Kasernenbahn: Unterschied zwischen den Versionen
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Spätestens mit Bau des neuen [[Gaswerk|Gaswerks]] an der [[Leyher Straße]] im Jahr [[1906]], evtl. auch schon früher, entstand der erste Abschnitt dieser Gleisanlage. Im Zuge der Erweiterung der [[Sedankaserne]] an der [[Magazinstraße]] ab [[1912]] wurde die Strecke bis weit in die Südstadt erweitert und der Name Kasernenbahn entstand. Im Laufe der Zeit kamen weitere öffentliche und private Abnehmer hinzu. Sie existierte in ihrer größten Ausdehnung bis Mitte der 1990er Jahre. | Spätestens mit Bau des neuen [[Gaswerk|Gaswerks]] an der [[Leyher Straße]] im Jahr [[1906]], evtl. auch schon früher, entstand der erste Abschnitt dieser Gleisanlage. Im Zuge der Erweiterung der [[Sedankaserne]] an der [[Magazinstraße]] ab [[1912]] wurde die Strecke bis weit in die Südstadt erweitert und der Name Kasernenbahn entstand. Im Laufe der Zeit kamen weitere öffentliche und private Abnehmer hinzu. Sie existierte in ihrer größten Ausdehnung bis Mitte der 1990er Jahre. Seit Abzug der [[William-O.-Darby-Barracks|U.S. Streitkräfte]] im Jahr [[1995]] wurden die Gleisanlagen nicht mehr genutzt und verfielen bzw. wurden zurückgebaut. | ||
Version vom 27. August 2010, 14:44 Uhr
Die sogenannte Kasernenbahn war eine größere Industriegleisanlage in der Fürther Südstadt.
Geschichte
Spätestens mit Bau des neuen Gaswerks an der Leyher Straße im Jahr 1906, evtl. auch schon früher, entstand der erste Abschnitt dieser Gleisanlage. Im Zuge der Erweiterung der Sedankaserne an der Magazinstraße ab 1912 wurde die Strecke bis weit in die Südstadt erweitert und der Name Kasernenbahn entstand. Im Laufe der Zeit kamen weitere öffentliche und private Abnehmer hinzu. Sie existierte in ihrer größten Ausdehnung bis Mitte der 1990er Jahre. Seit Abzug der U.S. Streitkräfte im Jahr 1995 wurden die Gleisanlagen nicht mehr genutzt und verfielen bzw. wurden zurückgebaut.
Streckenverlauf
Die Kasernenbahn zweigte nahe der Stadtgrenze in südwestlicher Richtung von der Hauptstrecke ab und querte als erstes die Karolinenstraße. Danach verlief die Strecke über das Gelände des städtischen Gaswerks, hier gab es erste Abzweige und Anschlüsse. Als nächstes querte die Strecke die Leyher Straße, hier gab es weitere Verzweigungen und ein Seitengleis mit Lokschuppen. Nach Querung der Waldstraße machte das Gleis einen Bogen in südlicher Richtung. Auf dem Areal zwischen Wald- und Fronmüllerstraße lag eine weitere Abzweigung mit zwei Laderampen für LKWs. Kurz vor Erreichen der Fronmüllerstraße schwenkte das Gleis wieder nach Westen und verlief parallel zu dieser. Hier gab es eine zweispännige "Gleisharfe". Nahe der Magazinstraße drehte das Gleis in einem 90° Bogen nach Norden ab und führte an die Laderampen der Kasernengebäude. Der Gleiskörper selbst endete erst kurz vor der Flößaustraße.
Abnehmer
Die Kasernenbahn hatte im Wesentlichen drei größere Versorgungsziele. Dies waren von der Karolinenstraße aus gesehen zuerst die Städtischen Werke als Abnehmer für Anthrazit. Dieser wurde bis 1975 für die auf dem Betriebsgelände stattfindende Erzeugung von Stadtgas benötigt. Zum Zweiten hatte das Gleis südlich der Leyher Straße einen Abzweig auf das Gelände des früher dort befindlichen Städtischen Bauhofs. Hier wurde vor Allem Material für den Straßenbau angeliefert. Und schließlich bediente das Gleis auch die namensgebenden Kasernen mit Nachschub und vermutlich auch die an der Sonnenstraße liegenden Produktionshallen der Firma Quelle.
Situation heute
Im Jahr 2010 ist ein Großteil der ehemaligen Gleisanlagen überbaut. Lediglich zwischen Karolinenstraße und Waldstraße finden sich noch einzelne Relikte und Gleisfragmente (z.B. Busbetriebshof der VAG und ehemalige Fa. Kartoffel Gegg). Zwischen Leyherstraße und Flößaustraße ist der Verlauf samt Lokschuppen noch gut zu erkennen, westlich der Waldstraße ist noch ein Gleisbogen in Form von Schwellenresten vorhanden, dieser dürfte aber im Zuge der Neubebauung des Areals bald verschwunden sein. Die ehemaligen Lagergebäude der Kaserne (heutige Ullsteinstraße wurden in den 2000er Jahren saniert und die Vorplätze auf denen die Trasse lag, mit Steinen belegt welche eine große Ähnlichkeit mit Gleisschotter haben.