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Als drei Jahre später der Stadtbaurat [[Otto Holzer|Holzer]] der Verschönerungskommission Vorschläge zur Gestaltung der Parkanlage zu machen hatte, entwickelte er eine Straßenführung mitten durch das Privatgrundstück des Leo Gran. Als Bebauung dieses Grundstücks stellte er sich ein Wohngebäude mit unterführtem Torweg, durch den die Zuwegung zum Park führen sollte, vor. Allerdings versagte der Grundstückseigentümer Gran seine Zustimmung, sodass Baurat Holzer mit einer bauordnungsrechtlichen Vorschrift zur Bebauung drohte, welche die Bezeichnung [[Baulinienprojekt Nr. 115]] erhielt. Davon aber ließ sich Gran nicht beeinflussen, er blieb bei seiner Auffassung.<ref>Akten des Stadtmagistrats Fürth: Kaufverhandlungen mit Leo Gran wegen der Grundstücke Pl. № 1023 1/11 und 1023 1/3 zwecks Gewinnung einer Einfahrt zum Stadtpark; Archivakte StadtAFÜ Sign.-Nr. AGr. 9/826</ref> | |||
Erst nach seinem Tod im Jahr 1911 ging die Sache weiter, jedoch die Verhandlungen über den Ankauf des Gran’schen Besitzes stagnierten. So trieb Baurat Holzer den Entwurf des Baulinienprojekts voran. Erst nach seinem Weggang, im Mai 1913, konnte der Baulinienentwurf Nr. 115 der Regierung von Mittelfranken vorgelegt werden, die ihn aber nicht genehmigte. Ehe eine verbindliche Planung zustande kam, brach der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] aus. Das Vorhaben gemäß den Holzer-Plänen wurde nie realisiert. Wann und wie die heutige Verkehrserschließung für den Stadtpark geschaffen wurde, ist derzeit nicht genau bekannt. | |||
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Nach längerer Planung, schon [[2002]] wurde das Vorhaben bei einem Bürgergespräch von der Stadt erläutert, und Abstimmung wegen des Denkmalschutzes wurde die Sanierung der Engelhardtstraße und der angrenzenden Sandsteinmauer [[2019]] in Angriff genommen. | Nach längerer Planung, schon [[2002]] wurde das Vorhaben bei einem Bürgergespräch von der Stadt erläutert, und Abstimmung wegen des Denkmalschutzes wurde die Sanierung der Engelhardtstraße und der angrenzenden Sandsteinmauer [[2019]] in Angriff genommen. | ||
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Version vom 18. Februar 2020, 17:46 Uhr
- Straße
- Engelhardtstraße
- Stadtteil
- Oststadt
- Geokoordinate
- 49° 28' 21.76" N, 10° 59' 41.42" E
Benennung | Datum | BenanntNach |
---|---|---|
Engelhardtstraße | 1879 |
Die Engelhardtstraße ist eine Straße in der Fürther Oststadt. Sie ist benannt nach dem Stadtparkgründer Johann Wilhelm Engelhardt.
Geschichte
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts führte an der Nürnberger Landstraße am Gasthaus Zum bayerischen Löwen (alte Haus-Nr. 543 a) bzw. dem späteren „Zum Prinzen von Preußen“ (Haus-Nr. 281, II. Bez.; ab 1860 Königsstraße“ 96, ab 1890 Nürnberger Straße 1 und 3) ein Weg hinter zum Friedhof. Gleich links auf dem Friedhofsgelände lag eine alte gemeindliche Leichenhalle.
Auf dem zwischen Weg und Friedhof befindlichen Gemeindegrundstück befand sich ein Depot für die Kanonen der Landwehr und der städtische Bauhof. Auf dem Bauhofgelände wurde 1851 ein Getreidemagazin erbaut, das am 28. Juni 1878 abbrannte.
Nach dem Brand erfolgte ab Mitte der 1880er Jahre eine Wohnbebauung des Grundstücks. Am nordöstlichen Ende, angrenzend an das alte Friedhofsgrundstück, errichtete Leo Gran hinter den von ihm errichteten Wohnhäusern mit heutiger Nr. 6 und 8, seinen Baugeschäftssitz. Dieser hatte die Adresse Engelhardtstraße 5 (ab 1890 in Nr. 10 umbenannt). Das Gran’sche Grundstück umfasste auch den alten Weg, damit wurde die Engelhardtstraße eine Sackgasse.
Schaffung des Stadtparkeingangs
Im Jahr 1906 wurden seitens der Stadtverwaltung erste Schritte unternommen, um eine Verbindung von der bisherigen Sackgasse Engelhardtstraße zum künftigen Stadtpark zu schaffen. Da man dazu Flächen vom dazwischen liegenden Grundstück benötigte, beauftragte der 1. Bürgermeister Kutzer den Vorstand des Gemeindekollegiums Ehrmann und den Magistratsrat Mailaender, mit dem Grundstückseigentümer Leo Gran über den Erwerb seines Anwesens zu verhandeln. Allerdings konnte kein Ergebnis erzielt werden.
