1844: Unterschied zwischen den Versionen

21 Bytes hinzugefügt ,  21. Januar 2019
K
K (Textersetzung - „Königliche Landwirthschafts- und Gewerbsschule“ durch „Königliche Landwirthschaft- und Gewerbschule“)
Zeile 14: Zeile 14:


== Fronmüllerchronik ==
== Fronmüllerchronik ==
:''[...]. Am Morgen des 18. Januars, zwischen 5 und 6 Uhr, entstand Feuerlärm und in demselben Momente stand auch der Stadel des [[Mandelrübenfabrikant|Mandelrübenfabrikanten]] [[Joseph Scheuer]] ([[Theaterstraße]]) in vollen Flammen. Ein anstoßendes Wohngebäude, worin der [[Schreinermeister]] G. Leber wohnte, wurde mit solcher reißenden Schnelligkeit ergriffen, daß seine Familie und ein Theil der Effekten nur mit Mühe gerettet werden konnten. In gleichem Monate erhielt der Baupraktikant [[Friedrich Weltrich]] die königl. Bestätigung als technischer Baurath der Stadt. - [[Friedrich Döhlemann]] übernimmt die bisher Lotz'sche [[Sonnenapotheke]]. - Am 27. Febr. wurden die Verwaltungsorgane des neuentstandenen Industrie- und Gewerbvereins gewählt, als erster Vorstand A. [[Billing]], als zweiter D. [[Ley]], als Sekretär J. Neumüller, als Kassier M. Prinzing. Die erste Generalversammlung dieses Vereines fand Statt am 9. April [[1845]]. Der erste Beschluß, welcher gefaßt wurde, war zum Besten der [[Königliche Landwirthschaft- und Gewerbschule|Gewerbschule]], die Unterstützung armer Gewerbschüler betreffend. Der zweite galt der Errichtung eines gewerblichen Lesezimmers. - Am 24. April, Abends halb acht Uhr, brach plötzlich Feuer aus im Hause des Kaufmanns Krenkel ([[Gustavstraße]]) wodurch das Innere zum Theil ausbrannte. Doch konnte von den Mobilien und Effekten Vieles gerettet werden. - Im Mai wurde der kgl. Protokollist Dr. Bauer zum Kreis- und Stadtgerichtsrath an die Stelle des zum Apellassessor in Eichstädt ernannten Urban befördert. - Unter dem 16. Juni erhielt der [[Gewerbverein]] besondere Anerkennung von Seiten des Staatsministeriums, welches denselben den übrigen Städten Bayerns zur Nachahmung empfahl. - Dr. Stahl, Lehrer der Chemie an der Gewerbschule, gab im Auftrage dieses Vereins eine belehrende technische Zeitschrift heraus, die unter dem Titel: „Gewerbvereinsblatt der Stadt Fürth" erschien. - Im Sommer wurde derselbe auch vom Vereine nach Berlin zur Industrieausstellung geschickt, um dort die von Fürth ausgestellten Produkte zu vertreten, was er mit großem Erfolge that und die Ehre erlangte, in die Jury-Commission aufgenommen zu werden. Als Zeichen der Anerkennung erhielt er vom Könige von Preußen den Adlerorden vierter Klasse. - Am 25. August, dem Geburts- und Namensfeste des Königs Ludwig I. fand die feierliche Eröffnung der Eisenbahn von Nürnberg nach Bamberg statt. - Im Herbste dieses Jahres wurde die Gewerbschule in den einen Flügel des auf dem Michaelskirchplatze gelegenen städtischen Schulgebäudes verlegt. - Am 4. November beschloß der Magistrat auf den von Dr. Beeg, der im Vorjahre als Lehrer an der Gewerbschule eingetreten und in diesem Jahre an Dr. Schülers (der übrigens als Lehrer der Mathematik an der Schule thätig blieb), Stelle Rektor derselben geworden war, gestellten Antrag, einen Theil des städtischen Holzplatzes zur Errichtung einen Turnplatzes zu überlassen. Vordem wurde das Turnen nur in dem Dr. Drechsel'schen Institut betrieben. - Der [[Magistrat]] verlegte bereits seine Bureaux aus der bisher benutzten Knabenschule auf dem Michaelskirchhofe in den nördlichen Flügel des [[Rathaus|Rathhauses]]. - Direktor [[Ferdinand Röder]] in Nürnberg übernahm in diesem Winter nach Abgang des Direktors Krull das hiesige [[Theater]]. - Die Statuten des Militärveteranenvereins wurden im November genehmigt. - Neubauten waren es in diesem Jahre elf. [...].<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 271 ff</ref>
