Die Maxbrücke ist eine Brücke in der Fürther Altstadt. Sie führt die Würzburger Straße über die Rednitz. Die Maxbrücke verbindet als wichtige Straßenbrücke die Fürther Innenstadt und den Fürther Osten mit den westlichen Stadtteilen.
In der Umgebung der heutigen Maxbrücke stand sicherlich das erste Brückenbauwerk auf Fürther Boden. Eine der Hauptstraßen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation verband Frankfurt und Würzburg mit Nürnberg und Prag. Sie führte, von Nürnberg kommend, durch die Fürther Altstadt. Vom Grünen Markt aus wandte sie sich bergab und stieß am damaligen Ortsende auf die Rednitz. Eine Furt bot angesichts des ziemlich schnell fließenden Gewässers nur einen unsicheren Übergang.
Wann neben der Furt die erste Brücke gebaut wurde, lässt sich nicht mehr ermitteln. Aber bereits 1575 beschwerten sich die Nürnberger Untertanen in Fürth beim bambergischen Amtmann darüber, dass sie die "Brücke, über welche die Landstraße führe (die untere oder Badbrücke) bauen helfen sollten, da ihnen der Holzkauf aus der Haardt 'abgeschnitten und genommen' worden sei".[1]
"Im Dezember 1709 mußte Prinz Eugen auf der Reise nach Wien in Farrnbach über Nacht bleiben, da er wegen eines Wasserrisses an der unteren Brücke den Fluß nicht passiren konnte, worüber er sehr aufgebracht war."[2]
Auf dem Vetter´schen Grundrissplan von 1717 ist die sogenannte "Baad Brücken" eingezeichnet. Der Name "Äußere Brücke" oder "Kleine Brücke" war ebenso üblich, ehe sich im Volksmund der Begriff "Sauweiherbrücke" durchsetzte.
Bis 1792 erhob die Dompropstei Bamberg an dieser Engstelle einen Brückenzoll [3].
Eger schreibt in seiner Chronik, dass beim Hochwasser von 1770 ein Knecht "von dem steinernen Steeg bei der untern Mühle" in die Fluten stürzte[4]
und dass diese steinerne Brücke 1813 abgerissen und durch eine hölzerne Brücke ersetzt wurde, welche aber bereits 1819 schon wieder "ziemlich schadhaft" war.[5]
Maximilian II. von Bayern
Erste Maxbrücke
Bei den ersten Holzbrücken erwiesen sich die im Flussbett verankerten Pfeiler als besonders anfällig und mussten alle 10 bis 15 Jahre erneuert werden.
1859 entschloss man sich, eine festere Brücke zu erstellen. Das neue Bauwerk ruhte auf Widerlagern aus Wendelsteiner Steinen. Die Eisenkonstruktion stammt vom Oberbaudirektor v. Pauly in München.[6] Die vier eisernen Parabelträger waren von der Nürnberger Firma Kramer & Klett hergestellt worden. Sie ragten bogenförmig über die Fahrbahn auf und stützten sich paarweise auf einen Pfeiler aus Sandsteinen in der Flussmitte. Fahrbahn und Fußwege belegte man mit Holzbohlen. Bereits am 23. November1860 weihte man die Brücke nach vorangegangener Belastungsprobe ein. Wie bei der Ludwigsbrücke war der aktuelle bayerische König, diesmal Maximilian II., der Namensgeber.
Die 40.000 Gulden teure Brücke musste bereits 26 Jahre später repariert und verbreitert werden, indem man die Fußwege außen an das Tragwerk anhängte. Das Anwachsen der westlichen Vorstadt, die üblichen Hochwasserschäden und eine geplante Ausweitung des elektrischen Straßenbahnbetriebes bis zur Billinganlage ließen bald danach einen Neubau notwendig erscheinen. Von 1894 bis 1901 zogen sich die Verhandlungen zwischen Stadt und Staatsregierung hin.
Original Errichtungsstein von 1903
Zweite Maxbrücke
Die historische Jugendstil-Maxbrücke (1903-1945).
