Waldschänke: Unterschied zwischen den Versionen

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Die alte „Waldschänke“ war eine Holzbaracke mit zentralem Eingang an der Frontseite mit Mittelgang, ganz hinten die Theke und rechts und links fest gezimmerte Sitzbänke in U-Form und Abtrennung zur nächsten Sitzbank (siehe Foto von 1952). Es waren ca. 10 Sitzbänke auf jeder Seite. Die Baracke war auf Steinen ca. 1 Meter hoch gebaut und musste über eine Treppe von der früheren Siedlerstraße (jetzt [[An der Waldschänke]])/Einmündung [[Ahornstraße]] begangen werden.
Die alte „Waldschänke“ war eine Holzbaracke mit zentralem Eingang an der Frontseite mit Mittelgang, ganz hinten die Theke und rechts und links fest gezimmerte Sitzbänke in U-Form und Abtrennung zur nächsten Sitzbank (siehe Foto von 1952). Es waren ca. 10 Sitzbänke auf jeder Seite. Die Baracke war auf Steinen ca. 1 Meter hoch gebaut und musste über eine Treppe von der früheren Siedlerstraße (jetzt [[An der Waldschänke]])/Einmündung [[Ahornstraße]] begangen werden.


Die Wirtschaft stand nach dem Krieg alleine mitten im Wald, da die Siedlung „Neue Heimat“ erst ab ca. 1947 entstand und vorher das Waldgebiet sich vom ehem. Bahnübergang Erlanger Straße (jetzt Unterführung) bis zur Bahnstrecke Fürth-Bamberg, Erlanger Straße (jetzt [[Stadelner Hauptstraße]]) bis zur Firma Gmöhling und weiter hinten bis Kronacher Landstraße (jetzt [[Theodor-Heuss-Straße]]) erstreckte.
Die Wirtschaft stand nach dem Krieg alleine mitten im Wald, da die Siedlung „Neue Heimat“ erst ab ca. 1947 entstand und vorher das Waldgebiet sich vom ehem. Bahnübergang Erlanger Straße (jetzt Unterführung) bis zur Bahnstrecke Fürth-Bamberg, Fürther Straße (jetzt [[Stadelner Hauptstraße]]) bis zur Firma Gmöhling und weiter hinten bis Kronacher Landstraße (jetzt [[Theodor-Heuss-Straße]]) erstreckte.
Ob die Wirtschaft als Kantine für die Arbeiter, die das Gelände urbar machten, gebaut wurde, ist nicht mehr bekannt. Das Altdorf Stadeln hatte seine Wirtschaften „Kalb“, „Goldener Engel“ und „Am Vacher Bahnhof“, so dass die „Waldschänke“ da uninteressant war.
Ob die Wirtschaft als Kantine für die Arbeiter, die das Gelände urbar machten, gebaut wurde, ist nicht mehr bekannt. Das Altdorf Stadeln hatte seine Wirtschaften „Kalb“, „Goldener Engel“ und „Am Vacher Bahnhof“, so dass die „Waldschänke“ da uninteressant war.
Der erste Wirt bis zum heute noch stehenden Neubau Mitte der fünfziger Jahre war Karl Schindler mit seiner Frau Berta (siehe Foto). Als einer der wenigen hatte er schon kurze Zeit nach dem Krieg ein Auto, einen Opel P 4, Bj. 1937, der leider später in seinen Garten nach einem neuen Gogomobil T 600 verrottete. In seinem kleinen Haus an der Östl. Waldringstraße, Nähe [[Eibenstraße]] an der Bahnlinie, richtete er sich nach Aufgabe seiner Wirtstätigkeit eine Flaschenbierhandlung in der alten Waldschänke ein. Nach seinem Tod wurde das Haus Jahre später durch eine Gasexplosion total zerstört, brannte ab und  seine Frau überlebte dieses Unglück nicht.  
Der erste Wirt bis zum heute noch stehenden Neubau von 1955 war Karl Schindler mit seiner Frau Berta (siehe Foto). Als einer der wenigen hatte er schon kurze Zeit nach dem Krieg ein Auto, einen Opel P 4, Bj. 1937, der leider später in seinen Garten nach einem neuen Gogomobil T 600 verrottete. In seinem kleinen Haus an der Östl. Waldringstraße, Nähe [[Eibenstraße]] an der Bahnlinie, richtete er sich nach Aufgabe seiner Wirtstätigkeit eine Flaschenbierhandlung in der alten Waldschänke ein. Nach seinem Tod wurde das Haus Jahre später durch eine Gasexplosion total zerstört, brannte ab und  seine Frau überlebte dieses Unglück nicht.  


