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== Besitz- und Pachtverhältnisse<ref> nach Archivakten StadtAFÜ Sign.-Nr. PLA 940, PLA 941 a und Konspekten von Rudolf Weiß, Amberg</ref> == | == Besitz- und Pachtverhältnisse<ref> nach Archivakten StadtAFÜ Sign.-Nr. PLA 940, PLA 941 a und Konspekten von Rudolf Weiß, Amberg</ref> == | ||
=== 1869: Pächter Johann Braun === | |||
''"Da der seitherige Mühlpaechter Bloedel mit Tod abgegangen, die Wittwe desselben die mit 31 Decbr. d. J. ablaufende Pacht aber nicht fortsetzen kann und will"'', so der Rentenverwalter Weidner in einem Konferenzprotokoll 16. Oktober [[1868]], war eine umgehende Neuverpachtung erforderlich. So wurde durch Veröffentlichung in drei Zeitungen für Freitag, den 20. November ein Termin anberaumt, bei der sich ''"cautionsfähige Pachtliebhaber einfinden wollen"''. Die Ausschreibung für eine Pachtzeit von 6 Jahren führte nur zu zwei Angeboten für den jährlichen Pachtschilling: | |||
* Müllermeister Johann Mett von Unterleimbach (wohl das heutige [[wikipedia:Unterlaimbach (Scheinfeld)|Unterlaimbach)]]: 500 Gulden | |||
* "der ledige Müller Georg Bloedel von hier" (Sohn des verstorbenen Vorpächters): 800 Gulden | |||
Beide erhielten jedoch nicht die Genehmigung der hohen Condominats-Herrschaft, ebensowenig Tobias Friedel, Pfragner [Kleinhändler] in Solnhofen und Michel Pfahler aus Petersgmünd, die offenbar danach ohne förmliches Verfahren Angebote abgaben. | |||
Da erschien am 4. Dezember 1868 Johann Braun, Müller von Zeilenreuth bei Bayreuth (wohl Zeulenreuth, heute Ortsteil von [[wikipedia: Speichersdorf|Speichersdorf]]) bei der gräflichen Rentei und erklärte, ''"daß er bereit sey, die herrschaftliche Kunstmühle dahier in Pacht zu übernehmen."'' | |||
=== 1869 - 1896: Pächter Christoph Bäumler bzw. Witwe Anna Bäumler === | === 1869 - 1896: Pächter Christoph Bäumler bzw. Witwe Anna Bäumler === | ||
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=== 1897 - 1903: Pächter Georg Schwab aus Langenzenn === | === 1897 - 1903: Pächter Georg Schwab aus Langenzenn === | ||
Nachdem die Witwe Anna Bäumler den Pachtvertrag zum Ablauf des Jahres 1896 gekündigt hatte, musste das Gräflich von Pückler-Limpurg’sche Rentamt die Mühlverpachtung neu ausschreiben und bestimmte dazu einen Termin für Montag, den 20. Juli um 10 Uhr, bei welchem „sich kautionsfähige Pachtliebhaber“ einfinden sollten. Aufgrund der Zeitungsanzeigen fragten im Vorfeld mit Schreiben vom 1. Juli 1896 die Bronzefabriken Adolf Baer & Co. aus Fürth nach, welche Wasserkraft die Mühle hat und ob sie „auch für industrielle Zwecke verpachtet“ würde; wurden aber im weiteren Verlauf nicht weiter berücksichtigt. Beim angesetzten Termin gab es drei Angebote: | Nachdem die Witwe Anna Bäumler den Pachtvertrag zum Ablauf des Jahres 1896 gekündigt hatte, musste das Gräflich von Pückler-Limpurg’sche Rentamt die Mühlverpachtung neu ausschreiben und bestimmte dazu einen Termin für Montag, den 20. Juli um 10 Uhr, bei welchem „sich kautionsfähige Pachtliebhaber“ einfinden sollten. Aufgrund der Zeitungsanzeigen fragten im Vorfeld mit Schreiben vom 1. Juli 1896 die Bronzefabriken Adolf Baer & Co. aus Fürth nach, welche Wasserkraft die Mühle hat und ob sie „auch für industrielle Zwecke verpachtet“ würde; wurden aber im weiteren Verlauf nicht weiter berücksichtigt. Beim angesetzten Termin gab es drei Angebote: | ||
* Herr Käppner 1360 Mark | * Herr Käppner: 1360 Mark | ||
* Herr Schwab 1700 Mark | * Herr Schwab: 1700 Mark | ||
* Herr Käppner 1725 Mark | * Herr Käppner: 1725 Mark | ||
Der Meistbietende Johann Käppner, Müllermeister aus [[Unterfarrnbach]], erhielt jedoch nicht die hochherrschaftlich gräfliche Genehmigung, nachdem das Auskunfts-Bureau über Geschäfts- & Creditverhältnisse C. v. Herder, Nürnberg Zweifel an seiner Solidität mit folgender Mitteilung aufkommen ließ: ''„Der Befragte war früher Fuhrwerksbesitzer, dann Melber in Fürth und gegenwärtig ist er Mühlpächter. K., der schon 2 mal Bankrott gemacht haben soll, besitzt wohl kein Vermögen und die meisten u. größten Einkünfte für ihn macht sein Bruder, der Bäckermeister Martin Käppner in Fürth. Derselbe erhält auch das gemahlene Getreide zum Verkauf. Die hiesigen Oekonomen klagen öfters über schlechtes Mehl und das Futtermehl beziehen die Leute meist vom Meier in Erlangen.“'' Da helfen auch nicht seine Rechtfertigungen, vorgebracht in mehreren Briefen, noch die Bittschrift seines Bruders Martin, des Fürther Bäckers aus der [[Königstraße]] 93. | Der Meistbietende Johann Käppner, Müllermeister aus [[Unterfarrnbach]], erhielt jedoch nicht die hochherrschaftlich gräfliche Genehmigung, nachdem das Auskunfts-Bureau über Geschäfts- & Creditverhältnisse C. v. Herder, Nürnberg Zweifel an seiner Solidität mit folgender Mitteilung aufkommen ließ: ''„Der Befragte war früher Fuhrwerksbesitzer, dann Melber in Fürth und gegenwärtig ist er Mühlpächter. K., der schon 2 mal Bankrott gemacht haben soll, besitzt wohl kein Vermögen und die meisten u. größten Einkünfte für ihn macht sein Bruder, der Bäckermeister Martin Käppner in Fürth. Derselbe erhält auch das gemahlene Getreide zum Verkauf. Die hiesigen Oekonomen klagen öfters über schlechtes Mehl und das Futtermehl beziehen die Leute meist vom Meier in Erlangen.“'' Da helfen auch nicht seine Rechtfertigungen, vorgebracht in mehreren Briefen, noch die Bittschrift seines Bruders Martin, des Fürther Bäckers aus der [[Königstraße]] 93. | ||