Vergnügungsverein Kreuzbauern: Unterschied zwischen den Versionen

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So war es nur folgerichtig, dass [[1911]] mit dem [[Vergnügungsverein Edelweiß|Edelweiß]] ein weiterer Vergnügungsverein entstand, der für alle bei den Kreuzbauern nicht Aufgenommenen offenstand. Seit dieser Zeit gab es in Poppenreuth auch zwei Kirchweihbäume.<ref>Barbara Ohm: [[Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes (Buch)|Poppenreuth - Geschichte eines Dorfes]], S. 132</ref> Das Stammlokal der Kreuzbauern war das [[Zum roten Roß (Poppenreuth)|Rote Roß]], später die [[Zur Krone|Krone]]. Darum wurde der "Kreuzbauern-Kirchweihbaum" vor dem [[Zum roten Roß (Poppenreuth)|Roten Roß]] bzw. vor der [[Zur Krone|Krone]] aufgestellt.  
So war es nur folgerichtig, dass [[1911]] mit dem [[Vergnügungsverein Edelweiß|Edelweiß]] ein weiterer Vergnügungsverein entstand, der für alle bei den Kreuzbauern nicht Aufgenommenen offenstand. Seit dieser Zeit gab es in Poppenreuth auch zwei Kirchweihbäume.<ref>Barbara Ohm: [[Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes (Buch)|Poppenreuth - Geschichte eines Dorfes]], S. 132</ref> Das Stammlokal der Kreuzbauern war das [[Zum roten Roß (Poppenreuth)|Rote Roß]], später die [[Zur Krone|Krone]]. Darum wurde der "Kreuzbauern-Kirchweihbaum" vor dem [[Zum roten Roß (Poppenreuth)|Roten Roß]] bzw. vor der [[Zur Krone|Krone]] aufgestellt.  


==Geschichte der Kreuzbauern==
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es in Fürth etliche Vereinsgründungen <ref>Bernd Windsheimer: Geschichte der Stadt Fürth, Seite 102:  "''Mit einer Vielzahl von Geselligkeits- und "Fressvereinen" besaß Fürth zudem, bezogen auf die Bevölkerung, die meisten Vereine einer deutschen Stadt.''"</ref>.
Unter dem Titel "Kreuzbauern" gab es allein in Fürth 4 Exemplare. <br/>
* 1863 Kreuz-Bauern-Verein
* 1872 Hummel-Bauern = 1873 Schwarzkreuzbauern
* 1875 Weißkreuzbauern-Verein
* 1881 Weißkreuzbauern - die Alten<br/>
Auf dem Land gab es Kreuzbauernvereine in
* 1873 Bruck, Kreuzbauern-Verein
* 1883 Frauenaurach, Kreuzbauern-Verein
* 1884 Burgfarrnbach, Rot-Kreuzbauern-Verein
* 1888 Kraftshof, Kreuzbauern-Verein
* 1889 Ronhof-Kronach, Verein Kreuzbauern
* 1890 Eltersdorf, Kreuzbauern-Verein


Im Jahr [[2019]] existiert allein noch der im Dreikaiserjahr [[1888]] gegründete Poppenreuther Kreuzbauernverein. Laut Statuten gilt als vereinszweck ''gesellige und belehrende Unterhaltung''.