Die neue „Waldschänke“, wie man sie heute noch kennt, wurde als Wohn- und Geschäftshaus mit einem großen Garten, der bis zur Erlanger Straße ging, mit dichten Nadelholzbestand, Mitte der Fünfziger Jahre gebaut. Neben der Gaststätte war an der Ostseite der Laden der Metzgerei Amm vorhanden. Die Siedlung „Neue Heimat“ war in kürzester Zeit voll entstanden und alle mit der Siedlung neu erstandenen Vereine hatten in der  „Waldschänke“ ihren Mittelpunkt.  
Die neue „Waldschänke“, wie man sie heute noch kennt, wurde als Wohn- und Geschäftshaus mit einem großen Garten, der bis zur Fürther Straße ging, mit dichten Nadelholzbestand, 1955 gebaut. Neben der Gaststätte war an der Ostseite der Laden der Metzgerei Amm vorhanden. Die Siedlung „Neue Heimat“ war in kürzester Zeit voll entstanden und alle mit der Siedlung neu erstandenen Vereine hatten in der  „Waldschänke“ ihren Mittelpunkt.  
Als Wirt war über lange Zeit Jupp Metzler im Einsatz. Die Familie betrieb auch den „Ritzmannhöfer Bungalow“, eine damalige Topadresse als Nachtclub und später Disco sowie eine Schnapsbrennerei („Ritzipizzi“).  
Als Wirt war über lange Zeit Jupp Metzler im Einsatz. Die Familie betrieb auch den „Ritzmannhöfer Bungalow“, eine damalige Topadresse als Nachtclub und später Disco sowie eine Schnapsbrennerei („Ritzipizzi“).  
Es gab eine „Siedler Kärwa“ vor der Waldschänke, einen legendären Lampion-Umzug der Kinder zum Sommerfest des [[Siedlerverein]], schöne Weihnachtsfeiern mit Verlosung der von den Siedlern selbst gespendeten Losgewinne und tolle „Kappen-Abende“ im Fasching (eine papierene Kapitänsmütze oder orientalischer Fes und man war maskiert). Nicht ganz so mondän wie die legendären Faschingsbälle in der längst abgerissenen Turnhalle, wo mancher auch mit der „Hölle“ (Bar) unter der Bühne Bekanntschaft machte. Diese Art Freizeitgestaltung in einer Zeit mit einer 6-Tage-Arbeitswoche mit mindestens 50 Wochenarbeitsstunden und einer immensen nachkriegsbedingten Aufbauleistung für Jedermann war eine ganz andere und heute schwer erklärbar…
Es gab eine „Siedler Kärwa“ vor der Waldschänke, einen legendären Lampion-Umzug der Kinder zum Sommerfest des [[Siedlerverein]], schöne Weihnachtsfeiern mit Verlosung der von den Siedlern selbst gespendeten Losgewinne und tolle „Kappen-Abende“ im Fasching (eine papierene Kapitänsmütze oder orientalischer Fes und man war maskiert). Nicht ganz so mondän wie die legendären Faschingsbälle in der längst abgerissenen Turnhalle, wo mancher auch mit der „Hölle“ (Bar) unter der Bühne Bekanntschaft machte. Diese Art Freizeitgestaltung in einer Zeit mit einer 6-Tage-Arbeitswoche mit mindestens 50 Wochenarbeitsstunden und einer immensen nachkriegsbedingten Aufbauleistung für Jedermann war eine ganz andere und heute schwer erklärbar…
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