Synagoge: Unterschied zwischen den Versionen
keine Bearbeitungszusammenfassung
(→Literatur: Alexander Mayer: Die Juden in Fürth) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 6: | Zeile 6: | ||
Auf dem "[[Schulhof]]", zwischen [[Königstraße]] und [[Mohrenstraße|Mohrengasse]], dem Zentrum der [[Fiorda| Jüdischen Gemeinde]] gab es mit der Zeit alleine vier Synagogen: | Auf dem "[[Schulhof]]", zwischen [[Königstraße]] und [[Mohrenstraße|Mohrengasse]], dem Zentrum der [[Fiorda| Jüdischen Gemeinde]] gab es mit der Zeit alleine vier Synagogen: | ||
Die '''''"Altschul"''''' , von [[1617]] (Gotischer Steinbau) war die erste Synagoge in Fürth. Sie | Die '''''"Altschul"''''' , von [[1617]] (Gotischer Steinbau) war die erste Synagoge in Fürth. Sie wurde im November [[1938]], wie die meisten anderen Synagogen in Fürth, komplett zerstört und die Ruine dann abgerissen. | ||
Als | Als die jüdische Gemeinde in Fürth sehr schnell wuchs, wurde [[1697]] südlich der '''"Altschul"''' die '''"Neuschul"''', ein über einem Quadersockel erreichteter zweigeschossiger Fachwerkbau, erbaut. Neben dem Gottesdienstraum, der sich über den ersten Stock und das Dachgeschoss erstreckte, beherbergte sie auch Wohnräume sowie eine '''Mikwe''' im Keller. Sie fiel ebenfalls im November [[1938]] dem Nazi-Terror zu Opfer. | ||
Auf dem "Schulhof" gab es des weiteren noch die '''[[Talmudschule | Klausschul]]''' von [[1708]] und die '''Mannheimerschul''' von [[1896]]. | Auf dem "Schulhof" gab es des weiteren noch die '''[[Talmudschule | Klausschul]]''' von [[1708]] und die '''Mannheimerschul''' von [[1896]]. | ||
Zeile 14: | Zeile 14: | ||
Durch Vernichtung und Neubebauung erinnert heute an den '''"Schulhof"''' nur noch ein [[Synagogendenkmal|Denkmal]] in der Geleitgasse, von [[Kunihiko Kato]], aus dem Jahr [[1986]]. | Durch Vernichtung und Neubebauung erinnert heute an den '''"Schulhof"''' nur noch ein [[Synagogendenkmal|Denkmal]] in der Geleitgasse, von [[Kunihiko Kato]], aus dem Jahr [[1986]]. | ||
Im | Im Lauf der langen Geschichte der Jüdischen Gemeinde Fürths gab es etliche weitere Synagogen. | ||
Einige von ihnen wurden als private Stiftungen ins Leben gerufen, als älteste die '''"Eisik-Schul"''' ("Schneiorsche Schul"). Als weitere Stiftungen die '''"Bärmann-Fränkelsche Schul"''' ("Klaus"), die '''"Gabrielschul"''', die '''"Waisenschul"''' und die '''"Rindskopfsche Schul"'''. Aufgrund der staatlich angeordneten Zentralisierung des Kultus verfügte der Stadtmagistrat in den 1830er Jahren die Schließung der Stiftungssynagogen bzw. beschränkt die Gebete auf die "einfache Hausandacht". | |||
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hielten die Vereine "Bikur Cholim" (Krankenunterstützungsverein) und "Auhawe Tauroh" (Verein zur Pflege des Torastudiums) sowie einige kleinere andere Gruppierungen Gottesdienste in verschiedenen angemieteten Räumen ab. Die Synagoge von "Auhawe Tauroh" in der Moststraße 10 wurde in der Pogromnacht 1938 zerstört. | |||
Auch das [[Jüdisches Krankenhaus| jüdische Krankenhaus]] hatte seine eigene '''"Krankenhausschul"'''. | |||
Auch in [[Unterfarrnbach]] gabe es von der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts eine Synagoge. Nach dem Wegzug der jüdischen Familien wurde das Gebäude verkauft. | |||
Auch in [[Unterfarrnbach]] gabe es eine Synagoge | |||
Auch die US-Armee hatte in der [[Südstadt]], in der [[William-O.-Darby Barracks| Darby Kaserne]], seit den 1960er Jahren bis [[1996]] für den Standort ihre eigene Synagoge - "Jewish Chapel". | Auch die US-Armee hatte in der [[Südstadt]], in der [[William-O.-Darby Barracks| Darby Kaserne]], seit den 1960er Jahren bis [[1996]] für den Standort ihre eigene Synagoge - "Jewish Chapel". | ||
Zeile 45: | Zeile 45: | ||
* 1778 - 1785 [[Hirsch Josef Janow]] | * 1778 - 1785 [[Hirsch Josef Janow]] | ||
