Abraham Pickert: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Abraham Pickert''' war Kunsthändler und Stadtgerichtstaxator im 19. Jahrhundert.
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'''Abraham Pickert''' (geb. 19. Februar [[1783]], gest. 23. Februar [[1870]] in Nürnberg) war Kunsthändler, königl. Hofantiquar, Stadtgerichtstaxator im 19. Jahrhundert und Vater des berühmten Sammlers [[Sigmund Pickert]].
 
==Leben==
Im Juni 1830 bekam er für mutige und erfolgreiche Einsätze bei mehreren Brandunglücken das königliche silberne Verdienst-Ehrenzeichen erteilt.<ref>"Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 29. Juni 1830</ref>
 
Der "Friedens- u. Kriegs-Kurier" berichtet [[1838]], dass "Ihre k. Hoh. die Prinzessin von Oranien [...] das Antiquitäten- und Raritätenkabinet des jüdischen Handelsmanns Pickert besichtigte, und ansehnliche Einkäufe machte."<ref>"Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 17. August 1838</ref> Im selben Jahr fand ein Besuch der Kaiserin von Rußland und der Großfürstin Alexandra statt, welche für mehr als 4000 Gulden Einkäufe tätigten.<ref>"Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 9. September 1838</ref><ref>"Kourier an der Donau" vom 1. Oktober 1838</ref>
 
[[1840]] besuchte König Ludwig nach einer Fahrt mit der Ludwigs-Eisenbahn "das reiche Antiquitäten-Cabinet des Antiquitäten-Händlers Pickert".<ref>''Erinnerungen an das Volksfest, das Übungslager und an den Aufenthalt der königlichen Familie in der Burg zu Nürnberg'', Ringel u. Weißer, Nürnberg, 1840, S. 22 - [https://books.google.de/books?id=E9hDAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online]</ref>
 
Im September 1843 wurde Pickert vom Kronprinzen und der Kronprinzessin von Bayern, die einen Ausflug auf dem [[Ludwigskanal]] machten, besucht.<ref>"Fürther Tagblatt" vom 05. September 1843</ref>


Abraham Pickert war der Vater des berühmten Sammlers [[Sigmund Pickert]].
Dr. Friedrich Mayer schreibt [[1844]] in seinem Buch "Wanderungen durch das Pegnitzthal" über Pickert:
:''Eine nicht ausser Acht zu lassende Sehenswürdigkeit ist die Pickert´sche Sammlung von Antiquitäten, Waffen, Trachten, Kunstsachen u. dgl. m. in dem neuen Theil der Frankfurter Straße. Pickert, ein Israelit steht mit allen in Geschäftsverbindung, welche mit dergleichen Gegenständen Handel treiben und hat zur richtigen Auswahl viel Takt. Er selbst handelt ebenfalls mit seinen Ankäuften und wer in der Nähe von Fürth ist, der besucht auch in der Regel diese Sammlung, in so fern er sich für solche historische Ueberreste früherer Zeiten interessirt [sic]. Viele Fürsten haben schon von Pickert Einzelnes angekauft, was sie anderwärts durchaus nicht hätten erhalten können.''<ref>Friedrich Mayer: ''Wanderungen durch das Pegnitzthal'', Nürnberg 1844, S. 44 - [https://books.google.de/books?id=apBmAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online]</ref>


Im Juni 1830 bekam er für mutige und erfolgreiche Einsätze bei mehreren Brandunglücken das königliche silberne Verdienst-Ehrenzeichen erteilt.<ref>"Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 29. Juni 1830</ref>.
Im September [[1845]] ist Pickert sogar von Alexandra Fjodorowna, Kaiserin von Russland, besucht worden. So schreibt die Bayreuther Zeitung:
:''Nürnberg, 27. September. [...] Nachdem Ihre Maj. gestern Mittag eine Fahrt nach Fürth gemacht hatte, um das Pickertsche Kabinet zu besehen, besuchte sie noch [...].''<ref> Bayreuther Zeitung vom 30. September 1845 - [https://books.google.de/books?id=ZuFDAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online]</ref>


Der "Friedens- u. Kriegs-Kurier" berichtet [[1838]], dass "Ihre k. Hoh. die Prinzessin von Oranien [...] das Antiquitäten- und Raritätenkabinet des jüdischen Handelsmanns Pickert besichtigte, und ansehnliche Einkäufe machte."<ref>"Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 17. August 1838</ref> Im selben Jahr fand ein Besuch der Kaiserin von Rußland und der Großfürstin Alexandra statt.<ref>"Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 9. September 1838</ref>
Ein weiterer Prominenter war Fürst Esterhazy aus Wien, der im September 1846 zu Besuch war.<ref>"Fürther Tagblatt", 09.09.1846</ref>


