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Die Leichenfrauen in Fürth waren in ihrer Zuständigkeit nach den offiziellen Stadtbezirken (I - VI) eingeteilt. In den offiziellen und nichtamtlichen Adressbüchern wurden sie meist in einem eigenen Kapitel mit abgebildet, analog anderer sozialen und karitativen Einrichtungen bzw. Einrichtungen des Gesundheitswesens.<ref>Zum Beispiel: Tauers Straßen-Verzeichnis von Nürnberg, Fürth, Erlangen, Zirndorf und Stein, Die Egge Verlag Nürnberg, 1947 bzw. 1952</ref> | Die Leichenfrauen in Fürth waren in ihrer Zuständigkeit nach den offiziellen Stadtbezirken (I - VI) eingeteilt. In den offiziellen und nichtamtlichen Adressbüchern wurden sie meist in einem eigenen Kapitel mit abgebildet, analog anderer sozialen und karitativen Einrichtungen bzw. Einrichtungen des Gesundheitswesens.<ref>Zum Beispiel: Tauers Straßen-Verzeichnis von Nürnberg, Fürth, Erlangen, Zirndorf und Stein, Die Egge Verlag Nürnberg, 1947 bzw. 1952</ref> | ||
Leichenfrauen hatten sich meist auf die Aufgabe der Leichenwäsche spezialisiert und wuschen und salbten den entsprechenden Leichnam. Dabei wurden auch oft | Leichenfrauen hatten sich meist auf die Aufgabe der Leichenwäsche spezialisiert und wuschen und salbten den entsprechenden Leichnam. Dabei wurden auch oft ätherische Öle verwendet, um ggf. unerwünschte Gerüche zu überdecken. Sie kleideten den Toten z. B. in seine Festtagskleidung (bei ledig gestorbenen Jungfrauen oft auch in ein Brautkleid) und bereiteten den Leichnam für auf Aufbahrung bzw. für die Totenwache und Aussegnung vor. Häufig übernahmen die Leichenfrauen auch die Anzeige des Todes beim Standesamt und erschienen daher häufig mit auf den Sterbeurkunden. | ||
Der Beruf der Leichenwäscherin verschwand in den 1960er Jahren, im Stadtarchiv finden sich noch Unterlagen mit einer Laufzeit bis 1971<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 5 / 1242 - Gesundheitswesen, Leichenfrauen Allgemein, Laufzeit 1929 - 1971</ref> | Der Beruf der Leichenwäscherin verschwand in den 1960er Jahren, im Stadtarchiv finden sich noch Unterlagen mit einer Laufzeit bis 1971.<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 5 / 1242 - Gesundheitswesen, Leichenfrauen Allgemein, Laufzeit 1929 - 1971</ref> Inzwischen wird diese Aufgabe in der Regel vom Bestattungsinstitut bzw. Beerdigungsinstitut übernommen, sodass der Beruf der Leichenwäscherin in Deutschland weitestgehend ausgestorben ist. | ||
== Leichenfrauen in Fürth nach Bezirken == | == Leichenfrauen in Fürth nach Bezirken == |
Version vom 4. Januar 2019, 18:21 Uhr
Die Aufgabe der Leichen- bzw. Totenfrau war es, eine verstorbene Person zu waschen und anzukleiden. Sie wurde meist von den engsten Angehörigen der verstorbenen Person bestellt. Im Mittelalter bzw. im deutschsprachigem Raum sprach man häufig bei der Leichenwäscherin auch von der Amtsbezeichnung "Heimbürge" bzw. "Heimbürgerin". Der Begriff leitete sich ab vom „Schützer des Heims“ und war im Mittelalter und der frühen Neuzeit die Bezeichnung für städtische oder dörfliche Amtsträger mit unterschiedlichen Funktionen. Der Begriff war vor allem im südlichen Deutschland (Pfalz, Mosel-, Rhein- und Maingebiet, Thüringen, Sachsen) und im Elsass gebräuchlich.[1]
Aufgaben und Zuständigkeiten
Die Leichenfrauen in Fürth waren in ihrer Zuständigkeit nach den offiziellen Stadtbezirken (I - VI) eingeteilt. In den offiziellen und nichtamtlichen Adressbüchern wurden sie meist in einem eigenen Kapitel mit abgebildet, analog anderer sozialen und karitativen Einrichtungen bzw. Einrichtungen des Gesundheitswesens.[2]
Leichenfrauen hatten sich meist auf die Aufgabe der Leichenwäsche spezialisiert und wuschen und salbten den entsprechenden Leichnam. Dabei wurden auch oft ätherische Öle verwendet, um ggf. unerwünschte Gerüche zu überdecken. Sie kleideten den Toten z. B. in seine Festtagskleidung (bei ledig gestorbenen Jungfrauen oft auch in ein Brautkleid) und bereiteten den Leichnam für auf Aufbahrung bzw. für die Totenwache und Aussegnung vor. Häufig übernahmen die Leichenfrauen auch die Anzeige des Todes beim Standesamt und erschienen daher häufig mit auf den Sterbeurkunden.
Der Beruf der Leichenwäscherin verschwand in den 1960er Jahren, im Stadtarchiv finden sich noch Unterlagen mit einer Laufzeit bis 1971.[3] Inzwischen wird diese Aufgabe in der Regel vom Bestattungsinstitut bzw. Beerdigungsinstitut übernommen, sodass der Beruf der Leichenwäscherin in Deutschland weitestgehend ausgestorben ist.
Leichenfrauen in Fürth nach Bezirken
Bezirk | Leichenfrau Name | Vorname | Wohnadresse | Ehem. Telefonnummer | Nachweis der Ausübung[4] | Nächste Haltestelle |
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I | Willner | Babette | Katharinenstraße 16 | 71301 | 1947, 1952 | Rathaus |
II | Scharrer | Johanna | Angerstraße 7 | 72072 | 1947, 1952 | Grüner Markt |
III | Rupprecht | Margarete | Pfisterstraße 44 | 70843 | 1947, 1952 | Mathildenstraße |
IV | Leyendecker | Else | Hardstraße 4 | 71357 | 1947, 1952 | Billinganlage |
V | Herbst | Elise | Fichtenstraße 23 | 71107 | 1947, 1952 | Amalienstraße |
VI | Rott | Anna | Cadolzburger Straße 43 | 727210 | 1947, 1952 | Billinganlage |
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia: Heimbürger, online abgerufen am 4. Januar 2019 | 14:26 Uhr - online verfügbar
- ↑ Zum Beispiel: Tauers Straßen-Verzeichnis von Nürnberg, Fürth, Erlangen, Zirndorf und Stein, Die Egge Verlag Nürnberg, 1947 bzw. 1952
- ↑ Stadtarchiv Fürth, AGr. 5 / 1242 - Gesundheitswesen, Leichenfrauen Allgemein, Laufzeit 1929 - 1971
- ↑ Tauers Straßen-Verzeichnis von Nürnberg, Fürth, Erlangen, Zirndorf und Stein, Die Egge Verlag Nürnberg, 1947 bzw. 1952