Dynamit-Nobel: Unterschied zwischen den Versionen

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Ab [[1894]] errichtete die ''Rheinisch-Westfälische Sprengstoff AG (RWS)''  eine Munitionsfabrik in [[Stadeln]] als Erweiterung des seit 1889 in Nürnberg bestehenden Betriebs (vormals Heinrich Utendoerffer). [[1931]] wird die RWS mit der ''Dynamit-Nobel AG'' verschmolzen. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden die Fabriken gezielt bombadiert, das Stadelner Werk blieb jedoch weitgehend unbeschädigt. Nach Kriegsende erfolgte die Demontage der Produktionsanlagen durch die U.S.-Amerikaner. 1948/49 erfolgte die Gründung eines eigenständigen, vom Hauptsitz Troisdorf abgetrennten Industriebetriebs. Dieser Zustand wurde aber bereits 1952 wieder revertiert und die vor dem Krieg gültige Rechtsform hergestellt.<ref>''Das Werk Stadeln der Dynamit Nobel AG''. In: Deutsches Waffen-Journal Nr. 12, Dezember 1968, S. 904 - 910</ref> Seit der Eingemeindung Stadelns im Jahr 1972 ist die von den Fürthern ''"Pulver''" genannte Fabrik zu Fürth zugehörig. Weithin sichtbares Kennzeichen der ist der sog. ''Pulverturm'', welcher u. A. zur Produktion von Schrotkugeln dient.
  
 
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Die Produktion umfasste Jagd-, Sport-, Schreckschuss- und militärische Munition sowie verschiedene Sorten von Zündmitteln und Patronen bei denen die Pulverkraft als Treibmittel genutzt wird (z. B. Kartuschen für Bolzensetzgeräte in der Bauindustrie, Airbags im KFZ-Bereich, usw.)
 
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==Literatur==
 
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Version vom 23. Dezember 2011, 00:24 Uhr

Die 2004 aufgelöste Dynamit Nobel AG war ein deutsches Chemie- und Rüstungsunternehmen mit einer Niederlassung in Fürth in der Kronacher Straße 63.

Zur allgemeinen Thematik rund um das Thema Dynamit Nobel AG sei auf den entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.

Geschichte

Ab 1894 errichtete die Rheinisch-Westfälische Sprengstoff AG (RWS) eine Munitionsfabrik in Stadeln als Erweiterung des seit 1889 in Nürnberg bestehenden Betriebs (vormals Heinrich Utendoerffer). 1931 wird die RWS mit der Dynamit-Nobel AG verschmolzen. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Fabriken gezielt bombadiert, das Stadelner Werk blieb jedoch weitgehend unbeschädigt. Nach Kriegsende erfolgte die Demontage der Produktionsanlagen durch die U.S.-Amerikaner. 1948/49 erfolgte die Gründung eines eigenständigen, vom Hauptsitz Troisdorf abgetrennten Industriebetriebs. Dieser Zustand wurde aber bereits 1952 wieder revertiert und die vor dem Krieg gültige Rechtsform hergestellt.[1] Seit der Eingemeindung Stadelns im Jahr 1972 ist die von den Fürthern "Pulver" genannte Fabrik zu Fürth zugehörig. Weithin sichtbares Kennzeichen der ist der sog. Pulverturm, welcher u. A. zur Produktion von Schrotkugeln dient.

1996 konnte das 100 jährige Jubiläum gefeiert werden.

Schrittweise Auflösung

1998 übernahm die Aschaffenburger Lenkrad-Firma Petri das Airbag-Geschäft mit 150 Beschäftigten, 2002 die Schweizer Ruag das Munitionsgeschäft mit 800 Beschäftigten und 2004 die amerikanische Delphi Corporation die Automobil-Sicherheitssparte mit 210 Beschäftigten.

Produkte

Historische Munitionsschachtel der Fa. Utendoerffer

Die Produktion umfasste Jagd-, Sport-, Schreckschuss- und militärische Munition sowie verschiedene Sorten von Zündmitteln und Patronen bei denen die Pulverkraft als Treibmittel genutzt wird (z. B. Kartuschen für Bolzensetzgeräte in der Bauindustrie, Airbags im KFZ-Bereich, usw.)

Eigenmarken

Unter der Dachmarke Dynamit Nobel wurden weiterhin alte bzw. hinzugekaufte Marken unter deren Eigennamen produziert und vertrieben. Dies waren RWS (der ursprüngliche Name des Unternehmens bis 1931), GECO (Gustav Genschow & Co AG) seit 196?, Rottweil seit 19??, norma (Norma Precision AB, Schweden) seit 1990 sowie HP (Hirtenberger AG) seit 2003 (nach der Übernahme durch RUAG).

Literatur

  • Das Werk Stadeln der Dynamit Nobel AG. In: Deutsches Waffen-Journal Nr. 12, Dezember 1968, S. 904 - 910

Lokalpresse

  • Johannes Alles: Die Wirtschaftskrise holt auch Delphi ein. In: Fürther Nachrichten vom 27. November 2009 - FN

Weblinks


Einzelnachweise

  1. Das Werk Stadeln der Dynamit Nobel AG. In: Deutsches Waffen-Journal Nr. 12, Dezember 1968, S. 904 - 910