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== Leben und Wirken == | == Leben und Wirken == | ||
Jakob Neubürger kam als neuntes und letztes Kind des Schul- und Religionslehrers Salomon Neubürger (1792 - 1871) und seiner Frau Amelie Neubürger, geb. Schwarz (1803 - 1879) im schwäbisch-bayrischen Oettingen auf die Welt. Ab [[1859]] besuchte er vor Ort die Lateinschule | Jakob Neubürger kam als neuntes und letztes Kind des Schul- und Religionslehrers Salomon Neubürger (1792 - 1871) und seiner Frau Amelie Neubürger, geb. Schwarz (1803 - 1879) im schwäbisch-bayrischen Oettingen auf die Welt. Ab [[1859]] besuchte er vor Ort die Lateinschule ehe er ab August [[1862]] im Alter von 15 Jahren an das Gymnasium in Würzburg wechselte. Gleichzeitig besuchte er in Würzburg die Talmudschule des Distrikrabbiners [https://de.wikipedia.org/wiki/Seligmann_B%C3%A4r_Bamberger Seligmann Bär Bamberger], ein für seine Zeit wichtiger Gelehrter und Lehrbuchverfasser des orthodoxen Judentums. Der Besuch des "Shiur"/Unterrichts beim Meister war jedoch aus zeitlichen Gründen für Neubürger nicht möglich, trotz seines Bemühens.<ref>Fiorda 14 - 18. Online abgerufen am 24. Februar 2019 | 22:45 Uhr - [https://fiorda14-18.com/friedrich-neubuerger/ online abrufbar]</ref> | ||
Im April [[1864]] zog Neubürger erneut um, dieses Mal nach Mainz. Dort beendete er im Schuljahr [[1864]]/65 seine Schulzeit und legte das Abitur ab. Gleichzeitig betrieb er Privatstudien des jüdischen Glaubens und war Teil eines Studienkreises um den orthodoxen Rabbiner [https://de.wikipedia.org/wiki/Marcus_Lehmann Marcus Lehmann]. | Im April [[1864]] zog Neubürger erneut um, dieses Mal nach Mainz. Dort beendete er im Schuljahr [[1864]]/65 seine Schulzeit und legte das Abitur ab. Gleichzeitig betrieb er Privatstudien des jüdischen Glaubens und war Teil eines Studienkreises um den orthodoxen Rabbiner [https://de.wikipedia.org/wiki/Marcus_Lehmann Marcus Lehmann]. | ||
Neubürger immatrikulierte sich am [[24. Oktober]] [[1865]] an der der Universität Berlin für das Studienfach Philosophie und besuchte zusätzlich vier Semester lang den Talmudunterricht von Michael Landsberger. In der Zeit von [[1866]] bis [[1867]] war er ebenfalls Student an der | Neubürger immatrikulierte sich am [[24. Oktober]] [[1865]] an der der Universität Berlin für das Studienfach Philosophie und besuchte zusätzlich vier Semester lang den Talmudunterricht von Michael Landsberger. In der Zeit von [[1866]] bis [[1867]] war er ebenfalls Student an der [https://provenienz.gbv.de/Veitel-Heine-Ephraim%27sche_Lehranstalt_(Berlin) Veitel-Heine-Ephraim´schen Lehranstalt]. | ||
[[1867]] wechselt Neubürger erneut den Studienort. Dieses Mal | [[1867]] wechselt Neubürger erneut den Studienort. Dieses Mal schrieb er sich am [[9. November]] [[1867]] in Breslau/Polen ein und promovierte am [[4. August]] [[1868]] in Halle. Am [[11. Januar]] [[1869]] legte er in Augsburg die Staatsprüfung ab mit der Note 2 - "vorzüglich".<ref>Michael Brocke, Julius Carlebach u.a. (Hrsg.): Rabbiner im Deutschen Reich 1871 - 1945; Walter de Gruyter GmbH; Berlin, 2009, S. 2448</ref> | ||
Ab Januar [[1871]] arbeitete er in Fürth und war als Substitut von Isaak Löwi tätig. Im Juni 1875 | Ab Januar [[1871]] arbeitete er in Fürth und war als Substitut von [[Isaak Löwi]] tätig. Im Juni [[1875]] wurde Neubürger zum Bezirkrabbiner ernannt und übte dieses Amt bis kurz vor seinem Tod [[1922]] in Fürth aus. Zeitgleich war er auch Rabbinatsverweser<ref>Anmerkung: Verweser (ahd. firwesan „jemandes Stelle vertreten“) - Wikipedia, online abgerufen am 25. Februar 2019 | 12:20 Uhr</ref> für die Bezirke Baiersdorf bei Erlangen und Habenbach bei Prezfeld in der Fränkischen Schweiz. | ||
[[1893]] nahm er an der ersten Rabbinerkonferenz in Bayern teil. | [[1893]] nahm er an der ersten Rabbinerkonferenz in Bayern teil. | ||
Neubürger stand in Fürth für ein liberales Judentum und reformierte die Gemeinde in Fürth. Wie viele seiner Rabbinerkollegen und Mitglieder seine Gemeinde lies sich auch Neubürger zu einer allgemeinen Kriegsbegeisterung hinreisen. Bei einer Beerdigung noch am Anfang des 1. | == Sonstiges == | ||
Neubürger stand in Fürth für ein liberales Judentum und reformierte die Gemeinde in Fürth. Wie viele seiner Rabbinerkollegen und Mitglieder seine Gemeinde lies sich auch Neubürger zu einer allgemeinen Kriegsbegeisterung hinreisen. Bei einer Beerdigung noch am Anfang des [[1. Weltkrieg]]es forderte Neubürger "''daß alle Stände ohne Unterschied der Konfession Gut und Blut einsetzen für das Vaterland und gab dem Wunsche Ausdruck, daß dieser einmütige Zusammenhalt aller Bevölkerungskreise auch künftig hin zum Wohle der Nation bestehen bleiben möge.''" | |||
Neubürger wurde auf dem Alten Jüdischen Friedhof beigesetzt. Während des [[Nationalsozialismus]] wurde sein Grab geschändet. Nach dem [[2. Weltkrieg]] wurde der Grabstein auf den Neuen Jüdischen Friedhof an der [[Erlanger Straße]] versetzt. | Neubürger wurde auf dem [[Jüdischer Friedhof#Alter Jüdischer Friedhof Fürth|Alten Jüdischen Friedhof]] beigesetzt. Während des [[Nationalsozialismus]] wurde sein Grab geschändet. Nach dem [[2. Weltkrieg]] wurde der Grabstein auf den [[Jüdischer Friedhof#Neuer Jüdischer Friedhof Fürth|Neuen Jüdischen Friedhof]] an der [[Erlanger Straße]] versetzt. | ||
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