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Version vom 2. Dezember 2019, 00:22 Uhr
Ein Fair-Teiler ist eine öffentliche Abholstelle für Lebensmittel, die von Foodsharing-/Foodsaving[1]-Aktivisten in ehrenamtlicher Arbeit gesammelt und zur Selbstbedienung durch jedermann bereitgestellt werden.
Zielsetzung
Der Foodsharing-Bewegung liegt die Überzeugung zugrunde, dass jegliche Lebensmittel einer bestimmungsgemäßen Verwendung zugeführt werden und nicht (mangels Nachfrage, wegen Überschreitung des Mindeshaltbarkeitsdatums oder nicht gegebener Verkaufsfähigkeit) vernichtet werden sollten. Freiwillige Lebensmittelretter sammeln - nach vorheriger Schulung und Einweisung - z. B. nicht verkaufte Backwaren kurz vor Ladenschluss ein und bringen diese zu eigens dafür eingerichteten Lagerplätzen (eben den Fair-Teilern), wo sie von jedermann mitgenommen (und später verzehrt) werden können. Eine Bedürftigkeit (wie beispielsweise bei der Fürther Tafel) muss nicht nachgewiesen werden, da nicht die Armenspeisung, sondern die Verschwendungsvermeidung und der Gedanke der Ressourcenschonung im Vordergrund stehen.
Fair-Teiler in Fürth
Öffnungszeiten
Der Fürther Fair-Teiler befindet sich im Hof des Anwesens Königswarterstraße 58, genauer gesagt am Rückgebäude der Diakonie, und ist rund um die Uhr zugänglich. Die von den Lebensmittelrettern angelieferten Waren werden in Isolierbehältern aus Styropor aufbewahrt.
Seit Dezember 2018 gibt es einen zweite Anlaufstelle. Diese befindet sich in der Fronmüllerstraße 70, auf dem Gelände der Lebenshilfe.[2]
Eine dritte Verteilstelle wurde im Mai 2019 hinter der Heilig-Geist-Kirche an der Max-Planck-Straße in einem Gartenhäuschen eröffnet.[3]
Sortiment
Das Sortiment wechselt und ist abhängig von den Restbeständen der spendenden Betriebe (Bäckereien, Supermärkte) und Privatpersonen.
Während Brot, Brötchen, Brezeln und andere Backwaren zu den regelmäßig vorhandenen "Standards" gehören, fallen gelegentlich auch "Sonderposten" (Gemüse, Milchprodukte, Fertigspeisen u.a.) in teils großen Mengen an. Dabei handelt es sich beispielsweise um Produktionsüberschüsse, Lagerüberhänge oder nicht abverkaufte Ware nach Großveranstaltungen. Über spontan initiierte "Weitersagen"-Kommunikationsketten (per Mail, Messenger, soziale Netzwerke) wird in solchen Fällen versucht, eine möglichst große Anzahl von potentiellen Abnehmern kurzfristig zu mobilisieren, damit die am Fair-Teiler bereitgestellte Ware nicht verdirbt.
Die "Kunden" sind aufgerufen, ihre eigenen Transportgefäße (Tüten, Dosen) mitzubringen und nicht mehr mitzunehmen, als sie selbst und ihre Angehörigen, Freude, Kollegen usw. verzehren können.
Besonderheiten
Im November 2016 wurde die Fürther Foodsaver-Gruppe mit dem Umweltpreis der Stadt Fürth ausgezeichnet. Stellvertretend für das gesamte Team nahm die Fürther Foodsaver-Botschafterin Monika Schelenz das Preisgeld in Höhe von 300 EUR entgegen. Seit 2017 agieren die Fürther Lebensmittelretter unabhängig von der deutschen Dachorganisation foodsharing.de in Eigeninitiative. [4]
Kontakt
Lokalberichterstattung
- Claudia Ziob: Lebensmittelretter legen jetzt auch in Fürth los - Foodsharing-Bewegung ist angekommen: Aktionsgruppe ist im Aufbau. In: Fürther Nachrichten vom 24. August 2015 - online abrufbar
- Claudia Ziob: Essensretter in Fürth suchen noch Mitstreiter - Foodsharing: Seit einigen Monaten werden auch in der Kleeblattstadt Lebensmittel verschenkt. In: Fürther Nachrichten vom 25. Oktober 2015 - online abrufbar
- Claudia Ziob: Lebensmittelretter hoffen auf Hilfe - Gesucht werden mehr Mitstreiter, mehr Verteiler-Standorte und mehr Betriebe. In: Fürther Nachrichten vom 13. Dezember 2017 - online abrufbar
Siehe auch
Weblinks
- LEBENS-mittel-RETTEN & mehr - www.lmrundmehr.de
Anmerkungen & Einzelnachweise
- ↑ engl. für "Lebensmittelteiler" bzw. "Lebensmittelretter"
- ↑ Petra Fiedler: Gutes aus der Tonne. In: Fürther Nachrichten vom 6. Dezember 2018 (Druckausgabe) bzw. Lebensmittelretter beziehen zweiten Fürther Standort. In: nordbayern.de vom 7. Dezember 2018 - online abrufbar
- ↑ fn: Neue Station der Lebensmittelretter. In: Fürther Nachrichten vom 13. Mai 2019
- ↑ Jannik Veh: Lebensretter für Radios und Radieschen - Vier Projekte bekommen den Umweltpreis. In: Fürther Nachrichten vom 15. November 2016 - online abrufbar