1902 wurde die Anordnung zum Abbruch der alten Maxbrücke erteilt und mit dem Neubau begonnen. Bereits am 12. August des Folgejahres konnte das neue Bauwerk befahren werden.[7] Für 180.000 Goldmark hatte die Firma Kramer & Klett eine Eisenkonstruktion erstellt, die lange Jahre als "schönste Brücke Bayerns" gerühmt wurde. Sie war 33 m lang. insgesamt 15 m breit und für die damals schwersten Verkehrslasten (Dampfwalze mit 17,5 t) ausgelegt. Man plante auch gleich Gas-, Wasser- und Elektroleitungen mit ein. Bei dieser Brücke verzichtete man auf einen Mittelpfeiler, bei dem immer die Gefahr der Unterspülung bestand. Die beiden eisernen Halbparabelträger begrenzten die Fahrbahn, in deren Kopfsteinpflaster ein Straßenbahngleis eingelassen war. Insgesamt vier, sehr massiv aussehende, Gaslaternen standen auf den Trägerenden. Die beiderseitigen Gehsteige waren auf der Außenseite angebracht.
Zerstörte Maxbrücke, 1945
Diese neue Maxbrücke tat ihren Dienst bis 1945. Bei einem Luftangriff am 21. Februar beschädigten Bomben das westliche Widerlager so sehr, dass die Brücke nicht mehr befahrbar war[8]
. Acht Tage später sprengten deutsche Truppen auch das stadtseitige Widerlager in die Luft. Die bald danach einrückenden Amerikaner errichteten sofort eine Kriegsbrücke etwa 100 m flussabwärts. Danach stellten sie auf die Trümmer der zerstörten Maxbrücke einen Behelf aus Eisenträgern auf zwei Notjochen. Diese unsichere Konstruktion machte einen Neubau dringend erforderlich.
Dritte Maxbrücke
Die Stadtverwaltung hatte in den Nachkriegswirren große Probleme, ausreichend Baumaterial und Arbeitskräfte zu bekommen. Schließlich begann man am 16. März1946 mit dem Bau des mit 35,4 m Länge und 15,7 m Breite geplanten Überbaus. Die alten Widerlager wurden renoviert. Wichtig war, dass eine errechnete Tragfähigkeit von 100 t auch für den Schwerlastverkehr der Zukunft ausreichen würde. Es dauerte bis 1948, bis die neue Maxbrücke fertiggestellt war. Etwa 200 t Stahl hatte die Firma MAN Gustavsburg zum Aufbau eines freitragenden Trägerrostes mit 4 Hauptträgern eingesetzt und darauf hatte die Firma Dyckerhoff & Widmann eine Eisenbetonplatte aus 75 t Zement und 20 t Rundstahl gegossen. Trotz der leichten Wölbung der Fahrbahn konnten zwei Straßenbahngeleise verlegt werden. In eine Nische zwischen Brücke und Schlachthof stellte man im Juli 1952 einen Kiosk, der für die damals sicher noch zahlreicheren Fußgänger auf ihrem langen Weg ins "Eigene Heim" oder zum Krankenhaus Erfrischungen anbot. In den siebziger Jahren verschwand dieser kleine Bau wieder.
Vierte Maxbrücke
Im Zuge des U-Bahnbaus in den 1990er Jahren wurde eine neue Maxbrücke und ein eigener Fußgängersteg errichtet. Der Fußgängersteg wurde nach dem Fürther SPD-Politiker und 2. BürgermeisterHans Segitz benannt.
