Kronprinz von Preußen: Unterschied zwischen den Versionen

K
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 22: Zeile 22:
Das Gasthaus und Hotel '''Zum Kronprinzen von Preußen''' (später '''Zum König von Preußen''') befand sich an der Ecke [[Bäumenstraße]]/[[Kohlenmarkt]]  und gehörte besonders in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den führenden Adressen der Stadt. [[1786]] wurde das Gasthaus um einen Saal erweitert.
Das Gasthaus und Hotel '''Zum Kronprinzen von Preußen''' (später '''Zum König von Preußen''') befand sich an der Ecke [[Bäumenstraße]]/[[Kohlenmarkt]]  und gehörte besonders in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den führenden Adressen der Stadt. [[1786]] wurde das Gasthaus um einen Saal erweitert.


[[1803]] erkaufte [[Johann Matthäus Stumpfmeier]] den Gasthof zum Kronprinzen von Preußen von dem Gemeindebevollmächtigten [[Georg Friedrich Humbser]].<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 204</ref> 1804 bis 1806 waren der große und kleine Saal, das Nebenzimmer am Saal und weitere angrenzende Räumlichkeiten an die [[Zur Wahrheit und Freundschaft|Freimaurerloge]] vermietet, in die Stumpfmeier selbst [[1805]] aufgenommen wurde<ref name="Grillenberger">Georg Grillenberger: »[[Geschichte der Loge zur Wahrheit und Freundschaft in Fürth (Buch)|Geschichte der Loge zur Wahrheit und Freundschaft in Fürth]]«, S. 19</ref>.
[[1803]] erkaufte [[Johann Matthäus Stumpfmeier]] den Gasthof zum Kronprinzen von Preußen von dem Gemeindebevollmächtigten [[Georg Friedrich Humbser]].<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 204</ref> 1804 bis 1806 waren der große und kleine Saal, das Nebenzimmer am Saal und weitere angrenzende Räumlichkeiten an die [[Zur Wahrheit und Freundschaft|Freimaurerloge]] vermietet, in die Stumpfmeier selbst [[1805]] aufgenommen wurde.<ref name="Grillenberger">Georg Grillenberger: »[[Geschichte der Loge zur Wahrheit und Freundschaft in Fürth (Buch)|Geschichte der Loge zur Wahrheit und Freundschaft in Fürth]]«, S. 19</ref>


[[1835]] kehrte die prominente Festgesellschaft nach der Jungfernfahrt der [[Ludwigsbahn]] am [[7. Dezember]] auf Einladung von Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen]] zum gemeinsamen Essen hier ein.
[[1835]] kehrte die prominente Festgesellschaft nach der Jungfernfahrt der [[Ludwigsbahn]] am [[7. Dezember]] auf Einladung von Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen]] zum gemeinsamen Essen hier ein.
Mindestens von 1835 bis 1848 hieß der Wirt Louis Wolferman(n).<ref>"Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 25. Januar 1835; "Fürther Tagblatt" vom 25. Januar 1839, S. 88, 26. Januar 1841, 19. Januar 1842, 1. Okt. 1847 und 1. März 1848</ref>
Mindestens von 1835 bis 1848 hieß der Wirt Louis Wolferman(n).<ref>"Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 25. Januar 1835; "Fürther Tagblatt" vom 25. Januar 1839, S. 88, 26. Januar 1841, 19. Januar 1842, 1. Okt. 1847 und 1. März 1848</ref>
Schon 1838 war ein Teil zu Privatwohnungen umgebaut worden.<ref>"Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 1.Juli 1838</ref>
Schon 1838 war ein Teil zu Privatwohnungen umgebaut worden.<ref>"Der Friedens- u. Kriegs-Kurier" vom 1. Juli 1838</ref>
Kaufmann Baumann kaufte [[1860]] von den damaligen vier Besitzern den Gasthof und richtete weitere Privatwohnungen ein.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 317</ref>  
Kaufmann Baumann kaufte [[1860]] von den damaligen vier Besitzern den Gasthof und richtete weitere Privatwohnungen ein.<ref name="FMC-317">[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 317</ref>  