[[1840]] besuchte König Ludwig nach einer Fahrt mit der Ludwigs-Eisenbahn "das reiche Antiquitäten-Cabinet des Antiquitäten-Händlers Pickert".<ref>''Erinnerungen an das Volksfest, das Übungslager und an den Aufenthalt der königlichen Familie in der Burg zu Nürnberg'', Ringel u. Weißer, Nürnberg, 1840, S. 22 - [https://books.google.de/books?id=E9hDAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online]</ref>
Pickert wurde am 22. Januar [[1850]] zum kgl. bayer. Hofantiquar ernannt. Pickert verlegte sein an Kunstschätzen reiches Kabinett im Dezember [[1858]] nach Nürnberg und siedelte selbst auch nach Nürnberg über, ''"wo er in einem alten Patrizierhaus am Albrecht-Dürer-Platz und das Antiquitätengeschäft betrieb, das nach ihm seine Söhne Sigmund und Max, führten [...]."''<ref>Michael Berolzheimer Collection 1325-1942 -[http://www.archive.org/stream/michaelberolzheimer_01_reel01#page/n205 online-Digitalisat]</ref>


==Adressbücher==
==Adressangaben==
* Das [[Adressbuch von 1819]] führt Abraham Pickert noch als "Galanteriewaarenhändler" unter der damaligen Adresse "In der obern Frankfurther Straße" Haus-Nr. 287 auf. (Das ist die Adresse des damaligen [[Brandenburger Haus|Brandenburger Hauses]], also der Platz, wo heute das Rathaus steht.)
* Das [[Adressbuch von 1819]] führt Abraham Pickert noch als "Galanteriewaarenhändler" unter der damaligen Adresse "In der obern Frankfurther Straße" Haus-Nr. 287 auf. (Das ist die Adresse des damaligen [[Brandenburger Haus|Brandenburger Hauses]], also ungefähr der Platz, wo heute das Rathaus steht.)
* Im [[Adressbuch von 1846]] wird er dann schon als "Kunsthändler" bezeichnet, und zwar unter der damaligen Adresse "Königsstraße" Haus-Nr. 403.
* Im "Adreßbuch der Kaufleute & Fabrikanten von ganz Deutschland, so wie der Haupt-Handels- & Fabrikorte des übrigen Europa & der anderen Welttheile" von 1828<ref>"Adreßbuch der Kaufleute & Fabrikanten von ganz Deutschland, so wie der Haupt-Handels- & Fabrikorte des übrigen Europa & der anderen Welttheile. Erster Theil.", Nürnberg, 1828, S. 139 - [https://books.google.de/books?id=SGNnAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online-Digitalisat]</ref> wird "Pikert (Abraham)" dann als Antiquitätenhändler aufgeführt.
* Er selbst gibt 1841 seine bisherige Adresse mit der "[[Altneugasse|alt-neuen Gasse]]" und seine neue Adresse mit "obere Königsstraße Nro. 403"an<ref>"Allgemeine Zeitung von und für Bayern" (Fränkischer Kurier), 13.05.1841</ref>
* Im [[Adressbuch von 1846]] wird er als "Kunsthändler" bezeichnet, und zwar unter der damaligen Adresse "Königsstraße" Haus-Nr. 403.
* 1854: Pickert A., 403/I., königl. Hofantiquar und Besitzer einer Kunst und Antiquitätenhandlung.<ref>[[Adressbuch von 1854]]</ref>
* 1857: Pickert, Abrah., "Obere Königsstraße" Nr. 403, Firma A. Pickert, kgl. Hofantiquar<ref>[[Adressbuch von 1857]]</ref>


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references />
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==Bilder==
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Aktuelle Version vom 24. Mai 2019, 15:40 Uhr

Abraham Pickert (geb. 19. Februar 1783, gest. 23. Februar 1870 in Nürnberg) war Kunsthändler, königl. Hofantiquar, Stadtgerichtstaxator im 19. Jahrhundert und Vater des berühmten Sammlers Sigmund Pickert.

Leben

Im Juni 1830 bekam er für mutige und erfolgreiche Einsätze bei mehreren Brandunglücken das königliche silberne Verdienst-Ehrenzeichen erteilt.[1]

Der "Friedens- u. Kriegs-Kurier" berichtet 1838, dass "Ihre k. Hoh. die Prinzessin von Oranien [...] das Antiquitäten- und Raritätenkabinet des jüdischen Handelsmanns Pickert besichtigte, und ansehnliche Einkäufe machte."[2] Im selben Jahr fand ein Besuch der Kaiserin von Rußland und der Großfürstin Alexandra statt, welche für mehr als 4000 Gulden Einkäufe tätigten.[3][4]