Als drei Jahre später der Stadtbaurat Holzer der Verschönerungskommission Vorschläge zur Gestaltung der Parkanlage zu machen hatte, entwickelte er eine Straßenführung mitten durch das Privatgrundstück des Leo Gran. Als Bebauung dieses Grundstücks stellte er sich ein Wohngebäude mit unterführtem Torweg, durch den die Zuwegung zum Park führen sollte, vor. Allerdings versagte der Grundstückseigentümer Gran seine Zustimmung, sodass Baurat Holzer mit einer bauordnungsrechtlichen Vorschrift zur Bebauung drohte, welche die Bezeichnung Baulinienprojekt Nr. 115 erhielt. Davon aber ließ sich Gran nicht beeinflussen, er blieb bei seiner Auffassung.[1]
Erst nach seinem Tod im Jahr 1911 ging die Sache weiter, jedoch die Verhandlungen über den Ankauf des Gran’schen Besitzes stagnierten. So trieb Baurat Holzer den Entwurf des Baulinienprojekts voran. Erst nach seinem Weggang, im Mai 1913, konnte der Baulinienentwurf Nr. 115 der Regierung von Mittelfranken vorgelegt werden, die ihn aber nicht genehmigte. Ehe eine verbindliche Planung zustande kam, brach der Erste Weltkrieg aus. Das Vorhaben gemäß den Holzer-Plänen wurde nie realisiert. Wann und wie die heutige Verkehrserschließung für den Stadtpark geschaffen wurde, ist derzeit nicht genau bekannt.
Generalsanierung
Nach längerer Planung, schon 2002 wurde das Vorhaben bei einem Bürgergespräch von der Stadt erläutert, und Abstimmung wegen des Denkmalschutzes wurde die Sanierung der Engelhardtstraße und der angrenzenden Sandsteinmauer 2019 in Angriff genommen.
Prägende Gebäude, Bauwerke und Baudenkmäler
- Engelhardtstraße 4, Mietshaus von Fritz Walter, erbaut 1897
- Engelhardtstraße 6, Mietshaus von Leo Gran, erbaut 1885
- Engelhardtstraße 8, Mietshaus von Leo Gran, erbaut 1885
- Freilichtbühne, erbaut 1951
- Nürnberger Straße 5, Wohnhaus, erbaut 1950
- Stadtpark, Stadtpark von Hans Schiller, Otto Holzer, Alfred Babée, erbaut 1910, 1867
Lokalberichterstattung
- Birgit Heidingsfelder: Von Dauer: Schäbiges Provisorium am Park. In: Fürther Nachrichten vom 2. März 2019 (Druckausgabe) bzw. Von Dauer: Schäbiges Provisorium am Fürther Stadtpark. In: nordbayern.de vom 4. März 2019 - online abrufbar
- Volker Dittmar: Der Verfall findet ein Ende. In: Fürther Nachrichten vom 24. Juli 2019 (Druckausgabe) bzw. Endlich: Eingang zum Stadtpark soll saniert werden. In: nordbayern.de vom 25. Juli 2019 - online abrufbar
- di: Baubeginn - Stadtpark-Entrée wird aufgemöbelt. In: Fürther Nachrichten vom 24. Oktober 2019 (Druckausgabe) bzw. Stadtpark-Entrée wird aufgehübscht. In: nordbayern.de vom 24. Oktober 2019 - online abrufbar
Siehe auch
- Engelhardtbank
- Engelhardtsteg
- Villa Engelhardt
- Stadtpark
- Grünen und Blühen
- Gravieranstalt Maria Nett
Weblinks
- Weg zum alten Friedhof in historischer Karte - BayernAtlas
- Stadtparkcafé
Einzelnachweise
- ↑ Akten des Stadtmagistrats Fürth: Kaufverhandlungen mit Leo Gran wegen der Grundstücke Pl. № 1023 1/11 und 1023 1/3 zwecks Gewinnung einer Einfahrt zum Stadtpark; Archivakte StadtAFÜ Sign.-Nr. AGr. 9/826
Bilder
Die sanierte Engelhardtstraße mit Tor zum Stadtpark, März 2022
Blick von der Nürnberger Straße in die sanierte Engelhardtstraße, März 2022
Blick von der Nürnberger Straße in die Engelhardtstraße Richtung Stadtpark während der Generalsanierung im April 2020.
Fürth von Osten, Boenerstich. Im Vordergrund befindet sich heute die Engelhardtstraße.