91.170
Bearbeitungen
K (Textersetzung - „</ref>.“ durch „.</ref>“) |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 29: | Zeile 29: | ||
Jean Lederer wurde in der Wirtschaft [[Zum Fuchsbau]] am [[Lilienplatz]] als Sohn eines Schuhmachermeisters geboren. Lederer wurde [[Friseur]]/ Barbier und betrieb sein Geschäft in der [[Theaterstraße]]. Er war ein auf vielfältige Weise origineller Mensch. | Jean Lederer wurde in der Wirtschaft [[Zum Fuchsbau]] am [[Lilienplatz]] als Sohn eines Schuhmachermeisters geboren. Lederer wurde [[Friseur]]/ Barbier und betrieb sein Geschäft in der [[Theaterstraße]]. Er war ein auf vielfältige Weise origineller Mensch. | ||
Lederer malte überwiegend Aquarelle mit Fürther Straßen- und Gebäudemotiven sowie Portraits von sog. Charakterköpfen. Zusätzlich erfand er [[Fürther Sprache|Fürther Mundartgedichte]], war Geiger und sammelte leidenschaftlich Käfer. Seine ehem. Volksschulerlehrer schüttelten später die Köpfe, als sie sahen was und wie er zeichnete. In der Schule hatte er in Zeichnen lediglich eine Vier bekommen<ref> H.H.: ''Der fröhliche "Schank" wird 90 alt''. In: Fürther Nachrichten vom 17. Juni 1959 | Lederer malte überwiegend Aquarelle mit Fürther Straßen- und Gebäudemotiven sowie Portraits von sog. Charakterköpfen. Zusätzlich erfand er [[Fürther Sprache|Fürther Mundartgedichte]], war Geiger und sammelte leidenschaftlich Käfer. Seine ehem. Volksschulerlehrer schüttelten später die Köpfe, als sie sahen was und wie er zeichnete. In der Schule hatte er in Zeichnen lediglich eine Vier bekommen.<ref> H.H.: ''Der fröhliche "Schank" wird 90 alt''. In: Fürther Nachrichten vom 17. Juni 1959</ref> | ||
Bei dem Bild auf der rechten Seite handelt es sich um eine Wandzeichnung im ehem. Haus von Jean Lederer in der [[Theaterstraße 4]]. Es ist nach Angaben der [[Fürther Geschichtsblätter]] um [[1935]] entstanden und zeigt wie während der Zeit des [[Nationalsozialismus]] in Fürth Privatleute "ihre regimetreuen Ansichten ungehemmt zum Ausdruck brachten."<ref>Fürther Geschichtsblätter. Mikwen in Fürth, die Kellerquellenbäder der Isrealitinnen von Gisela Naomi Blume, Heft 3/2011, S. 78 [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=cat_view&gid=27&Itemid=202 online abrufbar]</ref> Seinen Salon beschreibt [[Hans Lotter]] in einem Zeitungsartikel 1999 wie folgt: "''Die Baderstube war klein und bescheiden möbliert. Neben dem einzigen Behandlungssessel vor der Spiegelgarnitur gab es nur ein Wartebänkchen, einen Tisch mit einem Stuhl daneben. Das war alles. Kein Verkauf von einschlägigen Produkten, keine Zeitschriften. Es war das Hereinspielen privater Elemente, die dem Stübchen Wärme und Intimität verlieh: Bei gutem Licht und freien Zwischenzeiten sah man hier den Meister mit dem Malen beschäftigt. Gab es wartende Kundschaft, unterhielt sich Frau Lederer von ihrem Stuhl hinter dem Tischchen aus mit nachbarlichern Neuigkeiten oder Alltagsgeschichten, die sie, Zustimmung einfordernd, stets mit einem "Ne Schang" ("Ist es nicht so, Jean") abschloß.''" <ref>Hans Lotter: ''Der passionierte Barbier von Fürth''. In: Fürther Nachrichten vom 16./ 17. Januar 1999</ref> | Bei dem Bild auf der rechten Seite handelt es sich um eine Wandzeichnung im ehem. Haus von Jean Lederer in der [[Theaterstraße 4]]. Es ist nach Angaben der [[Fürther Geschichtsblätter]] um [[1935]] entstanden und zeigt wie während der Zeit des [[Nationalsozialismus]] in Fürth Privatleute "ihre regimetreuen Ansichten ungehemmt zum Ausdruck brachten."<ref>Fürther Geschichtsblätter. Mikwen in Fürth, die Kellerquellenbäder der Isrealitinnen von Gisela Naomi Blume, Heft 3/2011, S. 78 [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=cat_view&gid=27&Itemid=202 online abrufbar]</ref> Seinen Salon beschreibt [[Hans Lotter]] in einem Zeitungsartikel 1999 wie folgt: "''Die Baderstube war klein und bescheiden möbliert. Neben dem einzigen Behandlungssessel vor der Spiegelgarnitur gab es nur ein Wartebänkchen, einen Tisch mit einem Stuhl daneben. Das war alles. Kein Verkauf von einschlägigen Produkten, keine Zeitschriften. Es war das Hereinspielen privater Elemente, die dem Stübchen Wärme und Intimität verlieh: Bei gutem Licht und freien Zwischenzeiten sah man hier den Meister mit dem Malen beschäftigt. Gab es wartende Kundschaft, unterhielt sich Frau Lederer von ihrem Stuhl hinter dem Tischchen aus mit nachbarlichern Neuigkeiten oder Alltagsgeschichten, die sie, Zustimmung einfordernd, stets mit einem "Ne Schang" ("Ist es nicht so, Jean") abschloß.''" <ref>Hans Lotter: ''Der passionierte Barbier von Fürth''. In: Fürther Nachrichten vom 16./ 17. Januar 1999</ref> |