:''[...]. Am Morgen des 18. Januars, zwischen 5 und 6 Uhr, entstand Feuerlärm und in demselben Momente stand auch der Stadel des [[Mandelrübenfabrikant|Mandelrübenfabrikanten]] [[Georg Joseph Scheuer|Joseph Scheuer]] ([[Theaterstraße]]) in vollen Flammen. Ein anstoßendes Wohngebäude, worin der [[Schreinermeister]] G. Leber wohnte, wurde mit solcher reißenden Schnelligkeit ergriffen, daß seine Familie und ein Theil der Effekten nur mit Mühe gerettet werden konnten. In gleichem Monate erhielt der Baupraktikant [[Friedrich Weltrich]] die königl. Bestätigung als technischer Baurath der Stadt. - [[Friedrich Döhlemann]] übernimmt die bisher Lotz'sche [[Sonnenapotheke]]. - Am 27. Febr. wurden die Verwaltungsorgane des neuentstandenen Industrie- und Gewerbvereins gewählt, als erster Vorstand A. [[Billing]], als zweiter D. [[Ley]], als Sekretär J. Neumüller, als Kassier M. Prinzing. Die erste Generalversammlung dieses Vereines fand Statt am 9. April [[1845]]. Der erste Beschluß, welcher gefaßt wurde, war zum Besten der [[Königliche Landwirthschaft- und Gewerbschule|Gewerbschule]], die Unterstützung armer Gewerbschüler betreffend. Der zweite galt der Errichtung eines gewerblichen Lesezimmers. - Am 24. April, Abends halb acht Uhr, brach plötzlich Feuer aus im Hause des Kaufmanns Krenkel ([[Gustavstraße]]) wodurch das Innere zum Theil ausbrannte. Doch konnte von den Mobilien und Effekten Vieles gerettet werden. - Im Mai wurde der kgl. Protokollist Dr. Bauer zum Kreis- und Stadtgerichtsrath an die Stelle des zum Apellassessor in Eichstädt ernannten Urban befördert. - Unter dem 16. Juni erhielt der [[Gewerbverein]] besondere Anerkennung von Seiten des Staatsministeriums, welches denselben den übrigen Städten Bayerns zur Nachahmung empfahl. - Dr. Stahl, Lehrer der Chemie an der Gewerbschule, gab im Auftrage dieses Vereins eine belehrende technische Zeitschrift heraus, die unter dem Titel: „Gewerbvereinsblatt der Stadt Fürth" erschien. - Im Sommer wurde derselbe auch vom Vereine nach Berlin zur Industrieausstellung geschickt, um dort die von Fürth ausgestellten Produkte zu vertreten, was er mit großem Erfolge that und die Ehre erlangte, in die Jury-Commission aufgenommen zu werden. Als Zeichen der Anerkennung erhielt er vom Könige von Preußen den Adlerorden vierter Klasse. - Am 25. August, dem Geburts- und Namensfeste des Königs Ludwig I. fand die feierliche Eröffnung der Eisenbahn von Nürnberg nach Bamberg statt. - Im Herbste dieses Jahres wurde die Gewerbschule in den einen Flügel des auf dem Michaelskirchplatze gelegenen städtischen Schulgebäudes verlegt. - Am 4. November beschloß der Magistrat auf den von Dr. Beeg, der im Vorjahre als Lehrer an der Gewerbschule eingetreten und in diesem Jahre an Dr. Schülers (der übrigens als Lehrer der Mathematik an der Schule thätig blieb), Stelle Rektor derselben geworden war, gestellten Antrag, einen Theil des städtischen Holzplatzes zur Errichtung einen Turnplatzes zu überlassen. Vordem wurde das Turnen nur in dem Dr. Drechsel'schen Institut betrieben. - Der [[Magistrat]] verlegte bereits seine Bureaux aus der bisher benutzten Knabenschule auf dem Michaelskirchhofe in den nördlichen Flügel des [[Rathaus|Rathhauses]]. - Direktor [[Ferdinand Röder]] in Nürnberg übernahm in diesem Winter nach Abgang des Direktors Krull das hiesige [[Theater]]. - Die Statuten des Militärveteranenvereins wurden im November genehmigt. - Neubauten waren es in diesem Jahre elf. [...].<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 271 ff</ref>


== Bilder ==
== Bilder ==