1840 besuchte König Ludwig nach einer Fahrt mit der Ludwigs-Eisenbahn "das reiche Antiquitäten-Cabinet des Antiquitäten-Händlers Pickert".[5]

Im September 1843 wurde Pickert vom Kronprinzen und der Kronprinzessin von Bayern, die einen Ausflug auf dem Ludwigskanal machten, besucht.[6]

Dr. Friedrich Mayer schreibt 1844 in seinem Buch "Wanderungen durch das Pegnitzthal" über Pickert:

Eine nicht ausser Acht zu lassende Sehenswürdigkeit ist die Pickert´sche Sammlung von Antiquitäten, Waffen, Trachten, Kunstsachen u. dgl. m. in dem neuen Theil der Frankfurter Straße. Pickert, ein Israelit steht mit allen in Geschäftsverbindung, welche mit dergleichen Gegenständen Handel treiben und hat zur richtigen Auswahl viel Takt. Er selbst handelt ebenfalls mit seinen Ankäuften und wer in der Nähe von Fürth ist, der besucht auch in der Regel diese Sammlung, in so fern er sich für solche historische Ueberreste früherer Zeiten interessirt [sic]. Viele Fürsten haben schon von Pickert Einzelnes angekauft, was sie anderwärts durchaus nicht hätten erhalten können.[7]

Im September 1845 ist Pickert sogar von Alexandra Fjodorowna, Kaiserin von Russland, besucht worden. So schreibt die Bayreuther Zeitung:

Nürnberg, 27. September. [...] Nachdem Ihre Maj. gestern Mittag eine Fahrt nach Fürth gemacht hatte, um das Pickertsche Kabinet zu besehen, besuchte sie noch [...].[8]

Ein weiterer Prominenter war Fürst Esterhazy aus Wien, der im September 1846 zu Besuch war.[9]

Pickert wurde am 22. Januar 1850 zum kgl. bayer. Hofantiquar ernannt. Pickert verlegte sein an Kunstschätzen reiches Kabinett im Dezember 1858 nach Nürnberg und siedelte selbst auch nach Nürnberg über, "wo er in einem alten Patrizierhaus am Albrecht-Dürer-Platz und das Antiquitätengeschäft betrieb, das nach ihm seine Söhne Sigmund und Max, führten [...]."[10]

Adressangaben

  • Das Adressbuch von 1819 führt Abraham Pickert noch als "Galanteriewaarenhändler" unter der damaligen Adresse "In der obern Frankfurther Straße" Haus-Nr. 287 auf. (Das ist die Adresse des damaligen Brandenburger Hauses, also ungefähr der Platz, wo heute das Rathaus steht.)
  • Im "Adreßbuch der Kaufleute & Fabrikanten von ganz Deutschland, so wie der Haupt-Handels- & Fabrikorte des übrigen Europa & der anderen Welttheile" von 1828[11] wird "Pikert (Abraham)" dann als Antiquitätenhändler aufgeführt.
  • Er selbst gibt 1841 seine bisherige Adresse mit der "alt-neuen Gasse" und seine neue Adresse mit "obere Königsstraße Nro. 403"an[12]
  • Im Adressbuch von 1846 wird er als "Kunsthändler" bezeichnet, und zwar unter der damaligen Adresse "Königsstraße" Haus-Nr. 403.
  • 1854: Pickert A., 403/I., königl. Hofantiquar und Besitzer einer Kunst und Antiquitätenhandlung.[13]
  • 1857: Pickert, Abrah., "Obere Königsstraße" Nr. 403, Firma A. Pickert, kgl. Hofantiquar[14]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. "Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 29. Juni 1830
  2. "Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 17. August 1838
  3. "Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 9. September 1838
  4. "Kourier an der Donau" vom 1. Oktober 1838
  5. Erinnerungen an das Volksfest, das Übungslager und an den Aufenthalt der königlichen Familie in der Burg zu Nürnberg, Ringel u. Weißer, Nürnberg, 1840, S. 22 - online
  6. "Fürther Tagblatt" vom 05. September 1843
  7. Friedrich Mayer: Wanderungen durch das Pegnitzthal, Nürnberg 1844, S. 44 - online
  8. Bayreuther Zeitung vom 30. September 1845 - online
  9. "Fürther Tagblatt", 09.09.1846
  10. Michael Berolzheimer Collection 1325-1942 -online-Digitalisat
  11. "Adreßbuch der Kaufleute & Fabrikanten von ganz Deutschland, so wie der Haupt-Handels- & Fabrikorte des übrigen Europa & der anderen Welttheile. Erster Theil.", Nürnberg, 1828, S. 139 - online-Digitalisat
  12. "Allgemeine Zeitung von und für Bayern" (Fränkischer Kurier), 13.05.1841
  13. Adressbuch von 1854
  14. Adressbuch von 1857

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