»Zeitverschiebung«
Hier kann per horizontaler Mauszeigerbewegung zwischen zwei deckungsgleich übereinandergelegten Fotos aus verschiedenen Epochen gewechselt werden:
Foto alt: historische Postkarte
Foto neu: Aufnahme von 2008 (Foto und Anpassung: Robert Söllner)
↑Fronmüller weiß näher zu berichten, dass Sixtus Jordan, ein Knecht im Lederer'schen Brauhaus, mit "Wagen und Pferden in die Fluten stürzte und ertrank". Die Pferde sollen gerettet worden sein. Fronmüllerchronik, 1887, Seite 166
↑Adressbuch von 1819, S. 203 und S. 239; dies dürfte durch das Hochwasser geschehen sein, dass Fronmüllerchronik, 1887, Seite 234 für die Jahreswende angibt.
↑Fürth 1901-1910, Käppner-Chronik, Teil 2. Hrsg: Bernd Jesussek, 2003, S. 18
↑vgl. den Auszug zur Maxbrücke in "städtische Auflistung der Kriegsschäden" vom 21. Februar1945
Bilder
Die dem Original nachempfundenen Brückengeländer, allerdings wurden sowohl die Betonpfosten als auch die Geländer 1995 neu nachgebaut, April 2024
Kunst am Bau an der Maxbrücke: Die Brückenpfeiler und der dazwischen liegende Block sollen einen Fisch symbolisieren - rechts im Bild der Fischkopf und Rumpf, der niedrige Betonblock soll eine Rückflosse darstellen, während der hintere Brückenpfeiler die Schwanzflosse darstellen soll, April 2024
Die wegen Sanierungsarbeiten gesperrte Maxbrücke im Oktober 2020
Sanierungsarbeiten an der Maxbrücke, Oktober 2020
Ein Original-Relief mit dem Baujahr der alten Brücke. Heute unterhalb des Hans-Segitz-Stegs angebracht
Dietrich-Bonhoeffer-Brücke 3
Blick auf die Maxbrücke, April 2019
Luftbild Rednitz 2015 Stadthalle
Luftbild Rednitz 2015 Flusswehr Stadthalle
Ein Original-Relief mit dem Baujahr der alten Brücke. Heute unterhalb des Hans-Segitz-Stegs angebracht.
Von der Stadthalle aus gesehen
Statische Slider-Demonstration (historische Postkarte und aus gleicher Perspektive aufgenommenes neues Foto deckungsgleich übereinandergelegt)
Maxbrücke und Hans-Segitz-Steg – im Hintergrund die Häuser Königstr. 1, 3 und Rückgebäude von Nr. 5
Beginn der Abrissarbeiten für die geplante U-Bahnhaltestelle Stadthalle - hier die Maxbrücke im Bild, Feb. 1997
Abbrucharbeiten an der alten Maxbrücke während der Bauzeit der U-Bahnhaltestelle Stadthalle vor dem heutigen Kulturforum, Feb. 1997
Abbrucharbeiten an der alten Maxbrücke während der Bauzeit der U-Bahnhaltestelle Stadthalle vor dem heutigen Kulturforum, Feb. 1997
Bauarbeiten an der Foerstermühle/Kulturforum für den Bau der U-Bahnhaltestelle Stadthalle, Feb. 1997
Abbrucharbeiten an der alten Maxbrücke während der Bauzeit der U-Bahnhaltestelle Stadthalle vor dem heutigen Kulturforum, Feb. 1997
Bau der U-Bahnhaltestelle Stadthalle vor dem heutigen Kulturforum, Feb. 1997
Abbrucharbeiten an der alten Maxbrücke während der Bauzeit der U-Bahnhaltestelle Stadthalle vor dem heutigen Kulturforum, Feb. 1997
Abbrucharbeiten an der alten Maxbrücke während der Bauzeit der U-Bahnhaltestelle Stadthalle vor dem heutigen Kulturforum, Feb. 1997
Baustelle des U-Bahnhof Stadthalle, hier mit Einsatz von Rettungskräften nach einem Unfall auf der Baustelle.
Baustelle des U-Bahnhof Stadthalle, hier mit Einsatz von Rettungskräften nach einem Unfall auf der Baustelle. Im Hintergrund das Kulturforum Schlachthof.