===Namensherkunft===
[[Datei:Wappen Kreuzbauern PP.jpg|miniatur|right|Wappen der Kreuzbauern]]
Eine schlüssige Erklärung für die Namensherkunft gibt es nicht. In Schwabach beruft sich die „Kreuzbauern-Gemeinde“ von 1861 (seit 1904 „Weißkreuzbauern“) auf den Bauernkrieg des Jahres 1525. In Poppenreuth hat man eher an das „[[Sühnekreuze#Sühnekreuz in Poppenreuth|Steinkreuz]]“ beim „[[Kreuzsteinweg (Steinkreuz)|Kreuzsteinweg]]“ gedacht, wo die allerdings längst widerlegte [[Das Blutgericht im Bauernkrieg|Sage]], dass angeblich 1525 zusammen mit dem Eltersdorfer Pfarrer Georg Vogel 13 aufständische Bauern hingerichtet worden sein sollen.<br/>
Rätselhaft sind ebenso die „Bauern“ im Namen, denn die ersten Vereine dieser Benennung gab es gerade nicht auf den Dörfern, sondern nachweislich in den Städten. 
Naheliegend könnte darum das Kartenspiel sein. Im deutschen Kartenspiel lauten die Farben „Eichel – Grün – Rot – Schelln“. Höchste Trümpfe sind die „Bauern“ genannten Ober, von ihnen wiederum der als „der Alte“ bezeichnete Eichel-Ober. <br/>
Im französischen Blatt heißen die Farben „Kreuz – Pik – Herz – Karo“. Höchster Trumpf ist die „Kreuz-Dame“. Es wäre möglich, dass beim Spielen deutsche und französische Bezeichnungen miteinander kombiniert wurden und für den höchsten Trumpf damals der Name „Kreuz-Bauer“ gebräuchlich war. Einiges spricht dafür, dass der Vereinsname „Kreuzbauern“ so zu erklären ist. Auf die Nähe zum Kartenspiel lässt der Zuname „Die Alten“ ausgerechnet beim jüngsten der Fürther Vereine (von 1881) schließen.
Zum 25-jährigen Jubiläum von [[1913]] wurde ein „Vereinszeichen“ entworfen. Der kleine Wappenschild ist emailliert, nach den Fürther Stadtfarben in Weiß und Grün schräg geteilt und zeigt zwei über „Kreuz“ sich fassende Hände wohl von „Bauern“, dazu die Inschrift: „Kreuzbauern Fürth-Poppenreuth“. Damit hatte sich also die gutgemeinte aber vordergründige Deutung des Vereinsnamens durchgesetzt. 




===Die Ballotage===
===Die Ballotage===
[[Datei:Ballotage Kreuzbauern Poppenreuth 1.jpg|miniatur|right|Die [[Wikipedia:Kugelung|Ballotage]] der Kreuzbauern]]
Nach der Satzung der Kreuzbauern kann jeder aufgenommen werden, "''welcher einen unbescholtenen Lebenswandel führt, das 17. Lebensjahr überschritten und sich einer [[Wikipedia:Kugelung|Ballotage]] unterworfen hat''". <ref>§ 3 der Statuten der Gesellschaft der "Kreuzbauern" in Poppenreuth</ref> Die [[Wikipedia:Kugelung|Ballotage]] ist eine besondere Form des Aufnahmeverfahrens. Jeder interessierte Neuzugang braucht einen Fürsprecher in der Versammlung, der das evtl. neue Mitglied vorstellt und für ihn gutsagt. Danach muss die aufnahmebegehrende Person den Raum verlassen und die Vereinsmitglieder stimmen über den Antrag ab. Dazu gibt es schwarze (bei Ablehnung) bzw. weiße (bei Zustimmung) Kugeln, die über einen Trichter in ein Abstimmungskästchen eingelegt werden. Mit dieser Methode ist die Anonymität gewährleistet. <ref>Für Poppenreuth mündlich überliefert durch [[Kurt Georg Strattner]] und schriftlich durch Barbara Ohm: [[Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes (Buch)|Poppenreuth - Geschichte eines Dorfes]], S. 132</ref><br/>
Nach der Satzung der Kreuzbauern kann jeder aufgenommen werden, "''welcher einen unbescholtenen Lebenswandel führt, das 17. Lebensjahr überschritten und sich einer [[Wikipedia:Kugelung|Ballotage]] unterworfen hat''". <ref>§ 3 der Statuten der Gesellschaft der "Kreuzbauern" in Poppenreuth</ref> Die [[Wikipedia:Kugelung|Ballotage]] ist eine besondere Form des Aufnahmeverfahrens. Jeder interessierte Neuzugang braucht einen Fürsprecher in der Versammlung, der das evtl. neue Mitglied vorstellt und für ihn gutsagt. Danach muss die aufnahmebegehrende Person den Raum verlassen und die Vereinsmitglieder stimmen über den Antrag ab. Dazu gibt es schwarze (bei Ablehnung) bzw. weiße (bei Zustimmung) Kugeln, die über einen Trichter in ein Abstimmungskästchen eingelegt werden. Mit dieser Methode ist die Anonymität gewährleistet. <ref>Für Poppenreuth mündlich überliefert durch [[Kurt Georg Strattner]] und schriftlich durch Barbara Ohm: [[Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes (Buch)|Poppenreuth - Geschichte eines Dorfes]], S. 132</ref><br/>
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== Weblinks ==
* Kreuzbauern Poppenreuth - [https://www.kreuzbauern.de/ im Internet]
==Bilder==
==Bilder==
{{Bilder dieses Vereins}}
{{Bilder dieses Vereins}}
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