==Zeitzeugenbericht==
==Zeitzeugenbericht==
In der Ansbachischen Monatsschrift aus dem Jahr [[1794]] findet sich folgende Beschreibung des Gasthofes zur Zeit der Kirchweih:
In der Ansbachischen Monatsschrift aus dem Jahr [[1794]] findet sich folgende Beschreibung des Gasthofes zur Zeit der Kirchweih:
:''Ich war vor 3 Jahren da zur Zeit der Kirchweih in dem Gasthofe zum Prinzen von Preußen oder dem Humserschen, unter welchem Namen er bekannter ist, welcher mit dem Brandenburgischen Hause einer der vornehmsten Gasthöfe ist, eine schöne Lage, ei­nen prächtigen Saal, und was das vorzüglichste ist , einen Mann voll Lebensart Billigkeit und Redlichkeit Herrn Humser zum Be­sitzer hat. In diesem Gasthofe zählte man einige 6o Schäsen und einige 40 Reuter, ohne die Fußgänger an verschiedenen Tagen der Kirchweih. In dem sehr geräumigen Saale konnte man nicht nur vor Gewühle von Menschen kaum tanzen, sondern sogar der Söller war von Fremden gepropft voll, und die meisten davon waren Nürnberger Patrizier und Kaufleute, auch zum Theil Erlanger. Im [[Brandenburger Haus|Brandenburgischen Hause]], wo auch sehr brave und billige Wirthsleute sind, so wie gute Bedienung, zählte man einige 40 Schäsen und halb so viel Pferde, mehr von der Nachbarschaft und vom Orte selbst von bürgerlichem Stande, Wirthe, Müller, und dergleichen; [...]. In beyden erstern Gasthöfen sind oft schon 30 — 40 Eymer Wein einländischer und Ausländischer ausgetrunken, 2 — 300 Gänse, noch so viel Hüner, Enten und Kapaunen, 8 — 10 Zentner Fische und Krebse aufgezehret worden.''<ref>Ansbachische Monatsschrift; Band 3, Schwabach, 1794, S. 125 f [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10376678-8 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref>
:''Ich war vor 3 Jahren da zur Zeit der Kirchweih in dem Gasthofe zum Prinzen von Preußen oder dem Humserschen, unter welchem Namen er bekannter ist, welcher mit dem Brandenburgischen Hause einer der vornehmsten Gasthöfe ist, eine schöne Lage, ei­nen prächtigen Saal, und was das vorzüglichste ist , einen Mann voll Lebensart Billigkeit und Redlichkeit Herrn Humser zum Be­sitzer hat. In diesem Gasthofe zählte man einige 60 Schäsen und einige 40 Reuter, ohne die Fußgänger an verschiedenen Tagen der Kirchweih. In dem sehr geräumigen Saale konnte man nicht nur vor Gewühle von Menschen kaum tanzen, sondern sogar der Söller war von Fremden gepropft voll, und die meisten davon waren Nürnberger Patrizier und Kaufleute, auch zum Theil Erlanger. Im [[Brandenburger Haus|Brandenburgischen Hause]], wo auch sehr brave und billige Wirthsleute sind, so wie gute Bedienung, zählte man einige 40 Schäsen und halb so viel Pferde, mehr von der Nachbarschaft und vom Orte selbst von bürgerlichem Stande, Wirthe, Müller, und dergleichen; [...]. In beyden erstern Gasthöfen sind oft schon 30 — 40 Eymer Wein einländischer und Ausländischer ausgetrunken, 2 — 300 Gänse, noch so viel Hüner, Enten und Kapaunen, 8 — 10 Zentner Fische und Krebse aufgezehret worden.''<ref>Ansbachische Monatsschrift; Band 3, Schwabach, 1794, S. 125 f [https://bavarica.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10376678_00135.html?zoom=0.6000000000000001 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref>


==Besitzer/Wirte==
==Besitzer/Wirte==
Zeile 41: Zeile 41:
* 1846: Humbser, Joh. Michael jun.; Bierbrauer; Gasthof zum Kronprinzen von Preußen<ref>[[Adressbuch von 1846]]</ref>/Wirt: Louis Wolfermann
* 1846: Humbser, Joh. Michael jun.; Bierbrauer; Gasthof zum Kronprinzen von Preußen<ref>[[Adressbuch von 1846]]</ref>/Wirt: Louis Wolfermann
* 1854: Hofmeister, Anton; Gastwirth zum Kronprinzen von Preußen und Kaffetier.<ref>[[Adressbuch von 1854]]</ref>  
* 1854: Hofmeister, Anton; Gastwirth zum Kronprinzen von Preußen und Kaffetier.<ref>[[Adressbuch von 1854]]</ref>  
* 1860: Kaufmann Baumann<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 317</ref>
* 1860: Kaufmann Baumann<ref name="FMC-317"/>
* 1887: Kaufmann Hirsch Bermann<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 317</ref>
* 1887: Kaufmann Hirsch Bermann<ref name="FMC-317"/>


==Siehe auch==
==Siehe auch==
24.308

Bearbeitungen