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== Affäre Bauer-Erhard == | == Affäre Bauer-Erhard == | ||
Bauernfreud hatte bereits als Jugendlicher in Nürnberg den späteren Bundeskanzler [[Ludwig Erhard}} kennen gelernt. Beide besuchten die Handelshochschule in Nürnberg, und beide hatten nach eigenen Angaben zu dieser Zeit eine Vorliebe für den fränkischen Wein und eine Abneigung gegenüber der Hetzzeitschrift "Der Stürmer" von Julius Streicher. Die Freundschaft überdauerte den 2. Weltkrieg und hielt darüber hinaus noch an. Als 1946 August Bauernfreund die Restitution seines ehemaligen von den NS-Schergen beschlagnahmtes Vermögen forderte, konnte der gerade noch amtierende Bay. Staatsminister für Handel und Gewerbe seinem alten Freund weiterhelfen. Die Freundschaft hielt auch noch an, als Erhard ab 1949 unter der Regierung Adenauers Wirtschaftsminister wurde. Bauernfreund und Erhard trafen sich regelmäßig bzw. tauschten sich häufig über Wirtschaftsfragen aus - und nach Angaben der Familie Bauer nahm Erhard auch häufig den Ratschlag Bauers in wirtschaftspolitischen Fragen an. Der Sohn Peter J. Bauer beschrieb das Verhältnis und die Zusammenarbeit der beiden Freunde aus Fürth mit einem sog. "higher level". Insbesondere 1963, als es zwischen den USA und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zum sog. Hähnchen-Krieg kam, soll Bauer Erhard inhaltlich mehrfach beraten und unterstützt haben. Hintergrund des Hähnchen-Krieges war der Preiskampf zwischen den USA und EWG-Ländern um niedrige Grenzabgaben und einen möglichst freien Hähnchenhandel. Den "Hähnschen-Krieg" verlor die EWG bzw. der noch damalige Bundeswirtschaftsminister Erhard - trotz der Intervention Bauers auf US-Seite, und nach Intervention John F. Kennedys nach eigenen Aussagen Bauers. | Bauernfreud hatte bereits als Jugendlicher in Nürnberg den späteren Bundeskanzler [[Ludwig Erhard}} kennen gelernt. Beide besuchten die Handelshochschule in Nürnberg, und beide hatten nach eigenen Angaben zu dieser Zeit eine Vorliebe für den fränkischen Wein und eine Abneigung gegenüber der Hetzzeitschrift "Der Stürmer" von Julius Streicher. Die Freundschaft überdauerte den 2. Weltkrieg und hielt darüber hinaus noch an. Als 1946 August Bauernfreund die Restitution seines ehemaligen von den NS-Schergen beschlagnahmtes Vermögen forderte, konnte der gerade noch amtierende Bay. Staatsminister für Handel und Gewerbe seinem alten Freund weiterhelfen. Die Freundschaft hielt auch noch an, als Erhard ab 1949 unter der Regierung Adenauers Wirtschaftsminister wurde. Bauernfreund und Erhard trafen sich regelmäßig bzw. tauschten sich häufig über Wirtschaftsfragen aus - und nach Angaben der Familie Bauer nahm Erhard auch häufig den Ratschlag Bauers in wirtschaftspolitischen Fragen an. Der Sohn Peter J. Bauer beschrieb das Verhältnis und die Zusammenarbeit der beiden Freunde aus Fürth mit einem sog. "higher level". Insbesondere 1963, als es zwischen den USA und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zum sog. Hähnchen-Krieg kam, soll Bauer Erhard inhaltlich mehrfach beraten und unterstützt haben. Hintergrund des Hähnchen-Krieges war der Preiskampf zwischen den USA und EWG-Ländern um niedrige Grenzabgaben und einen möglichst freien Hähnchenhandel. Den "Hähnschen-Krieg" verlor die EWG bzw. der noch damalige Bundeswirtschaftsminister Erhard - trotz der Intervention Bauers auf US-Seite, und nach Intervention John F. Kennedys nach eigenen Aussagen Bauers. | ||
Auch nach dem Tod August Bauernfreund 1965 hielt die Freundschaft der Familien Bauer und Erhard, der inzwischen Bundeskanzler wurde. Der Sohn August Bauernfreunds, [[John P. Bauer]], unterhielt engen Kontakt zu Erhard, die 1967 in die sog. "Affäre Bauer-Erhard" mündete und um Spenden und Beraterverträge Schlagzeilen machte. | |||
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