EuromedClinic: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki

Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 5: Zeile 5:
Die Idee zur EuromedClinic entstand nach Angaben der beiden ehem. Geschäftsführer bei einem Rucksack-Urlaub auf Madeira. Der Dipl. Ing. Michael Wünsche und Apotheker [[Jochen Schreier]] gaben gegenüber der örtlichen Presse an, dass sie im Herbst [[1988]] diese gemeinsame Idee hatten, so dass sie ihr "''privates und berufliches Leben völlig auf den Kopf''" stellten.<ref>fn: Zwei Visionäre mit viel Tatkraft. In: Fürther Nachrichten vom 7. September 1994 (Printausgabe)</ref> Ziel sollte dabei sein, Medizin und medizinische Dienstleistungen unter einem Dach anzubieten mit besonderer Architektur. Das Besondere an dem Konzept sollte sein, dass ambulante und stationäre Leistungen unter "einem Dach" angeboten werden sollten - und somit die von der Gesundheitspolitik vorgeschriebene Sektorentrennung der beiden Versorgungsarten besser verzahnt sind.  
Die Idee zur EuromedClinic entstand nach Angaben der beiden ehem. Geschäftsführer bei einem Rucksack-Urlaub auf Madeira. Der Dipl. Ing. Michael Wünsche und Apotheker [[Jochen Schreier]] gaben gegenüber der örtlichen Presse an, dass sie im Herbst [[1988]] diese gemeinsame Idee hatten, so dass sie ihr "''privates und berufliches Leben völlig auf den Kopf''" stellten.<ref>fn: Zwei Visionäre mit viel Tatkraft. In: Fürther Nachrichten vom 7. September 1994 (Printausgabe)</ref> Ziel sollte dabei sein, Medizin und medizinische Dienstleistungen unter einem Dach anzubieten mit besonderer Architektur. Das Besondere an dem Konzept sollte sein, dass ambulante und stationäre Leistungen unter "einem Dach" angeboten werden sollten - und somit die von der Gesundheitspolitik vorgeschriebene Sektorentrennung der beiden Versorgungsarten besser verzahnt sind.  


Die Konzeption des Projektes nahm ca. 1,5 Jahre in Anspruch, so dass im Januar [[1990]] erstmals Gespräche mit Architekten, Steuerberatern und Kommunen stattfinden konnte. Zur Realisierung des Projektes wurden finanzielle Mittel der beiden Partner freigesetzt, in dem sie ihre Unternehmen veräußerten. Der Verkauf der drei bis dahin geführten Unternehmen war im Oktober [[1990]] abgeschlossen, so dass jetzt des Projekt in "Vollzeit" vorangetrieben werden konnte. Allerdings drohte das Projekt auf Grund von Veränderungen der Krankenhausfinanzierung und der geänderten Gesetzgebung durch die Gesundheitsreform zu scheitern. Als das sog. "[[wikipedia:Gesundheitsstrukturgesetz|Gesundheitsstrukturgesetz]]" durch den damaligen Bundesgesundheitsminister [[wikipedia:Horst Seehofer|Horst Seehofer]] zum [[21. Dezember]] [[1992]] erlassen wurde, musste das Konzept der EuromedClinic durch die Initiatoren grundlegend geändert werden, da eine Finanzierung der allgemein Kassenärztlichen Betten nicht mehr gewährleistet war. Stattdessen entstand jetzt das Konzept einer Privatklinik für minimal-invasive Eingriffe. Die in der Pyramide geplanten Praxen und Büroeinheiten wurden zu Gunsten eines Hotels aufgegeben. [[1992]] fand die Grundsteinlegung statt.  
Die Konzeption des Projektes nahm ca. 1,5 Jahre in Anspruch, so dass im Januar [[1990]] erstmals Gespräche mit Architekten, Steuerberatern und Kommunen stattfinden konnte. Zur Realisierung des Projektes wurden finanzielle Mittel der beiden Partner freigesetzt, in dem sie ihre Unternehmen veräußerten. Der Verkauf der drei bis dahin geführten Unternehmen war im Oktober [[1990]] abgeschlossen, so dass jetzt des Projekt in "Vollzeit" vorangetrieben werden konnte. Allerdings drohte das Projekt auf Grund von Veränderungen der Krankenhausfinanzierung und der geänderten Gesetzgebung durch die Gesundheitsreform zu scheitern. Als das sog. "[[wikipedia:Gesundheitsstrukturgesetz|Gesundheitsstrukturgesetz]]" durch den damaligen Bundesgesundheitsminister [[wikipedia:Horst Seehofer|Horst Seehofer]] zum [[21. Dezember]] [[1992]] erlassen wurde, musste das Konzept der EuromedClinic durch die Initiatoren grundlegend geändert werden, da eine Finanzierung der allgemein Kassenärztlichen Betten nicht mehr gewährleistet war. Stattdessen entstand jetzt das Konzept einer Privatklinik für minimal-invasive Eingriffe. Die in der Pyramide geplanten Praxen und Büroeinheiten wurden zu Gunsten eines Hotels aufgegeben. [[1992]] fand die Grundsteinlegung statt. Architekt der Pyramide und des 1. Bauabschnittes war Erwin Erdlen aus dem Nürnberger Architekturbüro INSUMMMA Projektgesellschaft mbH.


