viele.“ Ohm wünscht den Fürthern die nötige Geduld bei der Auseinandersetzung damit.'' <ref>Wolfgang Händel: Hochmoderne Quader für das Ludwig-Erhard-Zentrum. In: Fürther Nachrichten vom 11. Oktober 2013 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/hochmoderne-quader-fur-das-ludwig-erhard-zentrum-1.3208844 online abrufbar]</ref> | |||
Der Entwurf wurde allerdings im Laufe der Bauphase mehrfach verändert. So wurde das Bauvolumen, sowie die Kubatur verändert. Ebenfalls geändert wurde die Fassadengestaltung und Fensterreihung. Insbesondere die Veränderung der Gebäudehöhe, unterscheidet sich deutlich von der Ursprungsplaung. | |||
== Kritik == | == Kritik == | ||
[[Datei:Demonstrant gegen LEZ.jpg|miniatur|Demonstrant gegen die Gestaltung im April 2018]] | [[Datei:Demonstrant gegen LEZ.jpg|miniatur|Demonstrant gegen die Gestaltung im April 2018]] | ||
Der damalige Stadtheimatpfleger [[Alexander Mayer]] distanzierte sich im Oktober 2013 von der architektonischen Gestaltung des Neubaus, während Baureferent [[Joachim Krauße]] und die ehemalige Stadtheimatpflegerin [[Barbara Ohm]] den Entwurf als "sehr gelungen" einstuften.<ref>Wolfgang Händel: [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/erhard-stiftung-bekommt-offiziellen-segen-1.3210719 Erhard-Stiftung bekommt offiziellen Segen].In: Fürther Nachrichten vom 11. Oktober 2013; Alexander Mayer: [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/positionen-rundbrief-81.pdf Rundbrief Nr. 81] vom 10. Oktober 2013 </ref> | Der damalige Stadtheimatpfleger [[Alexander Mayer]] distanzierte sich im Oktober [[2013]] von der architektonischen Gestaltung des Neubaus, während Baureferent [[Joachim Krauße]] und die ehemalige Stadtheimatpflegerin [[Barbara Ohm]] den Entwurf als "sehr gelungen" einstuften.<ref>Wolfgang Händel: [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/erhard-stiftung-bekommt-offiziellen-segen-1.3210719 Erhard-Stiftung bekommt offiziellen Segen].In: Fürther Nachrichten vom 11. Oktober 2013; Alexander Mayer: [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/positionen-rundbrief-81.pdf Rundbrief Nr. 81] vom 10. Oktober 2013 </ref> | ||
Das Projekt erregt derzeit (Frühjahr 2017) durch erhebliche Kostensteigerungen und die architektonische Gestaltung des Neubaus Teile der Öffentlichkeit. So steigen die Kosten von ursprünglich geplanten 12,6 Mio. auf nun rund 17,4 Mio. Euro; der Eigenanteil der Stadt Fürth steigt um 600.000 Euro auf 1,87 Mio. Euro. Die Verantwortlichen erwarten aber, dass sich die derzeitigen architektonischen Akzeptanzprobleme in der Stadtgesellschaft mit der Zeit durch Gewöhnung legen werden.<ref>Wolfgang Händel: Minister serviert satten Nachschlag für das LEZ. In: Fürther Nachrichten vom 5. Mai 2017</ref> | Das Projekt erregt derzeit (Frühjahr 2017) durch erhebliche Kostensteigerungen und die architektonische Gestaltung des Neubaus Teile der Öffentlichkeit. So steigen die Kosten von ursprünglich geplanten 12,6 Mio. auf nun rund 17,4 Mio. Euro; der Eigenanteil der Stadt Fürth steigt um 600.000 Euro auf 1,87 Mio. Euro. Die Verantwortlichen erwarten aber, dass sich die derzeitigen architektonischen Akzeptanzprobleme in der Stadtgesellschaft mit der Zeit durch Gewöhnung legen werden.<ref>Wolfgang Händel: Minister serviert satten Nachschlag für das LEZ. In: Fürther Nachrichten vom 5. Mai 2017</ref> |