* 1779 - 1819 [[Meschullam Salman Kohn]] | * 1779 - 1819 [[Meschullam Salman Kohn]] | ||
* | * 1819 - 1831 kein Oberrabbiner | ||
* 1831 - 1873 [[Isaak Loewi|Dr. Isaak Loewi]] | * 1831 - 1873 [[Isaak Loewi|Dr. Isaak Loewi]] | ||
* 1875 - 1922 Dr. Jakob | * 1875 - 1922 Dr. Jakob Immanuel Neubürger (ab 1871 Rabbinatsverweser) | ||
* 1922 - 1942 [[Siegfried Behrens|Dr. Siegfried Behrens]] | * 1922 - 1942 [[Siegfried Behrens|Dr. Siegfried Behrens]] | ||
* 1945 - 1970 [[David Spiro]] | * 1945 - 1970 [[David Spiro]] | ||
* ? | * ? | ||
* ? Schlomo Appel | * ? Schlomo Appel | ||
* | * 1996 - 2002 Netanel Wurmser | ||
* | * 2003 - 2006 Yakov Harety | ||
* seit | * seit 2006 Shlomo Wurmser | ||
Fürth hatte mehrere Rabbiner, und so war der Oberrabbiner (ABD - Av Bet Din) Vorsitzender der Rabbinatsgerichts und damit oberster Lehrer und Richter der Jüdischen Gemeinde. | Fürth hatte mehrere Rabbiner, und so war der Oberrabbiner (ABD - Av Bet Din) Vorsitzender der Rabbinatsgerichts und damit oberster Lehrer und Richter der Jüdischen Gemeinde. | ||
Zeile 62: | Zeile 62: | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
* Bernhard Purin (Hrsg.): ''Buch der Erinnerung. Das Wiener Memorbuch der Fürther Klaus-Synagoge''. Dieser Katalog erschien zur gleichnamigen Ausstellung des Jüdischen Museums Franken im Jüdischen Museum der Stadt Wien vom 20. Januar bis 7. März 1999. Fürth; Schnaittach: Jüdisches Museum Franken, 1999, 60 S., ISBN 3-9805388-6-9 | * Bernhard Purin (Hrsg.): ''Buch der Erinnerung. Das Wiener Memorbuch der Fürther Klaus-Synagoge''. Dieser Katalog erschien zur gleichnamigen Ausstellung des Jüdischen Museums Franken im Jüdischen Museum der Stadt Wien vom 20. Januar bis 7. März 1999. Fürth; Schnaittach: Jüdisches Museum Franken, 1999, 60 S., ISBN 3-9805388-6-9 <A href='www.pickitisbn:3-9805388-6-9'><img style='border: 0px none' src='https://www.citavi.com/softlink?linkid=findit' title='Titel anhand dieser ISBN in Citavi-Projekt übernehmen'/></A> | ||
* Monika Berthold-Hilpert: ''Synagogen in Fürth. Einladung zu einem Rundgang''. Hrsg.: Jüdisches Museum Franken Fürth & Schnaittach. Haigerloch: Medien und Dialog, Schubert, 2000, 18 S., ISBN 3-933231-12-4 (Orte jüdischer Kultur) | * Monika Berthold-Hilpert: ''Synagogen in Fürth. Einladung zu einem Rundgang''. Hrsg.: Jüdisches Museum Franken Fürth & Schnaittach. Haigerloch: Medien und Dialog, Schubert, 2000, 18 S., ISBN 3-933231-12-4 <A href='www.pickitisbn:3-933231-12-4'><img style='border: 0px none' src='https://www.citavi.com/softlink?linkid=findit' title='Titel anhand dieser ISBN in Citavi-Projekt übernehmen'/></A> (Orte jüdischer Kultur) | ||
* [[Alexander Mayer]]: ''Die Juden in Fürth - Schlaglichter 1792-1914''. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 34, 2000 - [http://www.altstadtverein-fuerth.de/blaeddla/34/judfue.htm im Netz] | * [[Alexander Mayer]]: ''Die Juden in Fürth - Schlaglichter 1792-1914''. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 34, 2000 - [http://www.altstadtverein-fuerth.de/blaeddla/34/judfue.htm im Netz] | ||
* Monika Berthold-Hilpert: ''Die Ausstellung „Synagogen in Fürth“ im Jüdischen Museum Franken in Fürth''. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 35, 2001 - [http://www.altstadtverein-fuerth.de/blaeddla/35/syna00.htm im Netz] | * Monika Berthold-Hilpert: ''Die Ausstellung „Synagogen in Fürth“ im Jüdischen Museum Franken in Fürth''. In: Altstadtbläddla, Altstadtverein St. Michael Fürth, Ausgabe 35, 2001 - [http://www.altstadtverein-fuerth.de/blaeddla/35/syna00.htm im Netz] | ||
* Barbara Eberhardt / Frank Purrmann: Art. Fürth, in: Mehr als Steine ... Synagogen-Gedenkband Bayern, Band II: Mittelfranken, Lindenberg 2010, S. 266-333. | |||
== Querverweise == | == Querverweise == |