Als Rechtsform wurde die GmbH gewählt, neu im Team war der Verwaltungsdirektor Thomas Heizmann. Im März [[1994]] vermeldete das Unternehmen, dass ca. 80% der Chefarztstellen besetzt waren, und auch ein Großteil der Räume vermietet wurden. Am [[18. September]] [[1994]] wurde der Öffentlichkeit erstmals das Unternehmen an einem Tag der offenen Tür präsentiert. Der Betrieb wurde im gleichen Zeitraum aufgenommen mit insgesamt fünf medizinischen Kliniken. Die Baukosten beliefen sich auf 120 Mio DM. Im Eingangsbereich der Klinik wurde ein Kunstwerk des russischen Bildhauers Vadim Kosmatschof aufgestellt.  
Als Rechtsform wurde die GmbH gewählt, neu im Team war der Verwaltungsdirektor Thomas Heizmann. Im März [[1994]] vermeldete das Unternehmen, dass ca. 80% der Chefarztstellen besetzt waren, und auch ein Großteil der Räume vermietet wurden. Am [[18. September]] [[1994]] wurde der Öffentlichkeit erstmals das Unternehmen an einem Tag der offenen Tür präsentiert. Der Betrieb wurde im gleichen Zeitraum aufgenommen mit insgesamt fünf medizinischen Kliniken. Die Baukosten beliefen sich auf 120 Mio DM. Im Eingangsbereich der Klinik wurde ein Kunstwerk des russischen Bildhauers Vadim Kosmatschof aufgestellt.  
Zeile 16: Zeile 16:


[[2006]] wurde der Geschäftsbetrieb erneut geändert. Neue Geschäftsführer wurden Dr. med. Clemens Ritter von Kempski (ehem. Schön-Kliniken) und Dr. med. Guido J. Quanz (ehem. MVZ GmbH und Aescuran GmbH).<ref>Northdata, Guido Joachim Quanz - München, Homepage online abgerufen am 6. September 2019 | 21:23 Uhr</ref> Beide führten das Unternehmen bis zur Übernahme [[2013]] an die Schön-Klinik Gruppe im Jahr [[2013]].
[[2006]] wurde der Geschäftsbetrieb erneut geändert. Neue Geschäftsführer wurden Dr. med. Clemens Ritter von Kempski (ehem. Schön-Kliniken) und Dr. med. Guido J. Quanz (ehem. MVZ GmbH und Aescuran GmbH).<ref>Northdata, Guido Joachim Quanz - München, Homepage online abgerufen am 6. September 2019 | 21:23 Uhr</ref> Beide führten das Unternehmen bis zur Übernahme [[2013]] an die Schön-Klinik Gruppe im Jahr [[2013]].
== Kritik ==


== Übernahme Schön-Kliniken==
== Übernahme Schön-Kliniken==

Version vom 6. September 2019, 21:10 Uhr

Die Karte wird geladen …

Die EuromedClinic war eine Privatklinik mit angrenzendem Hotel in der Fürther Südstadt.