Fischhäusla und Maxbrücke, im Hintergrund die Stadthalle, 1982
Foerstermühle mit Fischhäusla und Maxbrücke (1982)
NL-FW 04 0613 KP Schaack Hochwasser 2.1981
Foerstermühle mit Fischhäusla und Maxbrücke, ca. 1980
Schlachthof, Maxbrücke, links Einmündung Rednitzstraße an der Königstraße 2; 1965
Der Gänsberg vor dem Abriss, im Vordergrund der ehem. Schlachthof und die Foerstermühle, ca. 1955
Luftbildaufnahme des alten Gänsberg, ca. 1955. Am unteren Rand der ehem. Schlachthof und die Foerstermühle
Luftbild der Fürther Altstadt, im Vordergrund findet die Schießhauskirchweih statt. Vermutlich entstand die Aufnahme 1955, anlässlich des 180. Fränkischen Landesschießens
Maxbrücke Straßenbahn Fischhäusla 1953
Vorrücken der US Kompanie K 222 d zum Rathaus über die zerstörte Maxbrücke am 19. April 1945. Im Bild gefangene Deutsche Soldaten auf dem Weg in die Stadt zurück.
Maxbrücke 1945/46
Städtische Auflistung der Kriegsschäden
Maxbrücke mit Fischhäusla, gel. 1942
Fischhäusla und Kandelaber der Maxbrücke, 1938
Ansichtskarte der Maxbrücke - im Hintergrund die untere Königstraße, gel. 1934
Maxbrücke, Ansichtskarte gel. 1930
Ansichtskarte Alter Schlachthof mit Maxbrücke, gel.1925
Maxbrücke
Historische Ansichtskarte Maxbrücke, gel. 1912
Frauen mit Kindern an der Uferstraße, im Hintergrund Maxbrücke und Fischhäusla an der Foerstermühle, ca. 1910
AK Kärwa um 1910 122
Frauen mit Kindern an der Uferstraße, im Hintergrund Maxbrücke und Fischhäusla an der Foerstermühle, ca. 1910 (schwarzweisses Original)
Frauen mit Kindern an der Uferstraße, im Hintergrund Maxbrücke und Fischhäusla an der Foerstermühle, ca. 1910 (mit MyHeritage in Color (tm) kolorierte Fassung)
Ansichtskarte des alten Schlachthofs, gel. 1909
Maxbrücke um 1907
Maxbrücke, Fischhäusla und Schlachthof von Osten, Aufnahme um 1907
Kandelaber von MAN an der Ostseite der Maxbrücke, Aufnahme um 1907
Biedermeierkarte: Die Maxbrücke, gel. 1907
Ansichtskarte der ersten Maxbrücke vor dem alten Schlachthof, gel. 1903
Die Maxbrücke im Winter, historische Ansichtskarte von 1901
Alte Ansichtskarte von der Maxbrücke, im Hintergrund das ehem. Fischhäusla, 1900
Fürther Höfe und Gassen, wie sie einst waren (1)
Prägeansichtskarte der Maxbrücke, gel. 1900
Erste Maxbrücke vor dem alten Schlachthof (um 1900)
Ansichtskarte Maxbrücke, 1899
Ausschnitt aus: "Große Wald- und Fraißkarte von Nürnberg", 1563
Kunst am Bau an der Maxbrücke: Die Brückenpfeiler und der dazwischen liegende Block sollen einen Fisch symbolisieren - rechts im Bild der Fischkopf und Rumpf, der niedrige Betonblock soll eine Rückflosse darstellen, während der hintere Brückenpfeiler die Schwanzflosse darstellen soll, April 2024
Die dem Original nachempfundenen Brückengeländer, allerdings wurden sowohl die Betonpfosten als auch die Geländer 1995 neu nachgebaut, April 2024
Sanierungsarbeiten an der Maxbrücke, Oktober 2020
Blick auf die Maxbrücke, April 2019
Von der Stadthalle aus gesehen
Statische Slider-Demonstration (historische Postkarte und aus gleicher Perspektive aufgenommenes neues Foto deckungsgleich übereinandergelegt)