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Ob die Wirtschaft als Kantine für die Arbeiter, die das Gelände urbar machten, gebaut wurde, ist nicht mehr bekannt. Das Altdorf Stadeln hatte seine Wirtschaften „Kalb“, „Goldener Engel“ und „Am Vacher Bahnhof“, so dass die „Waldschänke“ da uninteressant war. | Ob die Wirtschaft als Kantine für die Arbeiter, die das Gelände urbar machten, gebaut wurde, ist nicht mehr bekannt. Das Altdorf Stadeln hatte seine Wirtschaften „Kalb“, „Goldener Engel“ und „Am Vacher Bahnhof“, so dass die „Waldschänke“ da uninteressant war. | ||
Der erste Wirt bis zum heute noch stehenden Neubau von 1955 war Karl Schindler mit seiner Frau Berta (siehe Foto). Als einer der wenigen hatte er schon kurze Zeit nach dem Krieg ein Auto, einen Opel P 4, Bj. 1937, der leider später in seinen Garten nach einem neuen Gogomobil T 600 verrottete. In seinem kleinen Haus an der Östl. Waldringstraße (damals Hs.-Nr. 355), Nähe [[Eibenstraße]] an der Bahnlinie, richtete er sich nach Aufgabe seiner Wirtstätigkeit eine Flaschenbierhandlung in der alten Waldschänke ein. Nach seinem Tod wurde das Haus Jahre später durch eine Gasexplosion total zerstört, brannte ab und seine Frau überlebte dieses Unglück nicht. | Der erste Wirt bis zum heute noch stehenden Neubau von 1955 war Karl Schindler mit seiner Frau Berta (siehe Foto). Als einer der wenigen hatte er schon kurze Zeit nach dem Krieg ein Auto, einen Opel P 4, Bj. 1937, der leider später in seinen Garten nach einem neuen Gogomobil T 600 verrottete. In seinem kleinen Haus an der Östl. Waldringstraße (damals Hs.-Nr. 355), Nähe [[Eibenstraße]] an der Bahnlinie, richtete er sich nach Aufgabe seiner Wirtstätigkeit eine Flaschenbierhandlung in der alten Waldschänke ein. Nach seinem Tod wurde das Haus Jahre später durch eine Gasexplosion total zerstört, brannte ab und seine Frau überlebte dieses Unglück nicht. | ||
Die neue „Waldschänke“, wie man sie heute noch kennt, wurde als Wohn- und Geschäftshaus mit einem großen Garten, der bis zur Fürther Straße ging, mit dichten Nadelholzbestand, 1955 gebaut. Neben der Gaststätte war an der Ostseite der Laden der Metzgerei Amm vorhanden. Die Siedlung „Neue Heimat“ war in kürzester Zeit voll entstanden und alle mit der Siedlung neu erstandenen Vereine hatten in der „Waldschänke“ ihren Mittelpunkt. | Die neue „Waldschänke“, wie man sie heute noch kennt, wurde als Wohn- und Geschäftshaus mit einem großen Garten, der bis zur Fürther Straße ging, mit dichten Nadelholzbestand, 1955 gebaut. Neben der Gaststätte war an der Ostseite der Laden der Metzgerei Amm vorhanden. Die Siedlung „Neue Heimat“ war in kürzester Zeit voll entstanden und alle mit der Siedlung neu erstandenen Vereine hatten in der „Waldschänke“ ihren Mittelpunkt. | ||
Die heutige „Waldschänke bei Jorgo“ ist seit vielen Jahren schon in bewährten Händen, auf griechische und fränkische Küche spezialisiert und ausgerichtet und setzt die lange Tradition der Gastwirtschaft somit fort. | Die heutige „Waldschänke bei Jorgo“ ist seit vielen Jahren schon in bewährten Händen, auf griechische und fränkische Küche spezialisiert und ausgerichtet und setzt die lange Tradition der Gastwirtschaft somit fort. | ||
==Zeitzeugenberichte== | ==Zeitzeugenberichte== | ||
[[Datei:Werbung Waldschänke 1963.jpg|thumb|right|Werbung der Waldschänke von 1963]] | |||
''Als Wirt war über lange Zeit Jupp Metzler im Einsatz. Die Familie betrieb auch den „[[Ritzmannshöfer Bungalow]]“, eine damalige Topadresse als Nachtclub und später Disco sowie eine Schnapsbrennerei („Ritzipizzi“).'' | ''Als Wirt war über lange Zeit Jupp Metzler im Einsatz. Die Familie betrieb auch den „[[Ritzmannshöfer Bungalow]]“, eine damalige Topadresse als Nachtclub und später Disco sowie eine Schnapsbrennerei („Ritzipizzi“).'' | ||
''Es gab eine „Siedler Kärwa“ vor der Waldschänke, einen legendären Lampion-Umzug der Kinder zum Sommerfest des [[Siedlerverein]]s, schöne Weihnachtsfeiern mit Verlosung der von den Siedlern selbst gespendeten Losgewinne und tolle „Kappen-Abende“ im Fasching (eine papierene Kapitänsmütze oder orientalischer Fes und man war maskiert). Nicht ganz so mondän wie die legendären Faschingsbälle in der längst abgerissenen Turnhalle, wo mancher auch mit der „Hölle“ (Bar) unter der Bühne Bekanntschaft machte. Diese Art Freizeitgestaltung in einer Zeit mit einer 6-Tage-Arbeitswoche mit mindestens 50 Wochenarbeitsstunden und einer immensen nachkriegsbedingten Aufbauleistung für Jedermann war eine ganz andere und heute schwer erklärbar…'' | ''Es gab eine „Siedler Kärwa“ vor der Waldschänke, einen legendären Lampion-Umzug der Kinder zum Sommerfest des [[Siedlerverein]]s, schöne Weihnachtsfeiern mit Verlosung der von den Siedlern selbst gespendeten Losgewinne und tolle „Kappen-Abende“ im Fasching (eine papierene Kapitänsmütze oder orientalischer Fes und man war maskiert). Nicht ganz so mondän wie die legendären Faschingsbälle in der längst abgerissenen Turnhalle, wo mancher auch mit der „Hölle“ (Bar) unter der Bühne Bekanntschaft machte. Diese Art Freizeitgestaltung in einer Zeit mit einer 6-Tage-Arbeitswoche mit mindestens 50 Wochenarbeitsstunden und einer immensen nachkriegsbedingten Aufbauleistung für Jedermann war eine ganz andere und heute schwer erklärbar…'' |