Geschichte

Die Idee zur EuromedClinic entstand nach Angaben der beiden ehem. Geschäftsführer bei einem Rucksack-Urlaub auf Madeira. Der Dipl. Ing. Michael Wünsche und Apotheker Jochen Schreier gaben gegenüber der örtlichen Presse an, dass sie im Herbst 1988 diese gemeinsame Idee hatten, so dass sie ihr "privates und berufliches Leben völlig auf den Kopf" stellten.[1] Ziel sollte dabei sein, Medizin und medizinische Dienstleistungen unter einem Dach anzubieten mit besonderer Architektur. Das Besondere an dem Konzept sollte sein, dass ambulante und stationäre Leistungen unter "einem Dach" angeboten werden sollten - und somit die von der Gesundheitspolitik vorgeschriebene Sektorentrennung der beiden Versorgungsarten besser verzahnt sind.

Die Konzeption des Projektes nahm ca. 1,5 Jahre in Anspruch, so dass im Januar 1990 erstmals Gespräche mit Architekten, Steuerberatern und Kommunen stattfinden konnte. Zur Realisierung des Projektes wurden finanzielle Mittel der beiden Partner freigesetzt, in dem sie ihre Unternehmen veräußerten. Der Verkauf der drei bis dahin geführten Unternehmen war im Oktober 1990 abgeschlossen, so dass jetzt des Projekt in "Vollzeit" vorangetrieben werden konnte. Allerdings drohte das Projekt auf Grund von Veränderungen der Krankenhausfinanzierung und der geänderten Gesetzgebung durch die Gesundheitsreform zu scheitern. Als das sog. "Gesundheitsstrukturgesetz" durch den damaligen Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer zum 21. Dezember 1992 erlassen wurde, musste das Konzept der EuromedClinic durch die Initiatoren grundlegend geändert werden, da eine Finanzierung der allgemein Kassenärztlichen Betten nicht mehr gewährleistet war. Stattdessen entstand jetzt das Konzept einer Privatklinik für minimal-invasive Eingriffe. Die in der Pyramide geplanten Praxen und Büroeinheiten wurden zu Gunsten eines Hotels aufgegeben. 1992 fand die Grundsteinlegung statt. Architekt der Pyramide und des 1. Bauabschnittes war Erwin Erdlen aus dem Nürnberger Architekturbüro INSUMMMA Projektgesellschaft mbH.

Als Rechtsform wurde die GmbH gewählt, neu im Team war der Verwaltungsdirektor Thomas Heizmann. Im März 1994 vermeldete das Unternehmen, dass ca. 80% der Chefarztstellen besetzt waren, und auch ein Großteil der Räume vermietet wurden. Am 18. September 1994 wurde der Öffentlichkeit erstmals das Unternehmen an einem Tag der offenen Tür präsentiert. Der Betrieb wurde im gleichen Zeitraum aufgenommen mit insgesamt fünf medizinischen Kliniken. Die Baukosten beliefen sich auf 120 Mio DM. Im Eingangsbereich der Klinik wurde ein Kunstwerk des russischen Bildhauers Vadim Kosmatschof aufgestellt.

1995 fand die erste Erweiterung innerhalb der Klinik statt. Eine zweite Station konnte in Betrieb genommen werden, zusätzlich wurden vier weitere Operationssäle in Betrieb genommen. 1996 vermeldet das Unternehmen, dass es inzwischen ca. 60.000 ambulante und stationäre Kontakte hatte, innerhalb von inzwischen 20 Abteilungen und Bereichen in der EuromedClinic.

1998 werden erste Planungen für einen Erweiterungsbau vorgenommen. Gleichzeitig verschmelzen die Unternehmen EuromedClinic & Co. KG zur EUROMED AG. Im darauffolgendem Jahr geht das Unternehmen erstmals an die Börse. Im Jahr 2000 fanden die Baumaßnahmen auf dem Gelände zur Klinikerweiterung statt, so dass ein Jahr später im Jahr 2001 die Klinikerweiterung EMC II auf dem inzwischen umbenannten Areal des "Euro-Health-Parks" eröffnet werden konnte. Das Unternehmen präsentierte stolz seine Zahlen, indem es mit 16 medizinischen Fachbereichen, über 50 Ärzten und ca. 150 EUROMED-Mitarbeitern warb. Zusätzlich zur EUROMED AG wurde 2001 die ENTACON GmbH gegründet, die als Beratungsgesellschaft für Qualitätsmanagementsysteme im Gesundheitswesen. Zu den Fachgebieten zählten: Anästhesiologie, Augenheilkunde, Chirurgie, Dermatologie und Allergologie, Gynäkologie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Innere Medizin und Kardiologie, Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie, Infektionsepidemiologie, Orthopädie / Neurochirurgie, Neurologie, Orthopädie, Orthopädie / Unfallchirurgie, Physikalische und Rehabilitative Medizin, Psychotherapie, Radiologie, Urologie und Zahnmedizin.

2001 trat der Mitbegründer Jochen Schreier nach 13-jähriger Tätigkeit aus dem Unternehmen aus, nur kurze Zeit später trat auch der zweite Mitbegründer Wünsche zum 31. Dezember 2002 aus. Alleinvorstand des Unternehmens wurde der Geschäftsführer der ENTACON - Dr. Ole Wiesinger, der zunächst das Unternehmen Restrukturierte. Dr. Wiesinger war zuvor von 1995 bis 1998 Oberarzt in der EuromedClinic und anschließend CEO (geschäftsführender Vorstand) bzw. COO (Vorstand) des Unternehmens bis 2004.[2] Die anschließend notwendig gewordenen finanziellen Maßnahmen bedurften einer Teilstundung der Mietkosten von Mitte 2003 bis zum 30. Juni 2005, und auch der Vorstandsvorsitz wechselt erneut nach nur kurzer Zeit. Nachfolger von Dr. Wiesinger wird Dipl. Vw. Hartwig Barthold.

2006 wurde der Geschäftsbetrieb erneut geändert. Neue Geschäftsführer wurden Dr. med. Clemens Ritter von Kempski (ehem. Schön-Kliniken) und Dr. med. Guido J. Quanz (ehem. MVZ GmbH und Aescuran GmbH).[3] Beide führten das Unternehmen bis zur Übernahme 2013 an die Schön-Klinik Gruppe im Jahr 2013.

Kritik

Übernahme Schön-Kliniken

Zum 1. Januar 2013 wurde die EuromedClinic an die Schön-Klinik Gruppe verkauft. Seit dem 17. April 2013 heißt die ehem. EuromedClinic "Schön Klinik Nürnberg Fürth". Damit ging das Konzept einer europaweit geplanten Privatklinik-Kette mit Zentrum in Fürth endgültig zu Ende.

In der Schön-Klinik werden aktuell folgende medizinische Schwerpunkte angeboten: Erkrankungen des Bewegungsapparates (Gelenke und Rücken), Allgemein- und Viszeralchirurgie, Adipositaschirurgie, operative Behandlung von Erkrankungen im Bauchraum, konservative und operative Behandlung von Schilddrüsen-Erkrankungen, konservative Behandlung weiterer endokrinologischer Erkrankungen, auch Diabetes mellitus und Unfallchirurgie. Insgesamt sind ca. 310 Mitarbeiter dort beschäftigt. Leiter ist aktuell (Stand Sept. 2019) Dr. Jürgen Kirschbaum.[4]

Lokalberichterstattung

Siehe auch

Weblinks

Kontakt

Schön Klinik Nürnberg Fürth
Europa-Allee 1
D-90763 Fürth (Germany)
Telefon +49 (0)911/9714-0
Telefax +49 (0)911/9714-555

Bilder

  1. fn: Zwei Visionäre mit viel Tatkraft. In: Fürther Nachrichten vom 7. September 1994 (Printausgabe)
  2. Mantres Unternehmensberatung, Homepage, online abgerufen am 6. September 2019 | 21:21 Uhr
  3. Northdata, Guido Joachim Quanz - München, Homepage online abgerufen am 6. September 2019 | 21:23 Uhr
  4. Schön-Kliniken, Homepage, online abgerufen am 6. September 2019 | 21:15 Uhr